Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliches Bedencken
liche Menschen bereits bezaubert und
in den Abgrund des Verderbens ge-
stürtzet hat, zu jedermans Warnung,
bekannt machen. Wir reden hier von
einem Eid, der vor Gericht abge-
leget wird. Jm Gericht ist bey sol-
chen fällen auf der einen seite ein Klä-
ger, oder wenigstens ein Anzeiger,
und auf der andern, ein angezeigter
und beklagter. Einer von beiden muß
nothwendig recht haben, und der an-
dere Unrecht. Der Eid soll auf
GOttes Befehl und Verordnung,
das Mittel seyn, wodurch man, im
Fall kein anderes Mittel vorhanden
ist, die Wahrheit entdecket. Der
Eid soll entscheiden, welcher von beiden
recht habe, und welcher Unrecht ha-
be. Sobald der Eid abgeleget ist,
so wird das Urtheil gefället. Es
wird derjenige Theil als gerecht und
unschuldig losgesprochen, vor welchen
der Eid vortheilhaftig ausfället: und

der

Chriſtliches Bedencken
liche Menſchen bereits bezaubert und
in den Abgrund des Verderbens ge-
ſtuͤrtzet hat, zu jedermans Warnung,
bekannt machen. Wir reden hier von
einem Eid, der vor Gericht abge-
leget wird. Jm Gericht iſt bey ſol-
chen faͤllen auf der einen ſeite ein Klaͤ-
ger, oder wenigſtens ein Anzeiger,
und auf der andern, ein angezeigter
und beklagter. Einer von beiden muß
nothwendig recht haben, und der an-
dere Unrecht. Der Eid ſoll auf
GOttes Befehl und Verordnung,
das Mittel ſeyn, wodurch man, im
Fall kein anderes Mittel vorhanden
iſt, die Wahrheit entdecket. Der
Eid ſoll entſcheiden, welcher von beiden
recht habe, und welcher Unrecht ha-
be. Sobald der Eid abgeleget iſt,
ſo wird das Urtheil gefaͤllet. Es
wird derjenige Theil als gerecht und
unſchuldig losgeſprochen, vor welchen
der Eid vortheilhaftig ausfaͤllet: und

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0040" n="36"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliches Bedencken</hi></fw><lb/>
liche Men&#x017F;chen bereits bezaubert und<lb/>
in den Abgrund des Verderbens ge-<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;rtzet hat, zu jedermans Warnung,<lb/>
bekannt machen. Wir reden hier von<lb/>
einem Eid, der <hi rendition="#fr">vor Gericht</hi> abge-<lb/>
leget wird. Jm Gericht i&#x017F;t bey &#x017F;ol-<lb/>
chen fa&#x0364;llen auf der einen &#x017F;eite ein Kla&#x0364;-<lb/>
ger, oder wenig&#x017F;tens ein Anzeiger,<lb/>
und auf der andern, ein angezeigter<lb/>
und beklagter. Einer von beiden muß<lb/>
nothwendig recht haben, und der an-<lb/>
dere Unrecht. Der Eid &#x017F;oll auf<lb/>
GOttes Befehl und Verordnung,<lb/>
das Mittel &#x017F;eyn, wodurch man, im<lb/>
Fall kein anderes Mittel vorhanden<lb/>
i&#x017F;t, die Wahrheit entdecket. Der<lb/>
Eid &#x017F;oll ent&#x017F;cheiden, welcher von beiden<lb/>
recht habe, und welcher Unrecht ha-<lb/>
be. Sobald der Eid abgeleget i&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;o wird das Urtheil gefa&#x0364;llet. Es<lb/>
wird derjenige Theil als gerecht und<lb/>
un&#x017F;chuldig losge&#x017F;prochen, vor welchen<lb/>
der Eid vortheilhaftig ausfa&#x0364;llet: und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[36/0040] Chriſtliches Bedencken liche Menſchen bereits bezaubert und in den Abgrund des Verderbens ge- ſtuͤrtzet hat, zu jedermans Warnung, bekannt machen. Wir reden hier von einem Eid, der vor Gericht abge- leget wird. Jm Gericht iſt bey ſol- chen faͤllen auf der einen ſeite ein Klaͤ- ger, oder wenigſtens ein Anzeiger, und auf der andern, ein angezeigter und beklagter. Einer von beiden muß nothwendig recht haben, und der an- dere Unrecht. Der Eid ſoll auf GOttes Befehl und Verordnung, das Mittel ſeyn, wodurch man, im Fall kein anderes Mittel vorhanden iſt, die Wahrheit entdecket. Der Eid ſoll entſcheiden, welcher von beiden recht habe, und welcher Unrecht ha- be. Sobald der Eid abgeleget iſt, ſo wird das Urtheil gefaͤllet. Es wird derjenige Theil als gerecht und unſchuldig losgeſprochen, vor welchen der Eid vortheilhaftig ausfaͤllet: und der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/40
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/40>, abgerufen am 24.11.2024.