[Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 3. Berlin, 1873.Abreise des Gesandten aus Shang-hae. XIII. Herr von Brandt wies diesen und alle anderen Vorschläge zurück,durch welche Tsun-hau sich dem Dilemma entwinden wollte, und vermochte ihn nach dreistündiger Unterredung zu dem Versprechen, das Schreiben nach Pe-kin senden zu wollen: der Attache möge nur den Gesandten ersuchen, die Antwort in Shang-hae abzuwarten und nicht nach Tien-tsin zu kommen. Herr von Brandt versprach, diesen Wunsch seinem Vorgesetzten mitzutheilen, der ihn aber schwerlich erfüllen werde und wahrscheinlich schon auf dem Wege sei. Tsun-hau schien wenig erbaut von dieser Erklärung, nahm aber das Schreiben in Empfang und versprach, dasselbe auf dem schnellsten Wege zu befördern. Als diese Nachrichten nach Shang-hae gelangten, waren die Ende des dritten Bandes. Berlin, gedruckt in der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei Abreise des Gesandten aus Shang-hae. XIII. Herr von Brandt wies diesen und alle anderen Vorschläge zurück,durch welche Tsuṅ-hau sich dem Dilemma entwinden wollte, und vermochte ihn nach dreistündiger Unterredung zu dem Versprechen, das Schreiben nach Pe-kiṅ senden zu wollen: der Attaché möge nur den Gesandten ersuchen, die Antwort in Shang-hae abzuwarten und nicht nach Tien-tsin zu kommen. Herr von Brandt versprach, diesen Wunsch seinem Vorgesetzten mitzutheilen, der ihn aber schwerlich erfüllen werde und wahrscheinlich schon auf dem Wege sei. Tsuṅ-hau schien wenig erbaut von dieser Erklärung, nahm aber das Schreiben in Empfang und versprach, dasselbe auf dem schnellsten Wege zu befördern. Als diese Nachrichten nach Shang-hae gelangten, waren die Ende des dritten Bandes. Berlin, gedruckt in der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0448" n="426"/><fw place="top" type="header">Abreise des Gesandten aus <hi rendition="#k"><placeName>Shang-hae</placeName></hi>. 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Abreise des Gesandten aus Shang-hae. XIII.
Herr von Brandt wies diesen und alle anderen Vorschläge zurück,
durch welche Tsuṅ-hau sich dem Dilemma entwinden wollte, und
vermochte ihn nach dreistündiger Unterredung zu dem Versprechen,
das Schreiben nach Pe-kiṅ senden zu wollen: der Attaché möge
nur den Gesandten ersuchen, die Antwort in Shang-hae abzuwarten
und nicht nach Tien-tsin zu kommen. Herr von Brandt versprach,
diesen Wunsch seinem Vorgesetzten mitzutheilen, der ihn aber
schwerlich erfüllen werde und wahrscheinlich schon auf dem Wege
sei. Tsuṅ-hau schien wenig erbaut von dieser Erklärung, nahm
aber das Schreiben in Empfang und versprach, dasselbe auf dem
schnellsten Wege zu befördern.
Als diese Nachrichten nach Shang-hae gelangten, waren die
Reparaturen der Arkona vollendet; am 11. April fuhr sie mit der
hohen Fluth des Neumondes nach Wu-soṅ hinab. Graf Eulenburg
und seine Begleiter folgten am 22. April auf dem französischen
Dampfer Météore. Während dieser vor Shang-hae im weiten Bo-
gen flussabwärts schwenkte, kam Vice-Admiral Protet an Bord,
um dem Gesandten, dem er während seiner Anwesenheit viel Freund-
schaft erwiesen hatte, nochmals Lebewohl zu sagen, und empfing
dessen wärmsten Dank. — Bei heiterem Wetter dampfte der Mé-
téore den Fluss hinab. Auf der Arkona fanden sich auch der
kaiserlich russische Fähnrich zur See Herr Markianowitsch und der
holländische Missionar Dr. Kloekers ein, welchen die Ueberfahrt
nach der Pei-ho-Mündung bewilligt war. Von Civil-Mitgliedern
der Expedition gingen die Gesandtschafts-Attachés Lieutenant
Graf zu Eulenburg und von Bunsen, Dr. Lucius, Maler Berg, Herr
Bismarck und Herr Wilhelm Heine aus Newyork an Bord der
Corvette.
Ende des dritten Bandes.
Berlin, gedruckt in der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei
(R. v. Decker).
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