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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

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Abstufung der Gattungscharaktere.
spitz auslaufend, Taf. 6., Fig. 1., ähnlich bei N. Javana und amphi-
droma, Fig. 5. und 3., stumpfer und gröber dagegen wieder bei
rareguttata und Siamensis, Fig. 6. und 7. Diese Unterschiede sind
aber sehr relativ und nicht scharf in zwei Gegensätze zu fassen
und es ist bis jetzt noch nicht möglich gewesen, Charaktere an der
Schale zu finden, welche mit denselben Hand in Hand gehen. So
sind wir für die Unterabtheilung der Gattung immer noch auf die
Schale angewiesen, aber auch hier finden sich Schwierigkeiten.
Seit Albers unterscheidet man meistens als eigene Gruppen die
glatten und dünnschaligen Xesta, die oben gestreiften, unten glatten
Hemiplecta, die grobgestreiften, dickschaligen Rhyssota und die
linksgewundenen Ariophanta. Unter den letztgenannten findet sich
allerdings ein etwas eigenthümlicher Typus in der vorderindischen
N. laevipes Müll. und ihren nächsten Verwandten; die linken Arten
des indischen Archipels schliessen sich aber viel natürlicher an
andere rechtsgewundene aus der Gruppe Hemiplecta an. Die ziemlich
willkürliche Annahme, dass alle linksgewundenen Arten des Mantel-
lappens entbehrten (Gray catalogue of Pulmonata p. 143), Hauptgrund
für die Abtrennung einer Gattung Ariophanta, ist durch Beobachtung
an N. regalis, Rumphii (Mousson jav. p. 19) und amphidroma definitiv
widerlegt. Aber auch die Eintheilung nach der Sculptur, so sehr
sie zu beachten, würde doch, einseitig durchgeführt, sehr unnatürlich
sein, z. B. die unter sich so ähnlichen und deshalb öfters ver-
wechselten N. Javana und umbilicaria auseinanderreissen; ferner ist
die Grenze zwischen Rhyssota und Hemiplecta sehr wenig bestimmt.
Innerhalb Xesta, d. h. der buntfarbigen Arten ohne besondere
Sculptur, finden sich selbst noch sehr verschiedene Typen, so die
zarten weitmündigen an Vitrina erinnernd, die hochgewundenen,
vielgebänderten oder gefleckten und die gekielten; während man
innerhalb der Varietäten von citrina schon die zwei ersteren Typen
unterscheiden kann, stellt sich N. aulica als Annäherung von der-
selben citrina aus zu den gekielten dar. Die weitmündige N. ignescens
schliesst sich durch ihre starkglänzende glatte Schale und deren
Farbe an die scharfgekielte glutinosa an. Bei diesem wechselseitigen
Zusammenhang bleibt nichts anderes übrig, als die nächstverwandten
Arten unter irgend einem gemeinschaftlichen Charakter zusammen-
zustellen und darauf zu verzichten, dass diese Charaktere sich
gegenseitig ausschliessen und stets derselben Classe von Merkmalen
entnommen seien.


