[Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 2. Berlin, 1866.Anh. II. Landung. gerissen und mehrere Leute über den Haufen geworfen. Man beeiltesich nun mit der Landung, die von zweitausend Mann ausgeführt wurde: vierzehnhundert englischen Matrosen und Seesoldaten unter Befehl des Capitän Alexander, dreihundertfünfzig französischen Marine-Füsilieren unter dem Linienschiff-Capitän Le Couriault du Quilio, etwa zweihundertfünfzig holländischen Seeleuten und einem kleinen Detachement Amerikanern. Um sieben Uhr begannen die Mannschaften sich mit den Bootsgeschützen und einigen Feldstücken einzuschiffen und wurden um halb neun damit fertig. Die kleineren Dampfer nahmen das Bootsgeschwader abtheilungsweise in das Schlepptau und bewegten sich gegen die Küste; links die Franzosen, welche an der Spitze der Colonne gegen Simonoseki marschiren sollten, in der Mitte die Engländer, rechts die Holländer. Die schleppenden Schiffe säuberten auf der Fahrt die zur Landung bestimmte Uferstrecke durch lebhaftes Kartätschfeuer; um neun Uhr war die Landung bewerkstelligt und die Truppe auf dem hier etwa zwölf Schritte breiten Sandgestade, am Fusse der steilen mit Gesträuch bewachsenen Uferhöhen aufmarschirt. Unterdessen sind auch die Admiräle mit ihren Stäben eingetroffen und commandiren Vorwärts; einige Compagnieen englischer Seesoldaten erklimmen die Höhen, die Franzosen dringen ohne Aufenthalt in die seitwärts ge- legene östliche Strandbatterie. Das Werk besteht aus zwei Schanzen, die am Orte der vor einem Jahre von den Franzosen zerstörten er- baut sind; die Geschütze, meist Achtzehn- und Vierundzwanzig- pfünder, waren schon den Abend vorher vernagelt, und wurden durch Zerstörung der Wischer, Visirschrauben und Visire jetzt völlig unbrauchbar gemacht. -- Die englischen Seesoldaten haben auf dem Kamm der Uferhügel eine Abtheilung japanischer Infanterie zurückgeworfen, die sich aufgelöst in die jenseitige, nach den Schanzen auslaufende Schlucht zurückzieht; die französische Colonne geht über das derselben entströmende Flüsschen auf die nächste Strandbatterie los, deren Geschütze ebenfalls unbrauchbar gemacht werden. Während man damit beschäftigt ist, fallen einige Voll- kugeln, von der Höhe des Thales geworfen, ohne Schaden anzu- richten in die Batterie. Die Admiräle beschliessen, dass die englischen Matrosen unter Capitän Alexander die genommenen Werke halten und zerstören sollen, während die übrigen Truppen unter Befehl des Linienschiff-Capitän Le Couriault du Quilio gegen Simonoseki vorgehen. Die Franzosen und die Holländer marschiren 22*
Anh. II. Landung. gerissen und mehrere Leute über den Haufen geworfen. Man beeiltesich nun mit der Landung, die von zweitausend Mann ausgeführt wurde: vierzehnhundert englischen Matrosen und Seesoldaten unter Befehl des Capitän Alexander, dreihundertfünfzig französischen Marine-Füsilieren unter dem Linienschiff-Capitän Le Couriault du Quilio, etwa zweihundertfünfzig holländischen Seeleuten und einem kleinen Detachement Amerikanern. Um sieben Uhr begannen die Mannschaften sich mit den Bootsgeschützen und einigen Feldstücken einzuschiffen und wurden um halb neun damit fertig. Die kleineren Dampfer nahmen das Bootsgeschwader abtheilungsweise in das Schlepptau und bewegten sich gegen die Küste; links die Franzosen, welche an der Spitze der Colonne gegen Simonoseki marschiren sollten, in der Mitte die Engländer, rechts die Holländer. Die schleppenden Schiffe säuberten auf der Fahrt die zur Landung bestimmte Uferstrecke durch lebhaftes Kartätschfeuer; um neun Uhr war die Landung bewerkstelligt und die Truppe auf dem hier etwa zwölf Schritte breiten Sandgestade, am Fusse der steilen mit Gesträuch bewachsenen Uferhöhen aufmarschirt. Unterdessen sind auch die Admiräle mit ihren Stäben eingetroffen und commandiren Vorwärts; einige Compagnieen englischer