Von diesem Königreich, dessen binnenländische Berggegenden kurz zuvor der Zoologie so viel des Neuen und Interessanten in den Sammlungen gebracht, welche der Reisende H. Monhot, 1858--1860, mit seinem Leben bezahlen musste, bekam die preussische Expedition auch nur einzelne Stellen des Küstensaums zu Gesichte, die Sumpf- gegend der Menam-Mündung zunächst der Hauptstadt Bangkok, ein etwas trockneres, hügeliges Terrain bei Petshaburi (Pechaburi der Engländer) an der Westseite und das Stranddickicht bei Sima- haratsha (Simaharacha) an der Ostküste der kleineren seichten Bucht, in welche der grosse Golf von Siam nach Norden ausläuft. Süsswasserthiere waren daher, wie um Shanghai, die zahlreichsten und am leichtesten sowohl auf eigenen Exkursionen zu finden, als auf dem Markte oder sonstwie von den Eingeborenen zu erhalten, gelegentlich auch einige Meer- oder Brackwasserbewohner. Der Fischmarkt zu Bangkok, und der noch reichere des etwas weiter unterhalb am Menam gelegenen Ortes Paklat, bot eine ziemlich reiche Auswahl von Gattungen und Arten, aber es war mir auch hier nicht möglich zu erfahren, welche speziell im Strome selbst und wie weit aufwärts von dessen Mündung, welche draussen auf der Barre gefangen wurden.
1. Salzwasserthiere.
Auf der Rhede ausserhalb der Barre wurden an Bord der Thetis öfters Fische geangelt, namentlich Therapon servus, Saurus und Tetrodon; die beiden erstern fand ich auch wiederholt auf dem Fischmarkte, und daneben andere, denen ich den gleichen Ursprung aus dem Meere zuschreiben möchte, so Scomber, Caranx und
X. SIAM. DECEMBER 1861. JANUAR 1862.
Von diesem Königreich, dessen binnenländische Berggegenden kurz zuvor der Zoologie so viel des Neuen und Interessanten in den Sammlungen gebracht, welche der Reisende H. Monhot, 1858—1860, mit seinem Leben bezahlen musste, bekam die preussische Expedition auch nur einzelne Stellen des Küstensaums zu Gesichte, die Sumpf- gegend der Menam-Mündung zunächst der Hauptstadt Bangkok, ein etwas trockneres, hügeliges Terrain bei Petshaburi (Pechaburi der Engländer) an der Westseite und das Stranddickicht bei Sima- haratsha (Simaharacha) an der Ostküste der kleineren seichten Bucht, in welche der grosse Golf von Siam nach Norden ausläuft. Süsswasserthiere waren daher, wie um Shanghai, die zahlreichsten und am leichtesten sowohl auf eigenen Exkursionen zu finden, als auf dem Markte oder sonstwie von den Eingeborenen zu erhalten, gelegentlich auch einige Meer- oder Brackwasserbewohner. Der Fischmarkt zu Bangkok, und der noch reichere des etwas weiter unterhalb am Menam gelegenen Ortes Paklat, bot eine ziemlich reiche Auswahl von Gattungen und Arten, aber es war mir auch hier nicht möglich zu erfahren, welche speziell im Strome selbst und wie weit aufwärts von dessen Mündung, welche draussen auf der Barre gefangen wurden.
1. Salzwasserthiere.
Auf der Rhede ausserhalb der Barre wurden an Bord der Thetis öfters Fische geangelt, namentlich Therapon servus, Saurus und Tetrodon; die beiden erstern fand ich auch wiederholt auf dem Fischmarkte, und daneben andere, denen ich den gleichen Ursprung aus dem Meere zuschreiben möchte, so Scomber, Caranx und
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X.
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DECEMBER 1861. JANUAR 1862.
Von diesem Königreich, dessen binnenländische Berggegenden kurz
zuvor der Zoologie so viel des Neuen und Interessanten in den
Sammlungen gebracht, welche der Reisende H. Monhot, 1858—1860,
mit seinem Leben bezahlen musste, bekam die preussische Expedition
auch nur einzelne Stellen des Küstensaums zu Gesichte, die Sumpf-
gegend der Menam-Mündung zunächst der Hauptstadt Bangkok,
ein etwas trockneres, hügeliges Terrain bei Petshaburi (Pechaburi
der Engländer) an der Westseite und das Stranddickicht bei Sima-
haratsha (Simaharacha) an der Ostküste der kleineren seichten
Bucht, in welche der grosse Golf von Siam nach Norden ausläuft.
Süsswasserthiere waren daher, wie um Shanghai, die zahlreichsten
und am leichtesten sowohl auf eigenen Exkursionen zu finden, als
auf dem Markte oder sonstwie von den Eingeborenen zu erhalten,
gelegentlich auch einige Meer- oder Brackwasserbewohner. Der
Fischmarkt zu Bangkok, und der noch reichere des etwas weiter
unterhalb am Menam gelegenen Ortes Paklat, bot eine ziemlich
reiche Auswahl von Gattungen und Arten, aber es war mir auch
hier nicht möglich zu erfahren, welche speziell im Strome selbst
und wie weit aufwärts von dessen Mündung, welche draussen auf
der Barre gefangen wurden.
1. Salzwasserthiere.
Auf der Rhede ausserhalb der Barre wurden an Bord der
Thetis öfters Fische geangelt, namentlich Therapon servus, Saurus
und Tetrodon; die beiden erstern fand ich auch wiederholt auf dem
Fischmarkte, und daneben andere, denen ich den gleichen Ursprung
aus dem Meere zuschreiben möchte, so Scomber, Caranx und
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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. [208]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/226>, abgerufen am 26.11.2024.
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