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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.

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Fische, Hausungeziefer und käufliche Muscheln.
geboten werden, von letzteren namentlich Cyrenen und eine stark
knotige Arca, wie deren ähnliche oder gleiche von Singapore bis
Japan häufig sind.

Die Fische sind etwa zur Hälfte Cyprinoiden, die anderen
Aale, Gobius u. a.; namentlich fällt ein nicht seltener, kleiner, wurm-
förmiger Fisch, Amblyopus, durch die lebhaft violettrothe Farbe
und den stumpfen Kopf auf. Ein längerer Aufenthalt hat Herrn
John Reeves ermöglicht, eine grosse Reihe von Abbildungen von
Fischen anfertigen zu lassen, welche in Kanton zu Markte kommen,
See- und Flussfische, deren Bestimmung durch Richardson im
Jahrgang 1845 der Reports of the British association for the advan-
cement of science sich findet, vermischt mit den sparsamen früheren
Nachrichten über chinesische Fische überhaupt.

In den Häusern findet sich häufig eine grosse haarige Spinne,
den amerikanischen Vogelspinnen nicht unähnlich, wenn auch an
Grösse nicht gleich, und zuweilen selbst Schlangen, schwarz und weiss
geringelt, Bungarus, von den Chinesen mit Recht sehr gefürchtet.
Auch Gecko's und grosse Scolopendern scheinen im südlichen
China in den Häusern zu leben, von Scorpionen dagegen habe ich
während meines Aufenthaltes nichts gesehen und gehört; damit soll
nicht gesagt sein, dass gar keine Scorpione vorkommen. Im Gegen-
theil scheinen diese im südlichen China, nördlich bis zum Yang-
tse-kiang, vorzukommen, wie auch eine Notiz der japanischen
Encyclopädie (vergl. oben S. 136) andeutet.

Der Fluss, an welchem Kanton liegt, heisst Tschu-kiang,
Perlfluss; ich konnte nicht erfahren, ob Flussperlmuscheln sich in
ihm finden, kann aber auch nicht annehmen, dass er von der
Klarheit des Wassers den Namen hat, denn ich fand ihn so gelb,
wie die anderen chinesischen Flüsse, und hörte, dass er diese
Färbung zu jeder Jahreszeit habe. Williams bemerkt übrigens, dass
er zwei bis drei Arten Süsswasser-Mytilus enthalte (The middle
kingdom p. 271), ob Anodonten?

Hier in Kanton (und jetzt auch in Hongkong) ist es, wo man
die fertigen Sammlungen chinesischer Insekten und Conchylien zu
kaufen bekommt, die in Europa seit längerer Zeit bekannt sind; sie
scheinen wirklich in Südchina einheimische Thiere zu enthalten.
Zwischen den Insekten fehlt nie das Seepferdchen, Hippocampus;
von den Conchylien sind bemerkenswerth Ovula volva L. sp., die

Fische, Hausungeziefer und käufliche Muscheln.
geboten werden, von letzteren namentlich Cyrenen und eine stark
knotige Arca, wie deren ähnliche oder gleiche von Singapore bis
Japan häufig sind.

Die Fische sind etwa zur Hälfte Cyprinoiden, die anderen
Aale, Gobius u. a.; namentlich fällt ein nicht seltener, kleiner, wurm-
förmiger Fisch, Amblyopus, durch die lebhaft violettrothe Farbe
und den stumpfen Kopf auf. Ein längerer Aufenthalt hat Herrn
John Reeves ermöglicht, eine grosse Reihe von Abbildungen von
Fischen anfertigen zu lassen, welche in Kanton zu Markte kommen,
See- und Flussfische, deren Bestimmung durch Richardson im
Jahrgang 1845 der Reports of the British association for the advan-
cement of science sich findet, vermischt mit den sparsamen früheren
Nachrichten über chinesische Fische überhaupt.

In den Häusern findet sich häufig eine grosse haarige Spinne,
den amerikanischen Vogelspinnen nicht unähnlich, wenn auch an
Grösse nicht gleich, und zuweilen selbst Schlangen, schwarz und weiss
geringelt, Bungarus, von den Chinesen mit Recht sehr gefürchtet.
Auch Gecko’s und grosse Scolopendern scheinen im südlichen
China in den Häusern zu leben, von Scorpionen dagegen habe ich
während meines Aufenthaltes nichts gesehen und gehört; damit soll
nicht gesagt sein, dass gar keine Scorpione vorkommen. Im Gegen-
theil scheinen diese im südlichen China, nördlich bis zum Yang-
tse-kiang, vorzukommen, wie auch eine Notiz der japanischen
Encyclopädie (vergl. oben S. 136) andeutet.

