[Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 1. Berlin, 1864.Aussichten. Schreiben an die Regierung. IV. doch für schwierig auszuweichen, wenn sich preussische Kriegsschiffevor Yeddo legten. In ähnlicher Weise äusserte sich Herr Heusken, der im Namen seines Chefs die Abschrift einer erst vor wenigen Tagen -- am 2. September -- an denselben gerichteten Note der japanischen Minister des Auswärtigen übergab, aus welcher hervor- ging, dass dieselben zur Zeit wenigstens ausser Stande zu sein glaubten, sich auf einen Vertrag mit Preussen einzulassen. Mit den Portugiesen hatten sie zwar erst vier Wochen vor Ankunft der Arkona nach heftigem Widerstreben einen Handelstractat geschlossen, doch kam dieser nur deshalb zu Stande, weil sie den Holländern einige Jahre zuvor ausdrücklich versprochen hatten mit Portugal wieder in Verkehr zu treten, und der holländische Resident jetzt auf Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen bestand. Ungeachtet dieser wenig versprechenden Eröffnungen richtete Aussichten. Schreiben an die Regierung. IV. doch für schwierig auszuweichen, wenn sich preussische Kriegsschiffevor Yeddo legten. In ähnlicher Weise äusserte sich Herr Heusken, der im Namen seines Chefs die Abschrift einer erst vor wenigen Tagen — am 2. September — an denselben gerichteten Note der japanischen Minister des Auswärtigen übergab, aus welcher hervor- ging, dass dieselben zur Zeit wenigstens ausser Stande zu sein glaubten, sich auf einen Vertrag mit Preussen einzulassen. Mit den Portugiesen hatten sie zwar erst vier Wochen vor Ankunft der Arkona nach heftigem Widerstreben einen Handelstractat geschlossen, doch kam dieser nur deshalb zu Stande, weil sie den Holländern einige Jahre zuvor ausdrücklich versprochen hatten mit Portugal wieder in Verkehr zu treten, und der holländische Resident jetzt auf Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen bestand. 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Der französische<lb/> und der amerikanische Vertreter stellten ihm beide in der zuvor-<lb/> kommendsten Weise ihre Häuser zur Verfügung, doch war das<lb/> Personal der Expedition für solche Gastfreundschaft zu zahlreich, und<lb/> der Gesandte musste es vorziehen, die <hi rendition="#g">japanische Regierung</hi><lb/> um Anweisung einer passenden Wohnung für sich und sein Gefolge<lb/> zu ersuchen. 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Aussichten. Schreiben an die Regierung. IV.
doch für schwierig auszuweichen, wenn sich preussische Kriegsschiffe
vor Yeddo legten. In ähnlicher Weise äusserte sich Herr Heusken,
der im Namen seines Chefs die Abschrift einer erst vor wenigen
Tagen — am 2. September — an denselben gerichteten Note der
japanischen Minister des Auswärtigen übergab, aus welcher hervor-
ging, dass dieselben zur Zeit wenigstens ausser Stande zu sein
glaubten, sich auf einen Vertrag mit Preussen einzulassen. Mit den
Portugiesen hatten sie zwar erst vier Wochen vor Ankunft der
Arkona nach heftigem Widerstreben einen Handelstractat geschlossen,
doch kam dieser nur deshalb zu Stande, weil sie den Holländern
einige Jahre zuvor ausdrücklich versprochen hatten mit Portugal
wieder in Verkehr zu treten, und der holländische Resident jetzt
auf Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen bestand.
Ungeachtet dieser wenig versprechenden Eröffnungen richtete
Graf Eulenburg sogleich eine Note an die japanischen Minister,
worin er seine Ankunft und den Zweck seiner Sendung anzeigte,
und den Wunsch aussprach am Lande zu wohnen. Der französische
und der amerikanische Vertreter stellten ihm beide in der zuvor-
kommendsten Weise ihre Häuser zur Verfügung, doch war das
Personal der Expedition für solche Gastfreundschaft zu zahlreich, und
der Gesandte musste es vorziehen, die japanische Regierung
um Anweisung einer passenden Wohnung für sich und sein Gefolge
zu ersuchen. Herr Heusken übernahm die Besorgung des Schreibens,
welches deutsch abgefasst und von einer holländischen Uebersetzung
begleitet war. — Noch an demselben Abend erschien ein Beamter
— natürlich in doppelter Ausgabe — an Bord der Arkona, welcher
erklärte, mit der Antwort des Ministeriums beauftragt zu sein,
und vorgelassen zu werden verlangte; Graf Eulenburg liess die
Herren von dem wachthabenden Officier und dem Attaché du jour
in der Vorcajüte empfangen. Ihr Auftrag war mündlich: ein Haus
zur Aufnahme des Gesandten werde eben eingerichtet und solle
am folgenden Mittag bereit sein; wolle derselbe um diese Zeit
landen, so werde er gebührend empfangen werden; man möge die
Zahl der erforderlichen Sänften und Pferde angeben. Sie erhielten
zur Anwort, man wisse die Höflichkeit zu schätzen, mit der sie sich
beeilt hätten noch an demselben Tage und so spät Abends die ge-
wünschte Zusage zu überbringen, die Etiquette erfordere aber eine
schriftliche Erwiederung, welche auch zur Vermeidung aller
Missverständnisse wünschenswerth sei. Die Japaner wandten ein,
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