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Martens, Georg von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Vierter Band. Berlin, 1873.

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XVIII. Begrüssung.
zahlreichen fremden Schiffen, die auf der Rhede ankerten, waren
viele entmastete mit zerschlagenen Borden, die der letzte Taifun
gezaust hatte; man erzählte von über funfzig, darunter fünf deut-
schen Schiffen, die am 19. October untergegangen wären.

Als der Anker der Arkona fiel, salutirte das englische Flagg-
schiff Pearl den Commodor mit 13 Schüssen; Arkona grüsste die
englische Flagge mit 21 Schüssen, erhielt von den Strandbatterieen
den Gegengruss und antwortete darauf dem Pearl, dessen Commandant
alsbald an Bord erschien. Dann kam Lieutenant z. S. Werner von
der Elbe, die in unserer Nähe ankerte. Ein Adjutant des Gouver-
neurs und der preussische Consular-Agent Herr Overbeck stellten
sich zur amtlichen Begrüssung des Gesandten ein. Auch Capitän
Fane und Lieutenant Upperton kamen an Bord; ein Reiter ihres
Regimentes, der sich bei Abfahrt des Vulcan von Nangasaki ver-
spätete, hatte die Reise auf der Arkona gemacht und wurde jetzt
ausgeliefert. -- Bald war das Schiff von Tan-ka-Booten umringt;
-- so heissen die meist von Mädchen geruderten Miethsboote, die
Droschken der Rhede, die in allen Richtungen dienstsuchend zu
Hunderten umherschwärmen.


XVIII. Begrüssung.
zahlreichen fremden Schiffen, die auf der Rhede ankerten, waren
viele entmastete mit zerschlagenen Borden, die der letzte Taifun
gezaust hatte; man erzählte von über funfzig, darunter fünf deut-
schen Schiffen, die am 19. October untergegangen wären.

Als der Anker der Arkona fiel, salutirte das englische Flagg-
schiff Pearl den Commodor mit 13 Schüssen; Arkona grüsste die
englische Flagge mit 21 Schüssen, erhielt von den Strandbatterieen
den Gegengruss und antwortete darauf dem Pearl, dessen Commandant
alsbald an Bord erschien. Dann kam Lieutenant z. S. Werner von
der Elbe, die in unserer Nähe ankerte. Ein Adjutant des Gouver-
neurs und der preussische Consular-Agent Herr Overbeck stellten
sich zur amtlichen Begrüssung des Gesandten ein. Auch Capitän
Fane und Lieutenant Upperton kamen an Bord; ein Reiter ihres
Regimentes, der sich bei Abfahrt des Vulcan von Naṅgasaki ver-
spätete, hatte die Reise auf der Arkona gemacht und wurde jetzt
ausgeliefert. — Bald war das Schiff von Taṅ-ka-Booten umringt;
— so heissen die meist von Mädchen geruderten Miethsboote, die
Droschken der Rhede, die in allen Richtungen dienstsuchend zu
Hunderten umherschwärmen.


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[181/0195] XVIII. Begrüssung. zahlreichen fremden Schiffen, die auf der Rhede ankerten, waren viele entmastete mit zerschlagenen Borden, die der letzte Taifun gezaust hatte; man erzählte von über funfzig, darunter fünf deut- schen Schiffen, die am 19. October untergegangen wären. Als der Anker der Arkona fiel, salutirte das englische Flagg- schiff Pearl den Commodor mit 13 Schüssen; Arkona grüsste die englische Flagge mit 21 Schüssen, erhielt von den Strandbatterieen den Gegengruss und antwortete darauf dem Pearl, dessen Commandant alsbald an Bord erschien. Dann kam Lieutenant z. S. Werner von der Elbe, die in unserer Nähe ankerte. Ein Adjutant des Gouver- neurs und der preussische Consular-Agent Herr Overbeck stellten sich zur amtlichen Begrüssung des Gesandten ein. Auch Capitän Fane und Lieutenant Upperton kamen an Bord; ein Reiter ihres Regimentes, der sich bei Abfahrt des Vulcan von Naṅgasaki ver- spätete, hatte die Reise auf der Arkona gemacht und wurde jetzt ausgeliefert. — Bald war das Schiff von Taṅ-ka-Booten umringt; — so heissen die meist von Mädchen geruderten Miethsboote, die Droschken der Rhede, die in allen Richtungen dienstsuchend zu Hunderten umherschwärmen.

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Zitationshilfe: Martens, Georg von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Vierter Band. Berlin, 1873, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasien04_1873/195>, abgerufen am 24.11.2024.