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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

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Sammlungen einzelner Reisenden.
eine der ersten Arbeiten, welche die Methode natürlicher Artengruppen
innerhalb der grossen Gattungen auch auf die aussereuropäischen
Schnecken anwendet und deren Wichtigkeit für die zoologische
Geographie betont.

Noch sind zwei Zusammenstellungen zu erwähnen, über die
Besonderes zu bemerken ist. Im November 1850 erhielt W. J. Ha-
milton in England eine Sendung von Land- und Süsswasserschnecken
ohne Angabe des Absenders und Fundortes, vermuthete aber mit
Recht, dass sie aus Borneo, und zwar dem damals von seinem
Landsmann Brooke in Besitz genommenen Gebiet von Sarawak
komme; eine Aufzählung aller und Beschreibungen der neuen Arten
veröffentlichte W. Metcalfe in den Proceedings of the zool. soc.
1851 p. 70 ff. Jene Vermuthung wird unter Anderem auch dadurch
bestätigt, dass ich die grosse Mehrzahl der angeführten Arten in
den anstossenden holländischen Gebieten von Borneo wiederfand.

Im Jahrgang 1860 Bd. XX. der Natuurkundig tydschrift voor
Nederlandsch Indie p. 324, 325 hat Dr. Ludeking eine medizinische
Topographie des Gebietes von Agam, Westküste von Sumatra,
gegeben und dabei eine Anzahl Schnecken, die er daselbst gefunden,
namhaft gemacht; dasselbe Verzeichniss kehrt wieder in derselben
Zeitschrift Band XXII. p. 97. Die Bestimmungen rühren von Herrn
Smit her, welcher dazu in Batavia Mousson's Werk und die erwähnte
Reise au pole sud zur Disposition hatte. Die Zuverlässigkeit derselben
lässt manches zu wünschen übrig, die Form des Verzeichnisses
zeugt von Nachlässigkeit, indem die Gattungsnamen Cyclostoma und
Nerita, die Autorennamen Müller und Mousson verwechselt sind.
Leider konnte ich die Exemplare selbst in Batavia nicht mehr zu
Gesicht bekommen, da Herr Smit unterdessen in einer entfernteren
Gegend Java's seinen Wohnsitz genommen und in der Sammlung
der "naturkundigen Vereinigung" nichts davon aufzufinden war.

Kurze Zeit vor mir bereiste A. Wallace, durch seine reiche
Ausbeute an Vögeln und Insekten bekannt, einen grossen Theil der
östlicheren Hälfte des indischen Archipels; auf vielen Inseln hörte
ich noch von ihm erzählen, und eine nicht unbedeutende Anzahl
der von ihm gesammelten Landschnecken wurden in den Proceedings
of the zoological society, gerade zur Zeit, während ich dieselben
wiederfand und für neu hielt, beschrieben, theils ohne, theils mit
ungenügenden Abbildungen, so dass ich erst in Cuming's Sammlung
über die Identität mancher in's Reine kam. Dennoch ist auch mir

Sammlungen einzelner Reisenden.
eine der ersten Arbeiten, welche die Methode natürlicher Artengruppen
innerhalb der grossen Gattungen auch auf die aussereuropäischen
Schnecken anwendet und deren Wichtigkeit für die zoologische
Geographie betont.

Noch sind zwei Zusammenstellungen zu erwähnen, über die
Besonderes zu bemerken ist. Im November 1850 erhielt W. J. Ha-
milton in England eine Sendung von Land- und Süsswasserschnecken
ohne Angabe des Absenders und Fundortes, vermuthete aber mit
Recht, dass sie aus Borneo, und zwar dem damals von seinem
Landsmann Brooke in Besitz genommenen Gebiet von Sarawak
komme; eine Aufzählung aller und Beschreibungen der neuen Arten
veröffentlichte W. Metcalfe in den Proceedings of the zool. soc.
1851 p. 70 ff. Jene Vermuthung wird unter Anderem auch dadurch
bestätigt, dass ich die grosse Mehrzahl der angeführten Arten in
den anstossenden holländischen Gebieten von Borneo wiederfand.

