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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.

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Anmerkungen zu Japan.
11) Das oben erwähnte japanische Buch über Seidenzucht ist von Hoffmann
übersetzt worden unter dem Titel: Yo-san-fi-rok, l'art d'elever les vers a soie au
Japon par Ouekaki Morekani, Paris 1848. Der Verfasser bemerkt ausdrücklich, dass
er sich nur mit den von Maulbeerblättern lebenden Seidenraupen beschäftigen will.
Dagegen ist 1827 in Yeddo ein anderes Buch über die Zucht der Eichenseidenraupe,
yama-mayu, von dem Japaner Kitasawa Sihoo erschienen und durch Hoffmanns
holländische Uebersetzung in der "Tijdschrift ter bevordering van Nyverheid, 1864,"
den Europäern zugänglich geworden; hieraus ergibt sich, dass diese Seidenraupe
einerseits wild vorkommt auf Kiusiu und im Binnenlande von Nippon, wo an manchen
Orten die Cocons in den Bergwäldern gesammelt werden, andrerseits in vielen Ge-
genden Japans regelrecht gezüchtet wird. Ihre Futterbäume sind Quercus serrata
Thunb., dentata Thunb. und sirokasi Siebold; die Zeit des Raupenlebens ungefähr
60 Tage, mit 4 Ruheperioden (Häutungen) und sie werden theils unter Dach mit
freiem Luftzutritt, theils im Freien auf den Eichbäumen selbst gezogen.
Thunberg, Konigl. Votenskabs Akademiens nya handlingar, Stockholm, II.,
1781, S. 242, 243, schiebt die Bürgschaft dafür, dass die hier beschriebene und ab-
gebildete Noctua serici wirklich der Seide producirende Schmetterling sei, wieder-
holt offenbar, mit etwas Misstrauen, seinem Dolmetscher zu. Guerin-Meneville hat
dieselbe nun allerdings in der Revue zoologique 1862, pag. 351 beschrieben, zwar
unter dem neuen Namen Bombyx (Artaxa?) Thunbergi, aber nicht nach neuen Ma-
terialien, sondern nur eine Copie der Beschreibung Thunbergs gegeben, um von
Neuem auf diese verschollene Art aufmerksam zu machen. Es scheint mir demnach
die Seidenproduction durch jene Noctua höchst zweifelhaft.
Bombyx yama-mai ist von Guerin, Revue 1861, pag. 191 und später beschrieben.
Sie ist seitdem namentlich auch von Dr. Sace in Barcellona mit Erfolg gezüchtet
worden; vergleiche dessen Berichte in Weinland's Thiergarten 1864, S. 16 und 109.
12) Kämpfer sagt, der tako werde nicht gegessen; ich habe ihn aber auf dem
Fischmarkt in Yokohama wiederholt gesehen.
13) Siehe meine Bemerkungen über Hyalonema, mitgetheilt in den Monats-
berichten der Berliner Akademie 1861, S. 479. Seitdem soll auch ein Hyalonema
an der portugiesischen Küste gefunden worden sein, nach Barboza, Proceedings of
the zoological society 1864, pag. 265, plate 122. Derselbe hat aber auffallender
Weise noch die alte Anschauungsweise, dass das Ganze ein Polyp sei.
14) Stimpsons Arbeiten finden sich in den Proceedings of the academy of natural
sciences of Philadelphia in den Jahrgängen 1855--1863 und sind durch die Smith-
sonian Institution vielfach auch als Separatabdrücke verbreitet worden, diejenigen
von A. Adams in den Annals and Magazine of nat. hist. 1860 und 1861, hauptsäch-
lich aber in den Proceedings of the Linnean society, zoologische Abtheilung,
Bd. VII. 1863. Auch Gould hat in den Proceedings of the Boston society of na-
tural history, VII. 1859, eine Reihe japanischer Meerschnecken beschrieben und
Dunker eine aus Nangasaki erhaltene Sammlung von Seeconchylien zu einer selbst-
ständig erschienenen Uebersicht der japanischen Mollusken benutzt.

