Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.Anmerkungen zu China. 13. Hunan, südliches Bergland mit dem Landsee Tungting. 14. Setshuen oder Szütshuan, "die vier Thäler", Gränzprovinz gegen Tibet, hügelig und flussreich, mit gemässigtem Klima. 15. Kuei-tsheu, südliches Bergland. C. Der Gürtel südlich von Nanling, 27--26° Nordbreite, mit ähnlichen Pro- dukten, doch von geringerer Qualität. Hier schon Palmen, aber kein Wein mehr. Darf als tropischer Theil von China bezeichnet werden, obwohl er ein paar Grade nördlich vom Wendekreis beginnt. 16. Fokien oder Fukian, bergige Ostküste, Formosa gegenüber. Hier Amoy. 17. Kwantong oder Kwantung, bergige Südküste, östlich von Hainan. Hier die (gleichnamige) Stadt Canton, nebst Hongkong und Makao. 18. Kwansi, bergige Küste im Winkel des südchinesischen Meers, westlich von der Insel Hainan. 19. Yunnan, südlichste Binnenprovinz, naturhistorisch mit Hinterindien über- einstimmend. 14) Swinhoe unterscheidet folgende Hirscharten in China (Proc. zool. soc. 1864.): Cervus Taiwanus Blyth und C. Swinhoei Sclater auf Formosa. Proc. z. soc. 1862. Taf. 16 und 17. -- dama L., der europäische Dammhirsch, in Gärten zu Kanton. -- axis L., der indische gefleckte Hirsch, von der Stadt Hankau im mittlern China erhalten. -- hortulorum Swinhoe = pseudaxis Gray Proceed. zool. soc. 1861 Taf. 27. und elaphus L., der europäische Edelhirsch, beide in dem Park des kaiser- lichen Sommerpalastes. -- Wallichii Cuv., "in der Tartarei jenseits der grossen Mauer". -- Mantschuricus Swinhoe, in der Mantschurei. 15) Die mir vorliegende chinesische Abbildung eines Papageis, wenig verkleinert und gut ausgeführt, stimmt mit keiner der im Berliner Museum vorhandenen Arten von Palaeornis überein; am nächsten kommt er dem P. Javanicus Osbeck. Die Stirne ist blau, die Wangen weiss, die Brust blass röthlich, der Bauch weiss, Ober- und Unterschnabel roth kolorirt. Demnach wäre es eine neue Art, aber auf die Farben der chinesischen Bilder darf man sich nur wenig verlassen, und das Original des Malers kann ebensowohl aus dem indischen Archipel zu Schiffe, als aus dem Binnenlande nach Canton gebracht worden sein. Eine neue Art von Tragopan, T. Caboti, angeblich aus China, ist von Gould in den Proceedings of the zool. soc. 1854 beschrieben. Polyplectron lebt in Tibet und Hinterindien; Cryptonyx auf der Halbinsel von Malakka, auf Sumatra und Borneo. 16) Ueber das Alter der Liebhaberei in China, lebende Thiere zu halten, vergl. auch die "sinologisch-zoologischen Notizen" von Andreae in Dr. Weinland's zoolo- gischem Garten, III., 1862, S. 178--180. Anmerkungen zu China. 13. Hunan, südliches Bergland mit dem Landsee Tungting. 14. Setshuen oder Szütshuan, »die vier Thäler«, Gränzprovinz gegen Tibet, hügelig und flussreich, mit gemässigtem Klima. 15. Kuei-tsheu, südliches Bergland. C. Der Gürtel südlich von Nanling, 27—26° Nordbreite, mit ähnlichen Pro- dukten, doch von geringerer Qualität. Hier schon Palmen, aber kein Wein mehr. Darf als tropischer Theil von China bezeichnet werden, obwohl er ein paar Grade nördlich vom Wendekreis beginnt. 16. Fokien oder Fukian, bergige Ostküste, Formosa gegenüber. Hier Amoy. 17. Kwantong oder Kwantung, bergige Südküste, östlich von Hainan. Hier die (gleichnamige) Stadt Canton, nebst Hongkong und Makao. 18. Kwansi, bergige Küste im Winkel des südchinesischen Meers, westlich von der Insel Hainan. 19. Yunnan, südlichste Binnenprovinz, naturhistorisch mit Hinterindien über- einstimmend. 14) Swinhoe unterscheidet folgende Hirscharten in China (Proc. zool. soc. 1864.): Cervus Taiwanus Blyth und C. Swinhoei Sclater auf Formosa. Proc. z. soc. 1862. Taf. 16 und 17. — dama L., der europäische Dammhirsch, in Gärten zu Kanton. — axis L., der indische gefleckte Hirsch, von der Stadt Hankau im mittlern China erhalten. — hortulorum Swinhoe = pseudaxis Gray Proceed. zool. soc. 1861 Taf. 27. und elaphus L., der europäische Edelhirsch, beide in dem Park des kaiser- lichen Sommerpalastes. — Wallichii Cuv., »in der Tartarei jenseits der grossen Mauer«. — Mantschuricus Swinhoe, in der Mantschurei. 