starken Marsch am Morgen zu erschöpft, nach jener Stadt zurück, welche der Plünderung preisgegeben wurde. Der Gesammtverlust der Engländer betrug 20, der der Franzosen 15 Todte und Ver- wundete. Ueber 80 Geschütze blieben in ihren Händen. Unter den Tartaren richtete die Artillerie schlimme Verwüstungen an.
Der Brief des Herrn Parkes meldete Lord Elgin, dass die Aussichten günstig seien. Der Prinz von Tsae habe nur drei Puncte angefochten: die unbestimmt hinausgeschobene Zurück- ziehung der englischen Truppen, die Stärke von Lord Elgins Es- corte und die Ueberreichung des königlichen Schreibens an den Kaiser. Parkes wolle nun bei Tsan-kia-van Einrichtungen für das Lager und den Proviant der Truppen treffen, dann wieder nach Tun-tsau reiten, um die Verbreitung der Proclamation zu besorgen, an welcher die Typenschneider die Nacht und den Tag über ar- beiteten, und wo möglich am Abend nach Ho-si-wu zurückkehren.
Nachdem die Botschafter sich mit den Ober-Generalen über die zu Befreiung ihrer Landsleute geeigneten Maassregeln berathen hatten, ging am 19. September ein Cavallerie-Detachement gegen Tun-tsau vor. Herr Wade übergab den dortigen Behörden eine Notification der Botschafter: dass alle englischen und französischen Unterthanen nach den Hauptquartieren zurückkehren müssten; dass, wenn ihrer freien Bewegung Hindernisse bereitet würden, die Ar- mee der Verbündeten unverzüglich Pe-kin nehmen werde; Tun- tsau solle unberührt bleiben, wenn die Bewohner jedem Wider- stande entsagten. -- Man wollte damit den Chinesen für Heraus- gabe der Gefangenen eine Hinterthür lassen. -- Der oberste Man- darin von Tun tsau erklärte mit grosser Ruhe, sämmtliche Eng- länder und Franzosen hätten die Stadt vor Beginn der Schlacht verlassen; weiter wisse er nichts. Die in der Richtung von Pe- kin lagernden Tartaren gaben, die Parlamentärflagge nicht achtend, überall Feuer; so war denn kein anderer Bescheid zu erlangen. Herr Wade kehrte unter dem Eindruck zurück, dass die Vermissten auf dem Wege von Tun-tsau nach Tsan-kia-van ermordet wären. Am folgenden Morgen ging abermals Cavallerie zur Recog- noscirung vor und fing einen Chinesen, welcher betheuerte, mehrere Europäer gesehen zu haben, die in Karren nach Pe-kin geführt wurden.
Am 21. September früh gingen die Alliirten, verstärkt durch 2000 Franzosen unter General Collineau, von Tsan-kia-van gegen
Recognoscirungen.
starken Marsch am Morgen zu erschöpft, nach jener Stadt zurück, welche der Plünderung preisgegeben wurde. Der Gesammtverlust der Engländer betrug 20, der der Franzosen 15 Todte und Ver- wundete. Ueber 80 Geschütze blieben in ihren Händen. Unter den Tartaren richtete die Artillerie schlimme Verwüstungen an.
Der Brief des Herrn Parkes meldete Lord Elgin, dass die Aussichten günstig seien. Der Prinz von Tsae habe nur drei Puncte angefochten: die unbestimmt hinausgeschobene Zurück- ziehung der englischen Truppen, die Stärke von Lord Elgins Es- corte und die Ueberreichung des königlichen Schreibens an den Kaiser. Parkes wolle nun bei Tšaṅ-kia-van Einrichtungen für das Lager und den Proviant der Truppen treffen, dann wieder nach Tuṅ-tšau reiten, um die Verbreitung der Proclamation zu besorgen, an welcher die Typenschneider die Nacht und den Tag über ar- beiteten, und wo möglich am Abend nach Ho-si-wu zurückkehren.
