Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.Christliches Bedencken Joh. 8, 14.Anfang. Er belüget demnach ei-nen solchen Sünder, damit er seine Seele ermorden könne. §. 7. Wir wollen einige Griffe des ihm
Chriſtliches Bedencken Joh. 8, 14.Anfang. Er beluͤget demnach ei-nen ſolchen Suͤnder, damit er ſeine Seele ermorden koͤnne. §. 7. Wir wollen einige Griffe des ihm
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Chriſtliches Bedencken
Anfang. Er beluͤget demnach ei-
nen ſolchen Suͤnder, damit er ſeine
Seele ermorden koͤnne.
Joh. 8, 14.
§. 7.
Wir wollen einige Griffe des
Satans anfuͤhren, die er anbringet
um ſeinen Seelenmord zu vollſtrecken.
Er ſpricht: der Meineid bringet zeit-
lichen Vortheil. Ein falſcher Zeuge,
der ſeine Zeugenſage mit einem Eid-
ſchwur beſtaͤttiget, behaͤlt dadurch die
Gunſt bey Menſchen, die er ſich nicht
gerne zu feinden machet. Er erweiſet
dem einen groſen Dienſt, dem zu ge-
fallen er faͤlſchlich ſchwoͤret. Er wird
wohl gar mit Geld und andern vor-
theilhaften Verſprechungen darzu ge-
reitzet, daß er um den Lohn der Un-
gerechtigkeit, wie Judas um dreißig
Silberlinge, Gewiſſen und Warheit
aus den Augen ſetzen ſoll. Wird
ihm
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Zitationshilfe: | Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/22>, abgerufen am 16.02.2025. |