Anträge reden könne, da dem Vertrage von Tien-tsin und der Convention in allen Stücken zugestimmt worden sei. Seine, des Prinzen Schreiben müssten schlecht übersetzt oder unaufmerksam gelesen worden sein. Zwangsmaassregeln könnten nur den Frie- densschluss und die Sicherheit der Gefangenen in Pe-kin compro- mittiren. Der Prinz habe einen Beamten zu Parkes geschickt, welcher mit ihm alle die Unterzeichnung des Vertrages berühren- den Puncte ins Reine bringen solle. -- Darauf verweist Lord Elgin den Prinzen am 2. October auf sein Schreiben vom 30. September und meldet ihm, dass die Truppen den Vormarsch schon angetre- ten haben.
Die Verbündeten lebten unterdessen im Lager von Pa-li-kao wie im Frieden; auf ihre Proclamationen kehrten die Landbewohner zurück, öffneten ihre Märkte und lieferten für gutes Geld bereit- willig Lebensmittel, Karren, Zugvieh und Alles, was man wünschte. Die einzigen Ruhestörer waren die dem englischen Train zuge- theilten Chinesen, deren Gewaltsamkeit gegen das Landvolk mit eiserner Hand gebändigt werden musste. -- Das schwere Geschütz und die Munition kamen unter schwacher Bedeckung den Pei-ho herauf; sie konnten leicht genommen oder in den Fluss versenkt werden, wenn die chinesischen Feldherren nicht ganz den Kopf verloren hätten. Bis zum 2. October waren auch alle disponibelen Truppen aus Tien-tsin eingetroffen. -- Tägliche Recognoscirungen gegen Pe-kin hatten die Verbündeten mit dem Terrain für die nächsten Operationen und den Stellungen des Feindes vertraut gemacht.
Als die Truppen am 3. October über den Canal rückten, ging Lord Elgin nach Tsan-kia-van zurück und erhielt dort zwei von demselben Tage datirte Noten des Prinzen von Kun.
1. Da beide Theile einig seien über Annahme des Vertrages von 1858 und der Convention, so stehe dem Frieden garnichts im Wege. Früher habe die Freundschaft nicht Bestand gehabt, weil die Verträge unter dem Druck der Waffen abgeschlossen wurden und weil man niemals genügende Aufklärung über die Bedeutung der einzelnen Artikel erhielt. Jetzt solle der Vertrag mit Parkes, der gut chinesisch könne, durchgegangen werden, sobald man da- mit fertig sei, werde an Lord Elgin Meldung ergehen. "Es ist an- zunehmen, dass gegen dieses Verfahren keine Einwendung geschieht. Da die Erörterung aber noch im Gange ist, so kann man unmög-
Aufbruch der Truppen von Pa-li-kao.
Anträge reden könne, da dem Vertrage von Tien-tsin und der Convention in allen Stücken zugestimmt worden sei. Seine, des Prinzen Schreiben müssten schlecht übersetzt oder unaufmerksam gelesen worden sein. Zwangsmaassregeln könnten nur den Frie- densschluss und die Sicherheit der Gefangenen in Pe-kiṅ compro- mittiren. Der Prinz habe einen Beamten zu Parkes geschickt, welcher mit ihm alle die Unterzeichnung des Vertrages berühren- den Puncte ins Reine bringen solle. — Darauf verweist Lord Elgin den Prinzen am 2. October auf sein Schreiben vom 30. September und meldet ihm, dass die Truppen den Vormarsch schon angetre- ten haben.
