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Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Botanischer Teil. Hrsg. v. Albert Berg. Berlin: Decker, 1867.

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Angaben über philippinische
ist weit über einen Fuss lang und eine bis zwei Linien dick. Die
Eingeborenen kennen es, benutzen es und verkaufen es in Manila;
sie waschen es gut aus, trocknen und bleichen es an der Sonne
und machen dann ein sehr angenehmes Eingemachtes daraus, indem
sie es mit einem Zusatz von Zucker kochen. Dieses Kraut löst sich
im Sieden auf und bildet eine Gallerte von der Gestalt der Form,
in welche sie gegossen wird. Diese Gallerte ist dann sehr glatt,
durchscheinend und brüchig, und ein Sachverständiger hat mir ver-
sichert, dass sie eine kühlende und sehr schätzbare Arznei für
Brustleidende sei, wenn man ein wenig Lichen pulmonarius hinzu-
füge. (Sphaerococcus gelatinus Ag.)

Am Meeresufer jener Ortschaften werfen die Wogen auch eine
Menge Kräuter aus, welche, obgleich sie von jenen verschieden zu sein
scheinen, weil sie viel dünner sind, doch auch gallertartig sind, daher
ich glaube, dass sie das Gleiche seien. (Sphaerococcus lichenoides Ag.)

Ich habe bemerkt, dass diese Kräuter, wenn sie austrocknen,
eine Purpurfarbe haben, hinreichend schön, welche vielleicht eine
verständige Hand der Leinwand mittheilen könnte. Ich nahm ein
Stückchen von diesem schon seit einigen Tagen trockenen Kraut,
und nachdem ich es nass gemacht hatte, habe ich, ohne mich vor-
zubereiten oder daran zu denken, was daraus werden würde, sie
mit einem Tropfen Salzsäure, welchen ich zufällig hatte, auf der
Ecke eines weissen Schnupftuches ganz ausgezogen, und es theilte
letzterem augenblicklich eine sehr angenehme Purpurfarbe mit;
blosses Wasser zog keine Farbe aus. Diese kurze Nachricht kann
vielleicht die Neugierde einer überlegenden und fleissigen Person,
welche sich in günstigeren Verhältnissen als ich befindet, auf-
muntern, sich die Mühe zu nehmen, diese und andere ähnliche
Kräuter dieser Meere, welche unzählbar sind, in Beziehung auf den
Nutzen zu untersuchen, welchen sie für Gewerbe und Heilkunde
haben könnten. Tagalisch Gulaman.

Ich habe auch ein Meergewächs gesehen, welches eine Art
von Fucus ist, es besteht aus flachen Zweigen mit sehr kleinen
Fäden, wie am Ende ausgefranzte Bänder. Die Eingeborenen der
Batanes-Inseln bringen es nach Ilocos und verkaufen es daselbst,
es wird gegessen. Getrocknet hat es eine der des Gulaman ähnliche
Farbe und theilte, auf die oben angeführte Weise behandelt, dem
Schnupftuch eine ähnliche Färbung mit, doch nicht so stark, weil
es schon seit einigen Monaten trocken war. (Grateloupia filicina Ag.?)


Angaben über philippinische
ist weit über einen Fuss lang und eine bis zwei Linien dick. Die
Eingeborenen kennen es, benutzen es und verkaufen es in Manila;
sie waschen es gut aus, trocknen und bleichen es an der Sonne
und machen dann ein sehr angenehmes Eingemachtes daraus, indem
sie es mit einem Zusatz von Zucker kochen. Dieses Kraut löst sich
im Sieden auf und bildet eine Gallerte von der Gestalt der Form,
in welche sie gegossen wird. Diese Gallerte ist dann sehr glatt,
durchscheinend und brüchig, und ein Sachverständiger hat mir ver-
sichert, dass sie eine kühlende und sehr schätzbare Arznei für
Brustleidende sei, wenn man ein wenig Lichen pulmonarius hinzu-
füge. (Sphaerococcus gelatinus Ag.)

Am Meeresufer jener Ortschaften werfen die Wogen auch eine
Menge Kräuter aus, welche, obgleich sie von jenen verschieden zu sein
scheinen, weil sie viel dünner sind, doch auch gallertartig sind, daher
ich glaube, dass sie das Gleiche seien. (Sphaerococcus lichenoides Ag.)

