[Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 1. Berlin, 1864.II. Die Batterie. Das Verdeck. arbeiten gewöhnlich die Zimmerleute; hinter dem Fockmast stehtdie "Kambüse", wo der Koch und seine Gehülfen walten. Der Grossmast und das von oben her durchgehende Gangspill sind mit Trophäen umgeben, die übrigen kleinen Waffen -- Büchsen, Revolver, Entersäbel, Beile, Piken -- und die Geräthschaften der Geschütze an der Decke und den Seitenwänden angebracht. Dort hangen auch in hölzernen Kasten gefüllte Granaten, und Voll- kugeln liegen reihenweise in der Mitte. Hinter dem Gangspill folgt die Treppe für die Officiere, -- die Mannschaft benutzt andere Luken, -- dann hinter dem Oberlicht der Officiersmesse, vor dem Kreuzmast, die Hülfsräder des Steuerruders, die mit den auf dem Verdeck befindlichen Haupträdern in Verbindung stehen. Den hintersten Raum nehmen die Vorcajüte und die Capitänscajüte ein. Erstere, in der die beiden "achtersten" Geschütze stehen, dient zu den Arbeiten des Capitäns mit den Officieren, als sein Empfangs- und Speisezimmer. Auf dem Verdeck stehen vorn Geschütze; hier arbeiten der II. Die Batterie. Das Verdeck. arbeiten gewöhnlich die Zimmerleute; hinter dem Fockmast stehtdie »Kambüse«, wo der Koch und seine Gehülfen walten. Der Grossmast und das von oben her durchgehende Gangspill sind mit Trophäen umgeben, die übrigen kleinen Waffen — Büchsen, Revolver, Entersäbel, Beile, Piken — und die Geräthschaften der Geschütze an der Decke und den Seitenwänden angebracht. Dort hangen auch in hölzernen Kasten gefüllte Granaten, und Voll- kugeln liegen reihenweise in der Mitte. Hinter dem Gangspill folgt die Treppe für die Officiere, — die Mannschaft benutzt andere Luken, — dann hinter dem Oberlicht der Officiersmesse, vor dem Kreuzmast, die Hülfsräder des Steuerruders, die mit den auf dem Verdeck befindlichen Haupträdern in Verbindung stehen. Den hintersten Raum nehmen die Vorcajüte und die Capitänscajüte ein. Erstere, in der die beiden »achtersten« Geschütze stehen, dient zu den Arbeiten des Capitäns mit den Officieren, als sein Empfangs- und Speisezimmer. Auf dem Verdeck stehen vorn Geschütze; hier arbeiten der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0253" n="223"/><fw place="top" type="header">II. Die Batterie. Das Verdeck.</fw><lb/> arbeiten gewöhnlich die Zimmerleute; hinter dem Fockmast steht<lb/> die »Kambüse«, wo der Koch und seine Gehülfen walten. Der<lb/> Grossmast und das von oben her durchgehende Gangspill sind<lb/> mit Trophäen umgeben, die übrigen kleinen Waffen — Büchsen,<lb/> Revolver, Entersäbel, Beile, Piken — und die Geräthschaften der<lb/> Geschütze an der Decke und den Seitenwänden angebracht. Dort<lb/> hangen auch in hölzernen Kasten gefüllte Granaten, und Voll-<lb/> kugeln liegen reihenweise in der Mitte. Hinter dem Gangspill folgt<lb/> die Treppe für die Officiere, — die Mannschaft benutzt andere<lb/> Luken, — dann hinter dem Oberlicht der Officiersmesse, vor dem<lb/> Kreuzmast, die Hülfsräder des Steuerruders, die mit den auf dem<lb/> Verdeck befindlichen Haupträdern in Verbindung stehen. Den<lb/> hintersten Raum nehmen die Vorcajüte und die Capitänscajüte ein.<lb/> Erstere, in der die beiden »achtersten« Geschütze stehen, dient zu<lb/> den Arbeiten des Capitäns mit den Officieren, als sein Empfangs-<lb/> und Speisezimmer.