Der Fluss, an welchem Kanton liegt, heisst Tschu-kiang,
Perlfluss; ich konnte nicht erfahren, ob Flussperlmuscheln sich in
ihm finden, kann aber auch nicht annehmen, dass er von der
Klarheit des Wassers den Namen hat, denn ich fand ihn so gelb,
wie die anderen chinesischen Flüsse, und hörte, dass er diese
Färbung zu jeder Jahreszeit habe. Williams bemerkt übrigens, dass
er zwei bis drei Arten Süsswasser-Mytilus enthalte (The middle
kingdom p. 271), ob Anodonten?

Hier in Kanton (und jetzt auch in Hongkong) ist es, wo man
die fertigen Sammlungen chinesischer Insekten und Conchylien zu
kaufen bekommt, die in Europa seit längerer Zeit bekannt sind; sie
scheinen wirklich in Südchina einheimische Thiere zu enthalten.
Zwischen den Insekten fehlt nie das Seepferdchen, Hippocampus;
von den Conchylien sind bemerkenswerth Ovula volva L. sp., die

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[167/0185] Fische, Hausungeziefer und käufliche Muscheln. geboten werden, von letzteren namentlich Cyrenen und eine stark knotige Arca, wie deren ähnliche oder gleiche von Singapore bis Japan häufig sind. Die Fische sind etwa zur Hälfte Cyprinoiden, die anderen Aale, Gobius u. a.; namentlich fällt ein nicht seltener, kleiner, wurm- förmiger Fisch, Amblyopus, durch die lebhaft violettrothe Farbe und den stumpfen Kopf auf. Ein längerer Aufenthalt hat Herrn John Reeves ermöglicht, eine grosse Reihe von Abbildungen von Fischen anfertigen zu lassen, welche in Kanton zu Markte kommen, See- und Flussfische, deren Bestimmung durch Richardson im Jahrgang 1845 der Reports of the British association for the advan- cement of science sich findet, vermischt mit den sparsamen früheren Nachrichten über chinesische Fische überhaupt. In den Häusern findet sich häufig eine grosse haarige Spinne, den amerikanischen Vogelspinnen nicht unähnlich, wenn auch an Grösse nicht gleich, und zuweilen selbst Schlangen, schwarz und weiss geringelt, Bungarus, von den Chinesen mit Recht sehr gefürchtet. Auch Gecko’s und grosse Scolopendern scheinen im südlichen China in den Häusern zu leben, von Scorpionen dagegen habe ich während meines Aufenthaltes nichts gesehen und gehört; damit soll nicht gesagt sein, dass gar keine Scorpione vorkommen. Im Gegen- theil scheinen diese im südlichen China, nördlich bis zum Yang- tse-kiang, vorzukommen, wie auch eine Notiz der japanischen Encyclopädie (vergl. oben S. 136) andeutet. Der Fluss, an welchem Kanton liegt, heisst Tschu-kiang, Perlfluss; ich konnte nicht erfahren, ob Flussperlmuscheln sich in ihm finden, kann aber auch nicht annehmen, dass er von der Klarheit des Wassers den Namen hat, denn ich fand ihn so gelb, wie die anderen chinesischen Flüsse, und hörte, dass er diese Färbung zu jeder Jahreszeit habe. Williams bemerkt übrigens, dass er zwei bis drei Arten Süsswasser-Mytilus enthalte (The middle kingdom p. 271), ob Anodonten? Hier in Kanton (und jetzt auch in Hongkong) ist es, wo man die fertigen Sammlungen chinesischer Insekten und Conchylien zu kaufen bekommt, die in Europa seit längerer Zeit bekannt sind; sie scheinen wirklich in Südchina einheimische Thiere zu enthalten. Zwischen den Insekten fehlt nie das Seepferdchen, Hippocampus; von den Conchylien sind bemerkenswerth Ovula volva L. sp., die

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/185>, abgerufen am 22.11.2024.