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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

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Parmarion pupillaris.

? Limax problematicus Ferussac hist. nat. pl. 8 F., fig. 13--17.; Girasia? probl. Gray
catal. pulmonata Brit. Mus. 1855 p. 62; Rigasia probl. Gray Adams gen. II. p. 640.

Parmarion pupillaris Humbert, Memoires de la societe de physique et d'histoire
naturelle de Geneve, Bd. XVII. 1863 p. 109, tab. fig. 1.

Dieses Thier erscheint im Leben wie eine Nacktschnecke, in
Weingeist wie ein Helicarion oder eine Vitrina. Als ich das Thier
im Freien an bemoosten Mauern und Steinen kriechend fand, lagen
die Ränder der Mantelspalte dicht an einander an, so dass von der
Schale nichts zu sehen war; in einer Schachtel aufbewahrt, klafften
sie, vermuthlich aus Mangel an hinreichender Feuchtigkeit, bald mehr
oder weniger aus einander, eine schmal eiförmige Lücke bildend, in
welcher die bernsteingelbe Schale zum Vorschein kam. In Spiritus
hat sich der Mantel so stark zusammengezogen, dass er nur noch
einen schmalen Kranz rings um die Schale bildet, und diese leicht
ohne Verletzung abgehoben werden kann, ja bei einigen Exemplaren
von selbst abgefallen ist. Der Mantel bildet alsdann einen auf-
gebogenen freien Rand, der in länglich-ovalem Umfang den Ein-
geweidesack umgibt, und an der rechten Seite die Athemöffnung
enthält, von der aus wie bei Limax, Philomycus u. a. ein Schlitz
zum Mantelrand geht. Am lebenden kriechenden Thier ist der
vordere flache Theil des Mantels ungefähr eben so lang als der
hintere, gewölbte, welcher die Schale enthält, an Spiritusexemplaren
nur noch etwa halb so lang. Kopf und Hals können beim lebenden
Thier weit vorgestreckt werden, und sind auch in Spiritusexemplaren
nicht unter dem Mantelrand verborgen, sondern der Kopf steht
gerade noch hervor, so dass die durch die eingezogenen Fühlfäden
hervorgebrachten Vertiefungen ohne Aufhebung des Mantelrandes
sichtbar sind. Die zwei Fühlerpaare verhalten sich ganz wie über-
haupt bei den Heliceen, die oberen tragen runde Knöpfe mit Augen-
puncten, die unteren sind weit kürzer und enden stumpf. Zwischen
den Fühlern eine erhabene mittlere Längslinie, jederseits von einer
Furche begränzt, im Gesicht vier bis fünf senkrechte Längswulste,
in die wulstigen Lippen übergehend. Mantel und Seiten des Fusses
leicht granulirt; Fussrand durch eine doppelte Furche nach oben
abgegränzt, darunter mit vielen senkrechten vertieften Strichen, wie
bei Arion. Oeffnung der Schleimdrüse am hinteren Ende fast senk-
recht stehend, birnförmig, sehr in's Auge fallend, von einem er-
habenen wulstigen Rand umgeben. Färbung hellbraun oder hellgrau,
mit verschiedenartiger dunklerer Zeichnung.


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Parmarion pupillaris.

? Limax problematicus Ferussac hist. nat. pl. 8 F., fig. 13—17.; Girasia? probl. Gray
catal. pulmonata Brit. Mus. 1855 p. 62; Rigasia probl. Gray Adams gen. II. p. 640.

Parmarion pupillaris Humbert, Mémoires de la société de physique et d’histoire
naturelle de Génève, Bd. XVII. 1863 p. 109, tab. fig. 1.

