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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.

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Nattern, Frösche und Eidechsen.
und schön mennigrothe Flecken, die Bauchschilder an der Basis
grauschwarz, am freien Rand blass grüngelb, an den vorderen das
Gelbliche, an den hinteren das Graue überwiegend, Schwanzschilder
schwarz, mit gelben Punkten. Den braunrothen Tropidonotus vibakari
Boie fand ich nur einmal, und zwar ganz im Trockenen, bei einer
Hütte nahe dem Städtchen selbst. Auch Elaphis virgata Schleg.
fand ich mehrmals in Wassergräben schwimmend in der Umgebung
von Yokohama, dagegen nie den Trigonocephalus.

Frösche, Rana esculenta und temporaria L., auch in den
Farben den deutschen gleichend, sind in den grösseren und kleineren
Teichen der Umgegend nicht selten, in dem einen derselben fand ich
auch den Triton subcristatus Schleg. zu wiederholten Malen, was mir
der vorgerückten Jahreszeit (September) wegen auffiel, zu welcher
in Deutschland nicht wohl ein Triton mehr im Wasser selbst ge-
funden wird. Die Unterseite seines Körpers war dunkel scharlach-
roth gefärbt. Rana rugosa Schleg. traf ich in einer ganz kleinen
mit Wasser gefüllten Vertiefung einer künstlichen Felsennische,
welche vielleicht absichtlich als Wasserbehälter angelegt ist; das
Vorkommen stets im Wasser und das äussere Ansehen dieses
Frosches erinnerten mich lebhaft an unsere deutsche Unke, Bom-
binator igneus Merr., einen Laut hörte ich nicht von ihm; nach
v. Siebold gleicht er aber auch durch die traurig-ernsten Töne, die
er Nachts hören lässt, unserer Unke. Eine riesengrosse Kröte mit
hellen Seitenbinden, ganz wie in der Fauna Japonica abgebildet,
fand sich an einem schönen Septembermorgen in einem der Zimmer
unserer Wohnung in Yeddo. 4)

Noch Anfangs October fand ich ferner mehrmals einen Frosch,
welcher äusserlich unserem europäischen Laubfrosch täuschend ähn-
lich sieht, aber durch tiefer gespaltene Zunge und einige andere
Einzelnheiten seines Baues sich von ihm unterscheidet, Polypedates
Schlegelii Günther. 5)

Mehrmals traf ich auch auf meinen Streifzügen in der Um-
gegend von Yokohama im Walde zwischen trockenem Gestrüpp die
eine Eidechse, Tachysaurus Japonicus Gray, doch ist sie dort bei
weitem nicht so häufig, als die Eidechsen im mittleren und süd-
lichen Europa (in der Fauna Japonica ist deren Vorkommen auf der
Insel Nippon noch bezweifelt).

Selbst im Monat Januar sah ich zu Odsi bei Yeddo noch
einen kleinen Frosch mit rothem Bauch, Rana temporaria L. var.

Nattern, Frösche und Eidechsen.
und schön mennigrothe Flecken, die Bauchschilder an der Basis
grauschwarz, am freien Rand blass grüngelb, an den vorderen das
Gelbliche, an den hinteren das Graue überwiegend, Schwanzschilder
schwarz, mit gelben Punkten. Den braunrothen Tropidonotus vibakari
Boie fand ich nur einmal, und zwar ganz im Trockenen, bei einer
Hütte nahe dem Städtchen selbst. Auch Elaphis virgata Schleg.
fand ich mehrmals in Wassergräben schwimmend in der Umgebung
von Yokohama, dagegen nie den Trigonocephalus.

Frösche, Rana esculenta und temporaria L., auch in den
Farben den deutschen gleichend, sind in den grösseren und kleineren
Teichen der Umgegend nicht selten, in dem einen derselben fand ich
auch den Triton subcristatus Schleg. zu wiederholten Malen, was mir
der vorgerückten Jahreszeit (September) wegen auffiel, zu welcher
in Deutschland nicht wohl ein Triton mehr im Wasser selbst ge-
funden wird. Die Unterseite seines Körpers war dunkel scharlach-
roth gefärbt. Rana rugosa Schleg. traf ich in einer ganz kleinen
mit Wasser gefüllten Vertiefung einer künstlichen Felsennische,
welche vielleicht absichtlich als Wasserbehälter angelegt ist; das
Vorkommen stets im Wasser und das äussere Ansehen dieses
Frosches erinnerten mich lebhaft an unsere deutsche Unke, Bom-
binator igneus Merr., einen Laut hörte ich nicht von ihm; nach
v. Siebold gleicht er aber auch durch die traurig-ernsten Töne, die
er Nachts hören lässt, unserer Unke. Eine riesengrosse Kröte mit
hellen Seitenbinden, ganz wie in der Fauna Japonica abgebildet,
fand sich an einem schönen Septembermorgen in einem der Zimmer
unserer Wohnung in Yeddo. 4)