15) Die mir vorliegende chinesische Abbildung eines Papageis, wenig verkleinert und gut ausgeführt, stimmt mit keiner der im Berliner Museum vorhandenen Arten von Palaeornis überein; am nächsten kommt er dem P. Javanicus Osbeck. Die Stirne ist blau, die Wangen weiss, die Brust blass röthlich, der Bauch weiss, Ober- und Unterschnabel roth kolorirt. Demnach wäre es eine neue Art, aber auf die Farben der chinesischen Bilder darf man sich nur wenig verlassen, und das Original des Malers kann ebensowohl aus dem indischen Archipel zu Schiffe, als aus dem Binnenlande nach Canton gebracht worden sein. Eine neue Art von Tragopan, T. Caboti, angeblich aus China, ist von Gould in den Proceedings of the zool. soc. 1854 beschrieben. Polyplectron lebt in Tibet und Hinterindien; Cryptonyx auf der Halbinsel von Malakka, auf Sumatra und Borneo. 16) Ueber das Alter der Liebhaberei in China, lebende Thiere zu halten, vergl. auch die »sinologisch-zoologischen Notizen« von Andreae in Dr. Weinland’s zoolo- gischem Garten, III., 1862, S. 178—180. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <note place="end" n="13)"> <pb facs="#f0203" n="185"/> <fw place="top" type="header">Anmerkungen zu China.</fw><lb/> <list> <item>13. Hunan, südliches Bergland mit dem Landsee Tungting.</item><lb/> <item>14. 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Anmerkungen zu China.
¹³⁾
13. Hunan, südliches Bergland mit dem Landsee Tungting.
14. Setshuen oder Szütshuan, »die vier Thäler«, Gränzprovinz gegen Tibet,
hügelig und flussreich, mit gemässigtem Klima.
15. Kuei-tsheu, südliches Bergland.
C. Der Gürtel südlich von Nanling, 27—26° Nordbreite, mit ähnlichen Pro-
dukten, doch von geringerer Qualität. Hier schon Palmen, aber kein Wein
mehr. Darf als tropischer Theil von China bezeichnet werden, obwohl er ein
paar Grade nördlich vom Wendekreis beginnt.
16. Fokien oder Fukian, bergige Ostküste, Formosa gegenüber. Hier Amoy.
17. Kwantong oder Kwantung, bergige Südküste, östlich von Hainan. Hier
die (gleichnamige) Stadt Canton, nebst Hongkong und Makao.
18. Kwansi, bergige Küste im Winkel des südchinesischen Meers, westlich
von der Insel Hainan.
19. Yunnan, südlichste Binnenprovinz, naturhistorisch mit Hinterindien über-
einstimmend.
¹⁴⁾ Swinhoe unterscheidet folgende Hirscharten in China (Proc. zool. soc. 1864.):
Cervus Taiwanus Blyth und C. Swinhoei Sclater auf Formosa. Proc. z. soc. 1862.
Taf. 16 und 17.
— dama L., der europäische Dammhirsch, in Gärten zu Kanton.
— axis L., der indische gefleckte Hirsch, von der Stadt Hankau im mittlern
China erhalten.
— hortulorum Swinhoe = pseudaxis Gray Proceed. zool. soc. 1861 Taf. 27.
und elaphus L., der europäische Edelhirsch, beide in dem Park des kaiser-
lichen Sommerpalastes.
— Wallichii Cuv., »in der Tartarei jenseits der grossen Mauer«.
— Mantschuricus Swinhoe, in der Mantschurei.
¹⁵⁾ Die mir vorliegende chinesische Abbildung eines Papageis, wenig verkleinert
und gut ausgeführt, stimmt mit keiner der im Berliner Museum vorhandenen Arten
von Palaeornis überein; am nächsten kommt er dem P. Javanicus Osbeck. Die
Stirne ist blau, die Wangen weiss, die Brust blass röthlich, der Bauch weiss,
Ober- und Unterschnabel roth kolorirt. Demnach wäre es eine neue Art, aber auf
die Farben der chinesischen Bilder darf man sich nur wenig verlassen, und das
Original des Malers kann ebensowohl aus dem indischen Archipel zu Schiffe, als
aus dem Binnenlande nach Canton gebracht worden sein.
Eine neue Art von Tragopan, T. Caboti, angeblich aus China, ist von Gould
in den Proceedings of the zool. soc. 1854 beschrieben.
Polyplectron lebt in Tibet und Hinterindien; Cryptonyx auf der Halbinsel von
Malakka, auf Sumatra und Borneo.
¹⁶⁾ Ueber das Alter der Liebhaberei in China, lebende Thiere zu halten, vergl.
auch die »sinologisch-zoologischen Notizen« von Andreae in Dr. Weinland’s zoolo-
gischem Garten, III., 1862, S. 178—180.
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