Dieses Thier erscheint im Leben wie eine Nacktschnecke, in
Weingeist wie ein Helicarion oder eine Vitrina. Als ich das Thier
im Freien an bemoosten Mauern und Steinen kriechend fand, lagen
die Ränder der Mantelspalte dicht an einander an, so dass von der
Schale nichts zu sehen war; in einer Schachtel aufbewahrt, klafften
sie, vermuthlich aus Mangel an hinreichender Feuchtigkeit, bald mehr
oder weniger aus einander, eine schmal eiförmige Lücke bildend, in
welcher die bernsteingelbe Schale zum Vorschein kam. In Spiritus
hat sich der Mantel so stark zusammengezogen, dass er nur noch
einen schmalen Kranz rings um die Schale bildet, und diese leicht
ohne Verletzung abgehoben werden kann, ja bei einigen Exemplaren
von selbst abgefallen ist. Der Mantel bildet alsdann einen auf-
gebogenen freien Rand, der in länglich-ovalem Umfang den Ein-
geweidesack umgibt, und an der rechten Seite die Athemöffnung
enthält, von der aus wie bei Limax, Philomycus u. a. ein Schlitz
zum Mantelrand geht. Am lebenden kriechenden Thier ist der
vordere flache Theil des Mantels ungefähr eben so lang als der
hintere, gewölbte, welcher die Schale enthält, an Spiritusexemplaren
nur noch etwa halb so lang. Kopf und Hals können beim lebenden
Thier weit vorgestreckt werden, und sind auch in Spiritusexemplaren
nicht unter dem Mantelrand verborgen, sondern der Kopf steht
gerade noch hervor, so dass die durch die eingezogenen Fühlfäden
hervorgebrachten Vertiefungen ohne Aufhebung des Mantelrandes
sichtbar sind. Die zwei Fühlerpaare verhalten sich ganz wie über-
haupt bei den Heliceen, die oberen tragen runde Knöpfe mit Augen-
puncten, die unteren sind weit kürzer und enden stumpf. Zwischen
den Fühlern eine erhabene mittlere Längslinie, jederseits von einer
Furche begränzt, im Gesicht vier bis fünf senkrechte Längswulste,
in die wulstigen Lippen übergehend. Mantel und Seiten des Fusses
leicht granulirt; Fussrand durch eine doppelte Furche nach oben
abgegränzt, darunter mit vielen senkrechten vertieften Strichen, wie
bei Arion. Oeffnung der Schleimdrüse am hinteren Ende fast senk-
recht stehend, birnförmig, sehr in’s Auge fallend, von einem er-
habenen wulstigen Rand umgeben. Färbung hellbraun oder hellgrau,
mit verschiedenartiger dunklerer Zeichnung.


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[179/0199] Parmarion pupillaris. ? Limax problematicus Ferussac hist. nat. pl. 8 F., fig. 13—17.; Girasia? probl. Gray catal. pulmonata Brit. Mus. 1855 p. 62; Rigasia probl. Gray Adams gen. II. p. 640. Parmarion pupillaris Humbert, Mémoires de la société de physique et d’histoire naturelle de Génève, Bd. XVII. 1863 p. 109, tab. fig. 1. Dieses Thier erscheint im Leben wie eine Nacktschnecke, in Weingeist wie ein Helicarion oder eine Vitrina. Als ich das Thier im Freien an bemoosten Mauern und Steinen kriechend fand, lagen die Ränder der Mantelspalte dicht an einander an, so dass von der Schale nichts zu sehen war; in einer Schachtel aufbewahrt, klafften sie, vermuthlich aus Mangel an hinreichender Feuchtigkeit, bald mehr oder weniger aus einander, eine schmal eiförmige Lücke bildend, in welcher die bernsteingelbe Schale zum Vorschein kam. In Spiritus hat sich der Mantel so stark zusammengezogen, dass er nur noch einen schmalen Kranz rings um die Schale bildet, und diese leicht ohne Verletzung abgehoben werden kann, ja bei einigen Exemplaren von selbst abgefallen ist. Der Mantel bildet alsdann einen auf- gebogenen freien Rand, der in länglich-ovalem Umfang den Ein- geweidesack umgibt, und an der rechten Seite die Athemöffnung enthält, von der aus wie bei Limax, Philomycus u. a. ein Schlitz zum Mantelrand geht. Am lebenden kriechenden Thier ist der vordere flache Theil des Mantels ungefähr eben so lang als der hintere, gewölbte, welcher die Schale enthält, an Spiritusexemplaren nur noch etwa halb so lang. Kopf und Hals können beim lebenden Thier weit vorgestreckt werden, und sind auch in Spiritusexemplaren nicht unter dem Mantelrand verborgen, sondern der Kopf steht gerade noch hervor, so dass die durch die eingezogenen Fühlfäden hervorgebrachten Vertiefungen ohne Aufhebung des Mantelrandes sichtbar sind. Die zwei Fühlerpaare verhalten sich ganz wie über- haupt bei den Heliceen, die oberen tragen runde Knöpfe mit Augen- puncten, die unteren sind weit kürzer und enden stumpf. Zwischen den Fühlern eine erhabene mittlere Längslinie, jederseits von einer Furche begränzt, im Gesicht vier bis fünf senkrechte Längswulste, in die wulstigen Lippen übergehend. Mantel und Seiten des Fusses leicht granulirt; Fussrand durch eine doppelte Furche nach oben abgegränzt, darunter mit vielen senkrechten vertieften Strichen, wie bei Arion. Oeffnung der Schleimdrüse am hinteren Ende fast senk- recht stehend, birnförmig, sehr in’s Auge fallend, von einem er- habenen wulstigen Rand umgeben. Färbung hellbraun oder hellgrau, mit verschiedenartiger dunklerer Zeichnung. 12*

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/199>, abgerufen am 28.11.2024.