Anmerkungen zu Japan.
11) Das oben erwähnte japanische Buch über Seidenzucht ist von Hoffmann
übersetzt worden unter dem Titel: Yo-san-fi-rok, l’art d’élever les vers à soie au
Japon par Ouëkaki Morekani, Paris 1848. Der Verfasser bemerkt ausdrücklich, dass
er sich nur mit den von Maulbeerblättern lebenden Seidenraupen beschäftigen will.
Dagegen ist 1827 in Yeddo ein anderes Buch über die Zucht der Eichenseidenraupe,
yama-mayu, von dem Japaner Kitasawa Sihoo erschienen und durch Hoffmanns
holländische Uebersetzung in der »Tijdschrift ter bevordering van Nyverheid, 1864,«
den Europäern zugänglich geworden; hieraus ergibt sich, dass diese Seidenraupe
einerseits wild vorkommt auf Kiusiu und im Binnenlande von Nippon, wo an manchen
Orten die Cocons in den Bergwäldern gesammelt werden, andrerseits in vielen Ge-
genden Japans regelrecht gezüchtet wird. Ihre Futterbäume sind Quercus serrata
Thunb., dentata Thunb. und sirokasi Siebold; die Zeit des Raupenlebens ungefähr
60 Tage, mit 4 Ruheperioden (Häutungen) und sie werden theils unter Dach mit
freiem Luftzutritt, theils im Freien auf den Eichbäumen selbst gezogen.
Thunberg, Konigl. Votenskabs Akademiens nya handlingar, Stockholm, II.,
1781, S. 242, 243, schiebt die Bürgschaft dafür, dass die hier beschriebene und ab-
gebildete Noctua serici wirklich der Seide producirende Schmetterling sei, wieder-
holt offenbar, mit etwas Misstrauen, seinem Dolmetscher zu. Guérin-Méneville hat
dieselbe nun allerdings in der Revue zoologique 1862, pag. 351 beschrieben, zwar
unter dem neuen Namen Bombyx (Artaxa?) Thunbergi, aber nicht nach neuen Ma-
terialien, sondern nur eine Copie der Beschreibung Thunbergs gegeben, um von
Neuem auf diese verschollene Art aufmerksam zu machen. Es scheint mir demnach
die Seidenproduction durch jene Noctua höchst zweifelhaft.
Bombyx yama-mai ist von Guérin, Revue 1861, pag. 191 und später beschrieben.
Sie ist seitdem namentlich auch von Dr. Sace in Barcellona mit Erfolg gezüchtet
worden; vergleiche dessen Berichte in Weinland’s Thiergarten 1864, S. 16 und 109.
12) Kämpfer sagt, der tako werde nicht gegessen; ich habe ihn aber auf dem
Fischmarkt in Yokohama wiederholt gesehen.
13) Siehe meine Bemerkungen über Hyalonema, mitgetheilt in den Monats-
berichten der Berliner Akademie 1861, S. 479. Seitdem soll auch ein Hyalonema
an der portugiesischen Küste gefunden worden sein, nach Barboza, Proceedings of
the zoological society 1864, pag. 265, plate 122. Derselbe hat aber auffallender
Weise noch die alte Anschauungsweise, dass das Ganze ein Polyp sei.
14) Stimpsons Arbeiten finden sich in den Proceedings of the academy of natural
sciences of Philadelphia in den Jahrgängen 1855—1863 und sind durch die Smith-
sonian Institution vielfach auch als Separatabdrücke verbreitet worden, diejenigen
von A. Adams in den Annals and Magazine of nat. hist. 1860 und 1861, hauptsäch-
lich aber in den Proceedings of the Linnean society, zoologische Abtheilung,
Bd. VII. 1863. Auch Gould hat in den Proceedings of the Boston society of na-
tural history, VII. 1859, eine Reihe japanischer Meerschnecken beschrieben und
Dunker eine aus Nangasaki erhaltene Sammlung von Seeconchylien zu einer selbst-
ständig erschienenen Uebersicht der japanischen Mollusken benutzt.

