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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.

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Brackwasserfische.
flossen und die bei ihm sehr langen freien Strahlen unter denselben
an der Basis gelblichroth, weiterhin schwarz.

Auch Rochen dürften weit die Flüsse hinaufgehen, wenig-
stens sagte mir Dr. Hunnius in Sintang, dass dort zuweilen solche
vorkommen, wahrscheinlich Stachelrochen (Trygon); vorsichtiger
muss man ähnliche Angaben über Haifische aufnehmen, da mög-
licherweise grosse Exemplare der eben erwähnten Polynemus von
Laien für solche gehalten werden könnten.

Diesen Fischen, die, obwohl marinen Familien angehörig, weit
im Innern des Landes beständig oder doch zeitweise vorkommen,
mögen als dritte Kategorie diejenigen gegenübergestellt werden,
welche ich nur in der Küstengegend, namentlich zu Pontianak und
Singkawang, lebend gesehen oder doch frisch erhalten; von einigen
weiss ich gewiss und von der Mehrzahl ist zu vermuthen, dass sie
in wirklich süssem Wasser gefunden werden, aber doch habe ich
sie weiter aufwärts nicht mehr zu Gesicht bekommen, auch da nicht,
wo ich längere Zeit verweilte und viel Süsswasserfische erhielt, wie
z. B. in Mandhor und Sintang, daher möchte ich schliessen, dass
sie mehr oder weniger streng auf die Küstengegend beschränkt sind.
Hierher gehören Scatophagus, Mugil, die Gobioiden und Blennioiden.

Scatophagus Argus L., ein Stachelflosser aus der Familie
der Schuppenflosser (Squamipennes oder Chaetodontidae), malaiisch
keper oder kiper, gelblichgrau mit zahlreichen kleinen rundlichen
Flecken von brauner oder schwärzlicher Farbe, ist im Kapuasstrom
bei Pontianak nicht selten. Da er von Bengalen bis zu den Mo-
lukken verbreitet ist, was bei ächten Süsswasserfischen nicht vor-
kommt, selbst bei Tahite gefunden sein soll,53) so ist er wohl als
Meerfisch zu betrachten, der nur ein wenig in die Flüsse herauf-
kommt. Nicht mehr Süsswasserfisch ist vielleicht eine andere Gat-
tung derselben Familie, der Spritzfisch, Toxotes jaculator, ma-
laiisch ikan sumpit, Blasrohrfisch, durch seine Kunst, Insekten auf
einige Entfernung herabzuspritzen, berühmt; doch weiss ich keinen
Fall, dass er wirklich im Binnenlande gefunden worden, wohl aber
soll auch er von Bengalen bis zu den Molukken und Neuguinea
verbreitet sein.54)

Mugil, Meeräsche, holländisch harder, englisch grey mullet,
malaiisch belanak oder gadeh, auf den Molukken goru oder grua;
diese Gattung verhält sich im indischen Archipel ähnlich wie in
Europa, sie lebt hauptsächlich an Flussmündungen und in Lagunen-

Brackwasserfische.
flossen und die bei ihm sehr langen freien Strahlen unter denselben
an der Basis gelblichroth, weiterhin schwarz.

Auch Rochen dürften weit die Flüsse hinaufgehen, wenig-
stens sagte mir Dr. Hunnius in Sintang, dass dort zuweilen solche
vorkommen, wahrscheinlich Stachelrochen (Trygon); vorsichtiger
muss man ähnliche Angaben über Haifische aufnehmen, da mög-
licherweise grosse Exemplare der eben erwähnten Polynemus von
Laien für solche gehalten werden könnten.

Diesen Fischen, die, obwohl marinen Familien angehörig, weit
im Innern des Landes beständig oder doch zeitweise vorkommen,
mögen als dritte Kategorie diejenigen gegenübergestellt werden,
welche ich nur in der Küstengegend, namentlich zu Pontianak und
Singkawang, lebend gesehen oder doch frisch erhalten; von einigen
weiss ich gewiss und von der Mehrzahl ist zu vermuthen, dass sie
in wirklich süssem Wasser gefunden werden, aber doch habe ich
sie weiter aufwärts nicht mehr zu Gesicht bekommen, auch da nicht,
wo ich längere Zeit verweilte und viel Süsswasserfische erhielt, wie
z. B. in Mandhor und Sintang, daher möchte ich schliessen, dass
sie mehr oder weniger streng auf die Küstengegend beschränkt sind.
Hierher gehören Scatophagus, Mugil, die Gobioiden und Blennioiden.