Seesoldaten erklimmen die Höhen, die Franzosen dringen ohne Aufenthalt in die seitwärts ge- legene östliche Strandbatterie. Das Werk besteht aus zwei Schanzen, die am Orte der vor einem Jahre von den Franzosen zerstörten er- baut sind; die Geschütze, meist Achtzehn- und Vierundzwanzig- pfünder, waren schon den Abend vorher vernagelt, und wurden durch Zerstörung der Wischer, Visirschrauben und Visire jetzt völlig unbrauchbar gemacht. — Die englischen Seesoldaten haben auf dem Kamm der Uferhügel eine Abtheilung japanischer Infanterie zurückgeworfen, die sich aufgelöst in die jenseitige, nach den Schanzen auslaufende Schlucht zurückzieht; die französische Colonne geht über das derselben entströmende Flüsschen auf die nächste Strandbatterie los, deren Geschütze ebenfalls unbrauchbar gemacht werden. Während man damit beschäftigt ist, fallen einige Voll- kugeln, von der Höhe des Thales geworfen, ohne Schaden anzu- richten in die Batterie. Die Admiräle beschliessen, dass die englischen Matrosen unter Capitän Alexander die genommenen Werke halten und zerstören sollen, während die übrigen Truppen unter Befehl des Linienschiff-Capitän Le Couriault du Quilio gegen Simonoseki vorgehen. Die Franzosen und die Holländer marschiren 22*
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Anh. II. Landung.
gerissen und mehrere Leute über den Haufen geworfen. Man beeilte
sich nun mit der Landung, die von zweitausend Mann ausgeführt
wurde: vierzehnhundert englischen Matrosen und Seesoldaten unter
Befehl des Capitän Alexander, dreihundertfünfzig französischen
Marine-Füsilieren unter dem Linienschiff-Capitän Le Couriault du
Quilio, etwa zweihundertfünfzig holländischen Seeleuten und einem
kleinen Detachement Amerikanern. Um sieben Uhr begannen die
Mannschaften sich mit den Bootsgeschützen und einigen Feldstücken
einzuschiffen und wurden um halb neun damit fertig. Die kleineren
Dampfer nahmen das Bootsgeschwader abtheilungsweise in das
Schlepptau und bewegten sich gegen die Küste; links die Franzosen,
welche an der Spitze der Colonne gegen Simonoseki marschiren
sollten, in der Mitte die Engländer, rechts die Holländer. Die
schleppenden Schiffe säuberten auf der Fahrt die zur Landung
bestimmte Uferstrecke durch lebhaftes Kartätschfeuer; um neun
Uhr war die Landung bewerkstelligt und die Truppe auf dem hier
etwa zwölf Schritte breiten Sandgestade, am Fusse der steilen mit
Gesträuch bewachsenen Uferhöhen aufmarschirt. Unterdessen sind
auch die Admiräle mit ihren Stäben eingetroffen und commandiren
Vorwärts; einige Compagnieen englischer Seesoldaten erklimmen die
Höhen, die Franzosen dringen ohne Aufenthalt in die seitwärts ge-
legene östliche Strandbatterie. Das Werk besteht aus zwei Schanzen,
die am Orte der vor einem Jahre von den Franzosen zerstörten er-
baut sind; die Geschütze, meist Achtzehn- und Vierundzwanzig-
pfünder, waren schon den Abend vorher vernagelt, und wurden
durch Zerstörung der Wischer, Visirschrauben und Visire jetzt
völlig unbrauchbar gemacht. — Die englischen Seesoldaten haben
auf dem Kamm der Uferhügel eine Abtheilung japanischer Infanterie
zurückgeworfen, die sich aufgelöst in die jenseitige, nach den
Schanzen auslaufende Schlucht zurückzieht; die französische Colonne
geht über das derselben entströmende Flüsschen auf die nächste
Strandbatterie los, deren Geschütze ebenfalls unbrauchbar gemacht
werden. Während man damit beschäftigt ist, fallen einige Voll-
kugeln, von der Höhe des Thales geworfen, ohne Schaden anzu-
richten in die Batterie. Die Admiräle beschliessen, dass die
englischen Matrosen unter Capitän Alexander die genommenen
Werke halten und zerstören sollen, während die übrigen Truppen
unter Befehl des Linienschiff-Capitän Le Couriault du Quilio gegen
Simonoseki vorgehen. Die Franzosen und die Holländer marschiren
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