Noch Anfangs October fand ich ferner mehrmals einen Frosch,
welcher äusserlich unserem europäischen Laubfrosch täuschend ähn-
lich sieht, aber durch tiefer gespaltene Zunge und einige andere
Einzelnheiten seines Baues sich von ihm unterscheidet, Polypedates
Schlegelii Günther. 5)

Mehrmals traf ich auch auf meinen Streifzügen in der Um-
gegend von Yokohama im Walde zwischen trockenem Gestrüpp die
eine Eidechse, Tachysaurus Japonicus Gray, doch ist sie dort bei
weitem nicht so häufig, als die Eidechsen im mittleren und süd-
lichen Europa (in der Fauna Japonica ist deren Vorkommen auf der
Insel Nippon noch bezweifelt).

Selbst im Monat Januar sah ich zu Odsi bei Yeddo noch
einen kleinen Frosch mit rothem Bauch, Rana temporaria L. var.

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[111/0129] Nattern, Frösche und Eidechsen. und schön mennigrothe Flecken, die Bauchschilder an der Basis grauschwarz, am freien Rand blass grüngelb, an den vorderen das Gelbliche, an den hinteren das Graue überwiegend, Schwanzschilder schwarz, mit gelben Punkten. Den braunrothen Tropidonotus vibakari Boie fand ich nur einmal, und zwar ganz im Trockenen, bei einer Hütte nahe dem Städtchen selbst. Auch Elaphis virgata Schleg. fand ich mehrmals in Wassergräben schwimmend in der Umgebung von Yokohama, dagegen nie den Trigonocephalus. Frösche, Rana esculenta und temporaria L., auch in den Farben den deutschen gleichend, sind in den grösseren und kleineren Teichen der Umgegend nicht selten, in dem einen derselben fand ich auch den Triton subcristatus Schleg. zu wiederholten Malen, was mir der vorgerückten Jahreszeit (September) wegen auffiel, zu welcher in Deutschland nicht wohl ein Triton mehr im Wasser selbst ge- funden wird. Die Unterseite seines Körpers war dunkel scharlach- roth gefärbt. Rana rugosa Schleg. traf ich in einer ganz kleinen mit Wasser gefüllten Vertiefung einer künstlichen Felsennische, welche vielleicht absichtlich als Wasserbehälter angelegt ist; das Vorkommen stets im Wasser und das äussere Ansehen dieses Frosches erinnerten mich lebhaft an unsere deutsche Unke, Bom- binator igneus Merr., einen Laut hörte ich nicht von ihm; nach v. Siebold gleicht er aber auch durch die traurig-ernsten Töne, die er Nachts hören lässt, unserer Unke. Eine riesengrosse Kröte mit hellen Seitenbinden, ganz wie in der Fauna Japonica abgebildet, fand sich an einem schönen Septembermorgen in einem der Zimmer unserer Wohnung in Yeddo. 4) Noch Anfangs October fand ich ferner mehrmals einen Frosch, welcher äusserlich unserem europäischen Laubfrosch täuschend ähn- lich sieht, aber durch tiefer gespaltene Zunge und einige andere Einzelnheiten seines Baues sich von ihm unterscheidet, Polypedates Schlegelii Günther. 5) Mehrmals traf ich auch auf meinen Streifzügen in der Um- gegend von Yokohama im Walde zwischen trockenem Gestrüpp die eine Eidechse, Tachysaurus Japonicus Gray, doch ist sie dort bei weitem nicht so häufig, als die Eidechsen im mittleren und süd- lichen Europa (in der Fauna Japonica ist deren Vorkommen auf der Insel Nippon noch bezweifelt). Selbst im Monat Januar sah ich zu Odsi bei Yeddo noch einen kleinen Frosch mit rothem Bauch, Rana temporaria L. var.

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/129>, abgerufen am 24.11.2024.