Abstufung der Gattungscharaktere.
spitz auslaufend, Taf. 6., Fig. 1., ähnlich bei N. Javana und amphi-
droma, Fig. 5. und 3., stumpfer und gröber dagegen wieder bei
rareguttata und Siamensis, Fig. 6. und 7. Diese Unterschiede sind
aber sehr relativ und nicht scharf in zwei Gegensätze zu fassen
und es ist bis jetzt noch nicht möglich gewesen, Charaktere an der
Schale zu finden, welche mit denselben Hand in Hand gehen. So
sind wir für die Unterabtheilung der Gattung immer noch auf die
Schale angewiesen, aber auch hier finden sich Schwierigkeiten.
Seit Albers unterscheidet man meistens als eigene Gruppen die
glatten und dünnschaligen Xesta, die oben gestreiften, unten glatten
Hemiplecta, die grobgestreiften, dickschaligen Rhyssota und die
linksgewundenen Ariophanta. Unter den letztgenannten findet sich
allerdings ein etwas eigenthümlicher Typus in der vorderindischen
N. laevipes Müll. und ihren nächsten Verwandten; die linken Arten
des indischen Archipels schliessen sich aber viel natürlicher an
andere rechtsgewundene aus der Gruppe Hemiplecta an. Die ziemlich
willkürliche Annahme, dass alle linksgewundenen Arten des Mantel-
lappens entbehrten (Gray catalogue of Pulmonata p. 143), Hauptgrund
für die Abtrennung einer Gattung Ariophanta, ist durch Beobachtung
an N. regalis, Rumphii (Mousson jav. p. 19) und amphidroma definitiv
widerlegt. Aber auch die Eintheilung nach der Sculptur, so sehr
sie zu beachten, würde doch, einseitig durchgeführt, sehr unnatürlich
sein, z. B. die unter sich so ähnlichen und deshalb öfters ver-
wechselten N. Javana und umbilicaria auseinanderreissen; ferner ist
die Grenze zwischen Rhyssota und Hemiplecta sehr wenig bestimmt.
Innerhalb Xesta, d. h. der buntfarbigen Arten ohne besondere
Sculptur, finden sich selbst noch sehr verschiedene Typen, so die
zarten weitmündigen an Vitrina erinnernd, die hochgewundenen,
vielgebänderten oder gefleckten und die gekielten; während man
innerhalb der Varietäten von citrina schon die zwei ersteren Typen
unterscheiden kann, stellt sich N. aulica als Annäherung von der-
selben citrina aus zu den gekielten dar. Die weitmündige N. ignescens
schliesst sich durch ihre starkglänzende glatte Schale und deren
Farbe an die scharfgekielte glutinosa an. Bei diesem wechselseitigen
Zusammenhang bleibt nichts anderes übrig, als die nächstverwandten
Arten unter irgend einem gemeinschaftlichen Charakter zusammen-
zustellen und darauf zu verzichten, dass diese Charaktere sich
gegenseitig ausschliessen und stets derselben Classe von Merkmalen
entnommen seien.


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[189/0209] Abstufung der Gattungscharaktere. spitz auslaufend, Taf. 6., Fig. 1., ähnlich bei N. Javana und amphi- droma, Fig. 5. und 3., stumpfer und gröber dagegen wieder bei rareguttata und Siamensis, Fig. 6. und 7. Diese Unterschiede sind aber sehr relativ und nicht scharf in zwei Gegensätze zu fassen und es ist bis jetzt noch nicht möglich gewesen, Charaktere an der Schale zu finden, welche mit denselben Hand in Hand gehen. So sind wir für die Unterabtheilung der Gattung immer noch auf die Schale angewiesen, aber auch hier finden sich Schwierigkeiten. Seit Albers unterscheidet man meistens als eigene Gruppen die glatten und dünnschaligen Xesta, die oben gestreiften, unten glatten Hemiplecta, die grobgestreiften, dickschaligen Rhyssota und die linksgewundenen Ariophanta. Unter den letztgenannten findet sich allerdings ein etwas eigenthümlicher Typus in der vorderindischen N. laevipes Müll. und ihren nächsten Verwandten; die linken Arten des indischen Archipels schliessen sich aber viel natürlicher an andere rechtsgewundene aus der Gruppe Hemiplecta an. Die ziemlich willkürliche Annahme, dass alle linksgewundenen Arten des Mantel- lappens entbehrten (Gray catalogue of Pulmonata p. 143), Hauptgrund für die Abtrennung einer Gattung Ariophanta, ist durch Beobachtung an N. regalis, Rumphii (Mousson jav. p. 19) und amphidroma definitiv widerlegt. Aber auch die Eintheilung nach der Sculptur, so sehr sie zu beachten, würde doch, einseitig durchgeführt, sehr unnatürlich sein, z. B. die unter sich so ähnlichen und deshalb öfters ver- wechselten N. Javana und umbilicaria auseinanderreissen; ferner ist die Grenze zwischen Rhyssota und Hemiplecta sehr wenig bestimmt. Innerhalb Xesta, d. h. der buntfarbigen Arten ohne besondere Sculptur, finden sich selbst noch sehr verschiedene Typen, so die zarten weitmündigen an Vitrina erinnernd, die hochgewundenen, vielgebänderten oder gefleckten und die gekielten; während man innerhalb der Varietäten von citrina schon die zwei ersteren Typen unterscheiden kann, stellt sich N. aulica als Annäherung von der- selben citrina aus zu den gekielten dar. Die weitmündige N. ignescens schliesst sich durch ihre starkglänzende glatte Schale und deren Farbe an die scharfgekielte glutinosa an. Bei diesem wechselseitigen Zusammenhang bleibt nichts anderes übrig, als die nächstverwandten Arten unter irgend einem gemeinschaftlichen Charakter zusammen- zustellen und darauf zu verzichten, dass diese Charaktere sich gegenseitig ausschliessen und stets derselben Classe von Merkmalen entnommen seien.

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/209>, abgerufen am 23.11.2024.