Ich habe bemerkt, dass diese Kräuter, wenn sie austrocknen,
eine Purpurfarbe haben, hinreichend schön, welche vielleicht eine
verständige Hand der Leinwand mittheilen könnte. Ich nahm ein
Stückchen von diesem schon seit einigen Tagen trockenen Kraut,
und nachdem ich es nass gemacht hatte, habe ich, ohne mich vor-
zubereiten oder daran zu denken, was daraus werden würde, sie
mit einem Tropfen Salzsäure, welchen ich zufällig hatte, auf der
Ecke eines weissen Schnupftuches ganz ausgezogen, und es theilte
letzterem augenblicklich eine sehr angenehme Purpurfarbe mit;
blosses Wasser zog keine Farbe aus. Diese kurze Nachricht kann
vielleicht die Neugierde einer überlegenden und fleissigen Person,
welche sich in günstigeren Verhältnissen als ich befindet, auf-
muntern, sich die Mühe zu nehmen, diese und andere ähnliche
Kräuter dieser Meere, welche unzählbar sind, in Beziehung auf den
Nutzen zu untersuchen, welchen sie für Gewerbe und Heilkunde
haben könnten. Tagalisch Gulaman.

Ich habe auch ein Meergewächs gesehen, welches eine Art
von Fucus ist, es besteht aus flachen Zweigen mit sehr kleinen
Fäden, wie am Ende ausgefranzte Bänder. Die Eingeborenen der
Batanes-Inseln bringen es nach Ilocos und verkaufen es daselbst,
es wird gegessen. Getrocknet hat es eine der des Gulaman ähnliche
Farbe und theilte, auf die oben angeführte Weise behandelt, dem
Schnupftuch eine ähnliche Färbung mit, doch nicht so stark, weil
es schon seit einigen Monaten trocken war. (Grateloupia filicina Ag.?)


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[46/0056] Angaben über philippinische ist weit über einen Fuss lang und eine bis zwei Linien dick. Die Eingeborenen kennen es, benutzen es und verkaufen es in Manila; sie waschen es gut aus, trocknen und bleichen es an der Sonne und machen dann ein sehr angenehmes Eingemachtes daraus, indem sie es mit einem Zusatz von Zucker kochen. Dieses Kraut löst sich im Sieden auf und bildet eine Gallerte von der Gestalt der Form, in welche sie gegossen wird. Diese Gallerte ist dann sehr glatt, durchscheinend und brüchig, und ein Sachverständiger hat mir ver- sichert, dass sie eine kühlende und sehr schätzbare Arznei für Brustleidende sei, wenn man ein wenig Lichen pulmonarius hinzu- füge. (Sphaerococcus gelatinus Ag.) Am Meeresufer jener Ortschaften werfen die Wogen auch eine Menge Kräuter aus, welche, obgleich sie von jenen verschieden zu sein scheinen, weil sie viel dünner sind, doch auch gallertartig sind, daher ich glaube, dass sie das Gleiche seien. (Sphaerococcus lichenoides Ag.) Ich habe bemerkt, dass diese Kräuter, wenn sie austrocknen, eine Purpurfarbe haben, hinreichend schön, welche vielleicht eine verständige Hand der Leinwand mittheilen könnte. Ich nahm ein Stückchen von diesem schon seit einigen Tagen trockenen Kraut, und nachdem ich es nass gemacht hatte, habe ich, ohne mich vor- zubereiten oder daran zu denken, was daraus werden würde, sie mit einem Tropfen Salzsäure, welchen ich zufällig hatte, auf der Ecke eines weissen Schnupftuches ganz ausgezogen, und es theilte letzterem augenblicklich eine sehr angenehme Purpurfarbe mit; blosses Wasser zog keine Farbe aus. Diese kurze Nachricht kann vielleicht die Neugierde einer überlegenden und fleissigen Person, welche sich in günstigeren Verhältnissen als ich befindet, auf- muntern, sich die Mühe zu nehmen, diese und andere ähnliche Kräuter dieser Meere, welche unzählbar sind, in Beziehung auf den Nutzen zu untersuchen, welchen sie für Gewerbe und Heilkunde haben könnten. Tagalisch Gulaman. Ich habe auch ein Meergewächs gesehen, welches eine Art von Fucus ist, es besteht aus flachen Zweigen mit sehr kleinen Fäden, wie am Ende ausgefranzte Bänder. Die Eingeborenen der Batanes-Inseln bringen es nach Ilocos und verkaufen es daselbst, es wird gegessen. Getrocknet hat es eine der des Gulaman ähnliche Farbe und theilte, auf die oben angeführte Weise behandelt, dem Schnupftuch eine ähnliche Färbung mit, doch nicht so stark, weil es schon seit einigen Monaten trocken war. (Grateloupia filicina Ag.?)

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Zitationshilfe: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Botanischer Teil. Hrsg. v. Albert Berg. Berlin: Decker, 1867, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienbotanik_1866/56>, abgerufen am 27.11.2024.