Scatophagus Argus L., ein Stachelflosser aus der Familie
der Schuppenflosser (Squamipennes oder Chaetodontidae), malaiisch
keper oder kiper, gelblichgrau mit zahlreichen kleinen rundlichen
Flecken von brauner oder schwärzlicher Farbe, ist im Kapuasstrom
bei Pontianak nicht selten. Da er von Bengalen bis zu den Mo-
lukken verbreitet ist, was bei ächten Süsswasserfischen nicht vor-
kommt, selbst bei Tahite gefunden sein soll,53) so ist er wohl als
Meerfisch zu betrachten, der nur ein wenig in die Flüsse herauf-
kommt. Nicht mehr Süsswasserfisch ist vielleicht eine andere Gat-
tung derselben Familie, der Spritzfisch, Toxotes jaculator, ma-
laiisch ikan sumpit, Blasrohrfisch, durch seine Kunst, Insekten auf
einige Entfernung herabzuspritzen, berühmt; doch weiss ich keinen
Fall, dass er wirklich im Binnenlande gefunden worden, wohl aber
soll auch er von Bengalen bis zu den Molukken und Neuguinea
verbreitet sein.54)

Mugil, Meeräsche, holländisch harder, englisch grey mullet,
malaiisch belanak oder gadeh, auf den Molukken goru oder grua;
diese Gattung verhält sich im indischen Archipel ähnlich wie in
Europa, sie lebt hauptsächlich an Flussmündungen und in Lagunen-

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[310/0328] Brackwasserfische. flossen und die bei ihm sehr langen freien Strahlen unter denselben an der Basis gelblichroth, weiterhin schwarz. Auch Rochen dürften weit die Flüsse hinaufgehen, wenig- stens sagte mir Dr. Hunnius in Sintang, dass dort zuweilen solche vorkommen, wahrscheinlich Stachelrochen (Trygon); vorsichtiger muss man ähnliche Angaben über Haifische aufnehmen, da mög- licherweise grosse Exemplare der eben erwähnten Polynemus von Laien für solche gehalten werden könnten. Diesen Fischen, die, obwohl marinen Familien angehörig, weit im Innern des Landes beständig oder doch zeitweise vorkommen, mögen als dritte Kategorie diejenigen gegenübergestellt werden, welche ich nur in der Küstengegend, namentlich zu Pontianak und Singkawang, lebend gesehen oder doch frisch erhalten; von einigen weiss ich gewiss und von der Mehrzahl ist zu vermuthen, dass sie in wirklich süssem Wasser gefunden werden, aber doch habe ich sie weiter aufwärts nicht mehr zu Gesicht bekommen, auch da nicht, wo ich längere Zeit verweilte und viel Süsswasserfische erhielt, wie z. B. in Mandhor und Sintang, daher möchte ich schliessen, dass sie mehr oder weniger streng auf die Küstengegend beschränkt sind. Hierher gehören Scatophagus, Mugil, die Gobioiden und Blennioiden. Scatophagus Argus L., ein Stachelflosser aus der Familie der Schuppenflosser (Squamipennes oder Chaetodontidae), malaiisch keper oder kiper, gelblichgrau mit zahlreichen kleinen rundlichen Flecken von brauner oder schwärzlicher Farbe, ist im Kapuasstrom bei Pontianak nicht selten. Da er von Bengalen bis zu den Mo- lukken verbreitet ist, was bei ächten Süsswasserfischen nicht vor- kommt, selbst bei Tahite gefunden sein soll,53) so ist er wohl als Meerfisch zu betrachten, der nur ein wenig in die Flüsse herauf- kommt. Nicht mehr Süsswasserfisch ist vielleicht eine andere Gat- tung derselben Familie, der Spritzfisch, Toxotes jaculator, ma- laiisch ikan sumpit, Blasrohrfisch, durch seine Kunst, Insekten auf einige Entfernung herabzuspritzen, berühmt; doch weiss ich keinen Fall, dass er wirklich im Binnenlande gefunden worden, wohl aber soll auch er von Bengalen bis zu den Molukken und Neuguinea verbreitet sein.54) Mugil, Meeräsche, holländisch harder, englisch grey mullet, malaiisch belanak oder gadeh, auf den Molukken goru oder grua; diese Gattung verhält sich im indischen Archipel ähnlich wie in Europa, sie lebt hauptsächlich an Flussmündungen und in Lagunen-

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/328>, abgerufen am 27.11.2024.