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[154/0172] Anmerkungen zu Japan. ¹¹⁾ Das oben erwähnte japanische Buch über Seidenzucht ist von Hoffmann übersetzt worden unter dem Titel: Yo-san-fi-rok, l’art d’élever les vers à soie au Japon par Ouëkaki Morekani, Paris 1848. Der Verfasser bemerkt ausdrücklich, dass er sich nur mit den von Maulbeerblättern lebenden Seidenraupen beschäftigen will. Dagegen ist 1827 in Yeddo ein anderes Buch über die Zucht der Eichenseidenraupe, yama-mayu, von dem Japaner Kitasawa Sihoo erschienen und durch Hoffmanns holländische Uebersetzung in der »Tijdschrift ter bevordering van Nyverheid, 1864,« den Europäern zugänglich geworden; hieraus ergibt sich, dass diese Seidenraupe einerseits wild vorkommt auf Kiusiu und im Binnenlande von Nippon, wo an manchen Orten die Cocons in den Bergwäldern gesammelt werden, andrerseits in vielen Ge- genden Japans regelrecht gezüchtet wird. Ihre Futterbäume sind Quercus serrata Thunb., dentata Thunb. und sirokasi Siebold; die Zeit des Raupenlebens ungefähr 60 Tage, mit 4 Ruheperioden (Häutungen) und sie werden theils unter Dach mit freiem Luftzutritt, theils im Freien auf den Eichbäumen selbst gezogen. Thunberg, Konigl. Votenskabs Akademiens nya handlingar, Stockholm, II., 1781, S. 242, 243, schiebt die Bürgschaft dafür, dass die hier beschriebene und ab- gebildete Noctua serici wirklich der Seide producirende Schmetterling sei, wieder- holt offenbar, mit etwas Misstrauen, seinem Dolmetscher zu. Guérin-Méneville hat dieselbe nun allerdings in der Revue zoologique 1862, pag. 351 beschrieben, zwar unter dem neuen Namen Bombyx (Artaxa?) Thunbergi, aber nicht nach neuen Ma- terialien, sondern nur eine Copie der Beschreibung Thunbergs gegeben, um von Neuem auf diese verschollene Art aufmerksam zu machen. Es scheint mir demnach die Seidenproduction durch jene Noctua höchst zweifelhaft. Bombyx yama-mai ist von Guérin, Revue 1861, pag. 191 und später beschrieben. Sie ist seitdem namentlich auch von Dr. Sace in Barcellona mit Erfolg gezüchtet worden; vergleiche dessen Berichte in Weinland’s Thiergarten 1864, S. 16 und 109. ¹²⁾ Kämpfer sagt, der tako werde nicht gegessen; ich habe ihn aber auf dem Fischmarkt in Yokohama wiederholt gesehen. ¹³⁾ Siehe meine Bemerkungen über Hyalonema, mitgetheilt in den Monats- berichten der Berliner Akademie 1861, S. 479. Seitdem soll auch ein Hyalonema an der portugiesischen Küste gefunden worden sein, nach Barboza, Proceedings of the zoological society 1864, pag. 265, plate 122. Derselbe hat aber auffallender Weise noch die alte Anschauungsweise, dass das Ganze ein Polyp sei. ¹⁴⁾ Stimpsons Arbeiten finden sich in den Proceedings of the academy of natural sciences of Philadelphia in den Jahrgängen 1855—1863 und sind durch die Smith- sonian Institution vielfach auch als Separatabdrücke verbreitet worden, diejenigen von A. Adams in den Annals and Magazine of nat. hist. 1860 und 1861, hauptsäch- lich aber in den Proceedings of the Linnean society, zoologische Abtheilung, Bd. VII. 1863. Auch Gould hat in den Proceedings of the Boston society of na- tural history, VII. 1859, eine Reihe japanischer Meerschnecken beschrieben und Dunker eine aus Nangasaki erhaltene Sammlung von Seeconchylien zu einer selbst- ständig erschienenen Uebersicht der japanischen Mollusken benutzt.

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/172>, abgerufen am 22.11.2024.