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Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.

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von dem vorsetzlichen Meineid.
(§. 16.) Dieweil unsere Privatbeicht
so eingerichtet ist, daß einjeder sein An-
liegen gantz alleine und besonders, dem
Beichtvater offenbaren kan, so wird
ohnehin durch diese in der Kirchenagen-
de befindliche Worte, vorausgesetzt,
daß ein Meineidiger, der allenfals zuge-
gen wäre, sich dadurch solle warnen
und bewegen lassen, den Prediger um
Rath zu fragen, bevor die heilige
Handlung der Absolution verrichtet
wird. Dieser wird sodann als ein klu-
ger und treuer Haushalter ihm zu be-
gegnen wissen.

§. 25.

Man bedencke auch diesen Um-
stand. Wann die Lehre des Christen-
thums, diejenige Bereuung des Mein-
eides, welche ohne Aufhebung der Be-
leidigung, das ist, ohne Aussöhnung
mit dem Nechsten, vorgegeben wird,

durch-
E 2

von dem vorſetzlichen Meineid.
(§. 16.) Dieweil unſere Privatbeicht
ſo eingerichtet iſt, daß einjeder ſein An-
liegen gantz alleine und beſonders, dem
Beichtvater offenbaren kan, ſo wird
ohnehin durch dieſe in der Kirchenagen-
de befindliche Worte, vorausgeſetzt,
daß ein Meineidiger, der allenfals zuge-
gen waͤre, ſich dadurch ſolle warnen
und bewegen laſſen, den Prediger um
Rath zu fragen, bevor die heilige
Handlung der Abſolution verrichtet
wird. Dieſer wird ſodann als ein klu-
ger und treuer Haushalter ihm zu be-
gegnen wiſſen.

§. 25.

Man bedencke auch dieſen Um-
ſtand. Wann die Lehre des Chriſten-
thums, diejenige Bereuung des Mein-
eides, welche ohne Aufhebung der Be-
leidigung, das iſt, ohne Ausſoͤhnung
mit dem Nechſten, vorgegeben wird,

durch-
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[67/0071] von dem vorſetzlichen Meineid. (§. 16.) Dieweil unſere Privatbeicht ſo eingerichtet iſt, daß einjeder ſein An- liegen gantz alleine und beſonders, dem Beichtvater offenbaren kan, ſo wird ohnehin durch dieſe in der Kirchenagen- de befindliche Worte, vorausgeſetzt, daß ein Meineidiger, der allenfals zuge- gen waͤre, ſich dadurch ſolle warnen und bewegen laſſen, den Prediger um Rath zu fragen, bevor die heilige Handlung der Abſolution verrichtet wird. Dieſer wird ſodann als ein klu- ger und treuer Haushalter ihm zu be- gegnen wiſſen. §. 25. Man bedencke auch dieſen Um- ſtand. Wann die Lehre des Chriſten- thums, diejenige Bereuung des Mein- eides, welche ohne Aufhebung der Be- leidigung, das iſt, ohne Ausſoͤhnung mit dem Nechſten, vorgegeben wird, durch- E 2

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/71>, abgerufen am 24.11.2024.