</p><lb/> <p>Auf dem Verdeck stehen vorn Geschütze; hier arbeiten der<lb/> Schlächter, der Schmied, der Büchsenmacher. Zwischen dem Fock-<lb/> und dem Grossmast sind die vier grossen Boote eingesetzt — die<lb/> beiden Barcassen und die beiden Pinassen, je zwei über einander, —<lb/> und längs ihnen liegen Raaen, Spieren und sonstige Vorrathshölzer<lb/> aufgestaut; dahinter stehen gewöhnlich die Bootsgeschütze. Zu beiden<lb/> Seiten der Boote bleibt bis zum Bord nur ein schmaler Raum<lb/> frei; hier liegen in der Railing zu beiden Seiten die Fallreps-<lb/> öffnungen, die auf See zugesetzt werden. Hinter dem Grossmast<lb/> folgt eine grosse Luke, die Hauptverbindung des Verdecks mit der<lb/> Batterie, dann kommt das Gangspill, an welchem die Anker auf-<lb/> gewunden werden, dahinter die Officiertreppe, dann das Steuer-<lb/> rad, vor welchem zwei Compasse stehen. Das Steuerrad ist auch<lb/> hier doppelt, so dass bei starkem Winde auf dem Verdeck und in der<lb/> Batterie je vier Mann anfassen können; unter gewöhnlichen Um-<lb/> ständen stehen auf einer Fregatte nur zwei Mann auf dem Verdeck<lb/> am Steuer. — Der Raum zwischen dem Gross- und dem Kreuz-<lb/> mast heisst das Quarterdeck und ist der vornehmste Platz des<lb/> Schiffes, der Sitz des Commando’s. Jeder Seemann, der es betritt,<lb/> fasst nach alter Sitte grüssend an den Hut. Hier ist zu beiden<lb/> Seiten eine trittartige Erhöhung an der Railing angebracht, von<lb/> wo der Commandirende das Schiff übersehen und die Steuerleute<lb/> anweisen kann; auf anderen Schiffen führt eine schmale Brücke<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [223/0253]
II. Die Batterie. Das Verdeck.
arbeiten gewöhnlich die Zimmerleute; hinter dem Fockmast steht
die »Kambüse«, wo der Koch und seine Gehülfen walten. Der
Grossmast und das von oben her durchgehende Gangspill sind
mit Trophäen umgeben, die übrigen kleinen Waffen — Büchsen,
Revolver, Entersäbel, Beile, Piken — und die Geräthschaften der
Geschütze an der Decke und den Seitenwänden angebracht. Dort
hangen auch in hölzernen Kasten gefüllte Granaten, und Voll-
kugeln liegen reihenweise in der Mitte. Hinter dem Gangspill folgt
die Treppe für die Officiere, — die Mannschaft benutzt andere
Luken, — dann hinter dem Oberlicht der Officiersmesse, vor dem
Kreuzmast, die Hülfsräder des Steuerruders, die mit den auf dem
Verdeck befindlichen Haupträdern in Verbindung stehen. Den
hintersten Raum nehmen die Vorcajüte und die Capitänscajüte ein.
Erstere, in der die beiden »achtersten« Geschütze stehen, dient zu
den Arbeiten des Capitäns mit den Officieren, als sein Empfangs-
und Speisezimmer.
Auf dem Verdeck stehen vorn Geschütze; hier arbeiten der
Schlächter, der Schmied, der Büchsenmacher. Zwischen dem Fock-
und dem Grossmast sind die vier grossen Boote eingesetzt — die
beiden Barcassen und die beiden Pinassen, je zwei über einander, —
und längs ihnen liegen Raaen, Spieren und sonstige Vorrathshölzer
aufgestaut; dahinter stehen gewöhnlich die Bootsgeschütze. Zu beiden
Seiten der Boote bleibt bis zum Bord nur ein schmaler Raum
frei; hier liegen in der Railing zu beiden Seiten die Fallreps-
öffnungen, die auf See zugesetzt werden. Hinter dem Grossmast
folgt eine grosse Luke, die Hauptverbindung des Verdecks mit der
Batterie, dann kommt das Gangspill, an welchem die Anker auf-
gewunden werden, dahinter die Officiertreppe, dann das Steuer-
rad, vor welchem zwei Compasse stehen. Das Steuerrad ist auch
hier doppelt, so dass bei starkem Winde auf dem Verdeck und in der
Batterie je vier Mann anfassen können; unter gewöhnlichen Um-
ständen stehen auf einer Fregatte nur zwei Mann auf dem Verdeck
am Steuer. — Der Raum zwischen dem Gross- und dem Kreuz-
mast heisst das Quarterdeck und ist der vornehmste Platz des
Schiffes, der Sitz des Commando’s. Jeder Seemann, der es betritt,
fasst nach alter Sitte grüssend an den Hut. Hier ist zu beiden
Seiten eine trittartige Erhöhung an der Railing angebracht, von
wo der Commandirende das Schiff übersehen und die Steuerleute
anweisen kann; auf anderen Schiffen führt eine schmale Brücke
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