Im Jahrgang 1860 Bd. XX. der Natuurkundig tydschrift voor
Nederlandsch Indie p. 324, 325 hat Dr. Ludeking eine medizinische
Topographie des Gebietes von Agam, Westküste von Sumatra,
gegeben und dabei eine Anzahl Schnecken, die er daselbst gefunden,
namhaft gemacht; dasselbe Verzeichniss kehrt wieder in derselben
Zeitschrift Band XXII. p. 97. Die Bestimmungen rühren von Herrn
Smit her, welcher dazu in Batavia Mousson’s Werk und die erwähnte
Reise au pole sud zur Disposition hatte. Die Zuverlässigkeit derselben
lässt manches zu wünschen übrig, die Form des Verzeichnisses
zeugt von Nachlässigkeit, indem die Gattungsnamen Cyclostoma und
Nerita, die Autorennamen Müller und Mousson verwechselt sind.
Leider konnte ich die Exemplare selbst in Batavia nicht mehr zu
Gesicht bekommen, da Herr Smit unterdessen in einer entfernteren
Gegend Java’s seinen Wohnsitz genommen und in der Sammlung
der »naturkundigen Vereinigung« nichts davon aufzufinden war.

Kurze Zeit vor mir bereiste A. Wallace, durch seine reiche
Ausbeute an Vögeln und Insekten bekannt, einen grossen Theil der
östlicheren Hälfte des indischen Archipels; auf vielen Inseln hörte
ich noch von ihm erzählen, und eine nicht unbedeutende Anzahl
der von ihm gesammelten Landschnecken wurden in den Proceedings
of the zoological society, gerade zur Zeit, während ich dieselben
wiederfand und für neu hielt, beschrieben, theils ohne, theils mit
ungenügenden Abbildungen, so dass ich erst in Cuming’s Sammlung
über die Identität mancher in’s Reine kam. Dennoch ist auch mir

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[106/0126] Sammlungen einzelner Reisenden. eine der ersten Arbeiten, welche die Methode natürlicher Artengruppen innerhalb der grossen Gattungen auch auf die aussereuropäischen Schnecken anwendet und deren Wichtigkeit für die zoologische Geographie betont. Noch sind zwei Zusammenstellungen zu erwähnen, über die Besonderes zu bemerken ist. Im November 1850 erhielt W. J. Ha- milton in England eine Sendung von Land- und Süsswasserschnecken ohne Angabe des Absenders und Fundortes, vermuthete aber mit Recht, dass sie aus Borneo, und zwar dem damals von seinem Landsmann Brooke in Besitz genommenen Gebiet von Sarawak komme; eine Aufzählung aller und Beschreibungen der neuen Arten veröffentlichte W. Metcalfe in den Proceedings of the zool. soc. 1851 p. 70 ff. Jene Vermuthung wird unter Anderem auch dadurch bestätigt, dass ich die grosse Mehrzahl der angeführten Arten in den anstossenden holländischen Gebieten von Borneo wiederfand. Im Jahrgang 1860 Bd. XX. der Natuurkundig tydschrift voor Nederlandsch Indie p. 324, 325 hat Dr. Ludeking eine medizinische Topographie des Gebietes von Agam, Westküste von Sumatra, gegeben und dabei eine Anzahl Schnecken, die er daselbst gefunden, namhaft gemacht; dasselbe Verzeichniss kehrt wieder in derselben Zeitschrift Band XXII. p. 97. Die Bestimmungen rühren von Herrn Smit her, welcher dazu in Batavia Mousson’s Werk und die erwähnte Reise au pole sud zur Disposition hatte. Die Zuverlässigkeit derselben lässt manches zu wünschen übrig, die Form des Verzeichnisses zeugt von Nachlässigkeit, indem die Gattungsnamen Cyclostoma und Nerita, die Autorennamen Müller und Mousson verwechselt sind. Leider konnte ich die Exemplare selbst in Batavia nicht mehr zu Gesicht bekommen, da Herr Smit unterdessen in einer entfernteren Gegend Java’s seinen Wohnsitz genommen und in der Sammlung der »naturkundigen Vereinigung« nichts davon aufzufinden war. Kurze Zeit vor mir bereiste A. Wallace, durch seine reiche Ausbeute an Vögeln und Insekten bekannt, einen grossen Theil der östlicheren Hälfte des indischen Archipels; auf vielen Inseln hörte ich noch von ihm erzählen, und eine nicht unbedeutende Anzahl der von ihm gesammelten Landschnecken wurden in den Proceedings of the zoological society, gerade zur Zeit, während ich dieselben wiederfand und für neu hielt, beschrieben, theils ohne, theils mit ungenügenden Abbildungen, so dass ich erst in Cuming’s Sammlung über die Identität mancher in’s Reine kam. Dennoch ist auch mir

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/126>, abgerufen am 26.11.2024.