Die Verbündeten lebten unterdessen im Lager von Pa-li-kao wie im Frieden; auf ihre Proclamationen kehrten die Landbewohner zurück, öffneten ihre Märkte und lieferten für gutes Geld bereit- willig Lebensmittel, Karren, Zugvieh und Alles, was man wünschte. Die einzigen Ruhestörer waren die dem englischen Train zuge- theilten Chinesen, deren Gewaltsamkeit gegen das Landvolk mit eiserner Hand gebändigt werden musste. — Das schwere Geschütz und die Munition kamen unter schwacher Bedeckung den Pei-ho herauf; sie konnten leicht genommen oder in den Fluss versenkt werden, wenn die chinesischen Feldherren nicht ganz den Kopf verloren hätten. Bis zum 2. October waren auch alle disponibelen Truppen aus Tien-tsin eingetroffen. — Tägliche Recognoscirungen gegen Pe-kiṅ hatten die Verbündeten mit dem Terrain für die nächsten Operationen und den Stellungen des Feindes vertraut gemacht.
Als die Truppen am 3. October über den Canal rückten, ging Lord Elgin nach Tšaṅ-kia-van zurück und erhielt dort zwei von demselben Tage datirte Noten des Prinzen von Kuṅ.
1. Da beide Theile einig seien über Annahme des Vertrages von 1858 und der Convention, so stehe dem Frieden garnichts im Wege. Früher habe die Freundschaft nicht Bestand gehabt, weil die Verträge unter dem Druck der Waffen abgeschlossen wurden und weil man niemals genügende Aufklärung über die Bedeutung der einzelnen Artikel erhielt. Jetzt solle der Vertrag mit Parkes, der gut chinesisch könne, durchgegangen werden, sobald man da- mit fertig sei, werde an Lord Elgin Meldung ergehen. »Es ist an- zunehmen, dass gegen dieses Verfahren keine Einwendung geschieht. Da die Erörterung aber noch im Gange ist, so kann man unmög-
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gelesen worden sein. Zwangsmaassregeln könnten nur den Frie-
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mittiren. Der Prinz habe einen Beamten zu Parkes geschickt,
welcher mit ihm alle die Unterzeichnung des Vertrages berühren-
den Puncte ins Reine bringen solle. — Darauf verweist Lord Elgin
den Prinzen am 2. October auf sein Schreiben vom 30. September
und meldet ihm, dass die Truppen den Vormarsch schon angetre-
ten haben.
Die Verbündeten lebten unterdessen im Lager von Pa-li-kao
wie im Frieden; auf ihre Proclamationen kehrten die Landbewohner
zurück, öffneten ihre Märkte und lieferten für gutes Geld bereit-
willig Lebensmittel, Karren, Zugvieh und Alles, was man wünschte.
Die einzigen Ruhestörer waren die dem englischen Train zuge-
theilten Chinesen, deren Gewaltsamkeit gegen das Landvolk mit
eiserner Hand gebändigt werden musste. — Das schwere Geschütz
und die Munition kamen unter schwacher Bedeckung den Pei-ho
herauf; sie konnten leicht genommen oder in den Fluss versenkt
werden, wenn die chinesischen Feldherren nicht ganz den Kopf
verloren hätten. Bis zum 2. October waren auch alle disponibelen
Truppen aus Tien-tsin eingetroffen. — Tägliche Recognoscirungen
gegen Pe-kiṅ hatten die Verbündeten mit dem Terrain für die
nächsten Operationen und den Stellungen des Feindes vertraut
gemacht.
Als die Truppen am 3. October über den Canal rückten,
ging Lord Elgin nach Tšaṅ-kia-van zurück und erhielt dort zwei
von demselben Tage datirte Noten des Prinzen von Kuṅ.
1. Da beide Theile einig seien über Annahme des Vertrages
von 1858 und der Convention, so stehe dem Frieden garnichts im
Wege. Früher habe die Freundschaft nicht Bestand gehabt, weil
die Verträge unter dem Druck der Waffen abgeschlossen wurden
und weil man niemals genügende Aufklärung über die Bedeutung
der einzelnen Artikel erhielt. Jetzt solle der Vertrag mit Parkes,
der gut chinesisch könne, durchgegangen werden, sobald man da-
mit fertig sei, werde an Lord Elgin Meldung ergehen. »Es ist an-
zunehmen, dass gegen dieses Verfahren keine Einwendung geschieht.
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[Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 3. Berlin, 1873, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasien03_1873/363>, abgerufen am 16.07.2024.
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