Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit seinem HErrn JEsu/ und lebe und sterbe inseiner (Lutherischen) Religion/ und bis ihr die Mauren eingefallen seyen, worzu er keine Hand anzulegen Berufhabe/ so ziehe er nicht heraus. Wodurch er die Lutherische Religion vor ein Babel erkläret, dem die Mauren hier- nechst einfallen sollen. §. 20. Daß Zinzendorf (5) in dieser schandbaren Sy- aber, Jm übrigen war zu des Heilands Zeiten nur eine christliche Lehre/ und dieselbige predige ich. Jn Ansehung ihrer verschie- denen Formen (Schematum) halte ich mich zu derjenigen Verfassung (modification) welche ich NB. unter göttlicher Gedult/ vor die beste halte/ die aber wegen ihrer admirablen Schriftmäsigkeit/ solange man bey dem Satz (thesi) bleibet (d. i. unbestimt lässet, was der H. Geist bestim- met hat) selten in Wiederspruch komt. (*) Nicht zu gedencken, daß er eine sogenann-
te Lutherische Kirchenordnung/ und einen Catechismum einführet; siehe die authentische Relation s. 105. Herrnhuterey in ihrer Schalkheit ſeinem HErrn JEſu/ und lebe und ſterbe inſeiner (Lutheriſchen) Religion/ und bis ihr die Mauren eingefallen ſeyen, worzu er keine Hand anzulegen Berufhabe/ ſo ziehe er nicht heraus. Wodurch er die Lutheriſche Religion vor ein Babel erklaͤret, dem die Mauren hier- nechſt einfallen ſollen. §. 20. Daß Zinzendorf (5) in dieſer ſchandbaren Sy- aber, Jm uͤbrigen war zu des Heilands Zeiten nur eine chriſtliche Lehre/ und dieſelbige predige ich. Jn Anſehung ihrer verſchie- denen Formen (Schematum) halte ich mich zu derjenigen Verfaſſung (modification) welche ich NB. unter goͤttlicher Gedult/ vor die beſte halte/ die aber wegen ihrer admirablen Schriftmaͤſigkeit/ ſolange man bey dem Satz (theſi) bleibet (d. i. unbeſtimt laͤſſet, was der H. Geiſt beſtim- met hat) ſelten in Wiederſpruch komt. (*) Nicht zu gedencken, daß er eine ſogenann-
te Lutheriſche Kirchenordnung/ und einen Catechiſmum einfuͤhret; ſiehe die authentiſche Relation ſ. 105. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0092" n="80"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">ſeinem HErrn JEſu/ und lebe und ſterbe in<lb/> ſeiner</hi> (Lutheriſchen) <hi rendition="#fr">Religion/ und bis ihr<lb/> die Mauren eingefallen ſeyen, worzu er keine<lb/> Hand anzulegen Berufhabe/ ſo ziehe er nicht<lb/> heraus.</hi> Wodurch er die Lutheriſche Religion<lb/> vor ein Babel erklaͤret, dem die Mauren hier-<lb/> nechſt einfallen ſollen.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 20.</head><lb/> <p>Daß Zinzendorf (5) in dieſer ſchandbaren Sy-<lb/> nagoge <note place="foot" n="(*)">Nicht zu gedencken, daß er eine ſogenann-<lb/> te <hi rendition="#fr">Lutheriſche Kirchenordnung/</hi> und<lb/> einen Catechiſmum einfuͤhret; ſiehe die<lb/><hi rendition="#fr">authentiſche Relation ſ.</hi> 105.</note> ſogar <hi rendition="#fr">Lutheriſche Pfarrer in Pen-<lb/> ſilvanien</hi> abgeſetzet, (§. 17. *) das iſt eine neue<lb/> Probe ſeiner Schalckheit. Jch will nicht ur-<lb/> theilen, ob und wieweit dieſer <hi rendition="#fr">Stiever</hi> abſetzens-<lb/> wuͤrdig geweſen ſeye. Aus <hi rendition="#fr">was vor Macht</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">aber,</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_16_3" prev="#seg2pn_16_2" place="foot" n="(*)"><hi rendition="#fr">Jm uͤbrigen war zu des Heilands Zeiten<lb/> nur eine chriſtliche Lehre/ und dieſelbige<lb/> predige ich. Jn Anſehung ihrer verſchie-<lb/> denen Formen</hi> (<hi rendition="#aq">Schematum</hi>) <hi rendition="#fr">halte ich mich<lb/> zu derjenigen Verfaſſung</hi> (<hi rendition="#aq">modification</hi>)<lb/><hi rendition="#fr">welche ich</hi> <hi rendition="#aq">NB.</hi> <hi rendition="#fr">unter goͤttlicher Gedult/<lb/> vor die beſte halte/ die aber wegen ihrer<lb/> admirablen Schriftmaͤſigkeit/ ſolange<lb/> man bey dem Satz</hi> (<hi rendition="#aq">theſi</hi>) <hi rendition="#fr">bleibet</hi> (d. i.<lb/> unbeſtimt laͤſſet, was der H. Geiſt beſtim-<lb/> met hat) <hi rendition="#fr">ſelten in Wiederſpruch komt.</hi></note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [80/0092]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
ſeinem HErrn JEſu/ und lebe und ſterbe in
ſeiner (Lutheriſchen) Religion/ und bis ihr
die Mauren eingefallen ſeyen, worzu er keine
Hand anzulegen Berufhabe/ ſo ziehe er nicht
heraus. Wodurch er die Lutheriſche Religion
vor ein Babel erklaͤret, dem die Mauren hier-
nechſt einfallen ſollen.
§. 20.
Daß Zinzendorf (5) in dieſer ſchandbaren Sy-
nagoge (*) ſogar Lutheriſche Pfarrer in Pen-
ſilvanien abgeſetzet, (§. 17. *) das iſt eine neue
Probe ſeiner Schalckheit. Jch will nicht ur-
theilen, ob und wieweit dieſer Stiever abſetzens-
wuͤrdig geweſen ſeye. Aus was vor Macht
aber,
(*)
(*) Nicht zu gedencken, daß er eine ſogenann-
te Lutheriſche Kirchenordnung/ und
einen Catechiſmum einfuͤhret; ſiehe die
authentiſche Relation ſ. 105.
(*) Jm uͤbrigen war zu des Heilands Zeiten
nur eine chriſtliche Lehre/ und dieſelbige
predige ich. Jn Anſehung ihrer verſchie-
denen Formen (Schematum) halte ich mich
zu derjenigen Verfaſſung (modification)
welche ich NB. unter goͤttlicher Gedult/
vor die beſte halte/ die aber wegen ihrer
admirablen Schriftmaͤſigkeit/ ſolange
man bey dem Satz (theſi) bleibet (d. i.
unbeſtimt laͤſſet, was der H. Geiſt beſtim-
met hat) ſelten in Wiederſpruch komt.
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Zitationshilfe: | Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/92>, abgerufen am 17.02.2025. |