Nachdem die Botschafter sich mit den Ober-Generalen über die zu Befreiung ihrer Landsleute geeigneten Maassregeln berathen hatten, ging am 19. September ein Cavallerie-Detachement gegen Tuṅ-tšau vor. Herr Wade übergab den dortigen Behörden eine Notification der Botschafter: dass alle englischen und französischen Unterthanen nach den Hauptquartieren zurückkehren müssten; dass, wenn ihrer freien Bewegung Hindernisse bereitet würden, die Ar- mee der Verbündeten unverzüglich Pe-kiṅ nehmen werde; Tuṅ- tšau solle unberührt bleiben, wenn die Bewohner jedem Wider- stande entsagten. — Man wollte damit den Chinesen für Heraus- gabe der Gefangenen eine Hinterthür lassen. — Der oberste Man- darin von Tuṅ tšau erklärte mit grosser Ruhe, sämmtliche Eng- länder und Franzosen hätten die Stadt vor Beginn der Schlacht verlassen; weiter wisse er nichts. Die in der Richtung von Pe- kiṅ lagernden Tartaren gaben, die Parlamentärflagge nicht achtend, überall Feuer; so war denn kein anderer Bescheid zu erlangen. Herr Wade kehrte unter dem Eindruck zurück, dass die Vermissten auf dem Wege von Tuṅ-tšau nach Tšaṅ-kia-van ermordet wären. Am folgenden Morgen ging abermals Cavallerie zur Recog- noscirung vor und fing einen Chinesen, welcher betheuerte, mehrere Europäer gesehen zu haben, die in Karren nach Pe-kiṅ geführt wurden.
Am 21. September früh gingen die Alliirten, verstärkt durch 2000 Franzosen unter General Collineau, von Tšaṅ-kia-van gegen
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Recognoscirungen.
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der Engländer betrug 20, der der Franzosen 15 Todte und Ver-
wundete. Ueber 80 Geschütze blieben in ihren Händen. Unter
den Tartaren richtete die Artillerie schlimme Verwüstungen an.
Der Brief des Herrn Parkes meldete Lord Elgin, dass die
Aussichten günstig seien. Der Prinz von Tsae habe nur drei
Puncte angefochten: die unbestimmt hinausgeschobene Zurück-
ziehung der englischen Truppen, die Stärke von Lord Elgins Es-
corte und die Ueberreichung des königlichen Schreibens an den
Kaiser. Parkes wolle nun bei Tšaṅ-kia-van Einrichtungen für das
Lager und den Proviant der Truppen treffen, dann wieder nach
Tuṅ-tšau reiten, um die Verbreitung der Proclamation zu besorgen,
an welcher die Typenschneider die Nacht und den Tag über ar-
beiteten, und wo möglich am Abend nach Ho-si-wu zurückkehren.
Nachdem die Botschafter sich mit den Ober-Generalen über
die zu Befreiung ihrer Landsleute geeigneten Maassregeln berathen
hatten, ging am 19. September ein Cavallerie-Detachement gegen
Tuṅ-tšau vor. Herr Wade übergab den dortigen Behörden eine
Notification der Botschafter: dass alle englischen und französischen
Unterthanen nach den Hauptquartieren zurückkehren müssten; dass,
wenn ihrer freien Bewegung Hindernisse bereitet würden, die Ar-
mee der Verbündeten unverzüglich Pe-kiṅ nehmen werde; Tuṅ-
tšau solle unberührt bleiben, wenn die Bewohner jedem Wider-
stande entsagten. — Man wollte damit den Chinesen für Heraus-
gabe der Gefangenen eine Hinterthür lassen. — Der oberste Man-
darin von Tuṅ tšau erklärte mit grosser Ruhe, sämmtliche Eng-
länder und Franzosen hätten die Stadt vor Beginn der Schlacht
verlassen; weiter wisse er nichts. Die in der Richtung von Pe-
kiṅ lagernden Tartaren gaben, die Parlamentärflagge nicht achtend,
überall Feuer; so war denn kein anderer Bescheid zu erlangen.
Herr Wade kehrte unter dem Eindruck zurück, dass die Vermissten
auf dem Wege von Tuṅ-tšau nach Tšaṅ-kia-van ermordet
wären. Am folgenden Morgen ging abermals Cavallerie zur Recog-
noscirung vor und fing einen Chinesen, welcher betheuerte, mehrere
Europäer gesehen zu haben, die in Karren nach Pe-kiṅ geführt
wurden.
Am 21. September früh gingen die Alliirten, verstärkt durch
2000 Franzosen unter General Collineau, von Tšaṅ-kia-van gegen
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[Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 3. Berlin, 1873, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasien03_1873/357>, abgerufen am 16.07.2024.
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