Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit §. 16. Wiewohl, man nehme von beiden an, wel- beeden
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit §. 16. Wiewohl, man nehme von beiden an, wel- beeden
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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
§. 16.
Wiewohl, man nehme von beiden an, wel-
ches man wolle, ſo ſiehet es duͤſter aus. Kame
ihm dieſer Beruf allererſt in Penſilvanien; ſo iſt
nicht abzuſehen, wie er ſchon zuvor ſein Biſchofs-
amt im Monath Julio zu dieſem Ende ablegen
koͤnnen, da er allererſt am 7. Auguſt abgereiſet,
und gegen Ablauf dieſes Jahres in Penſilvanien
angekommen iſt. Hat ihm aber der Heiland
(wie er gewoͤhnlich vorgibt) dieſe Reiſe befohlen,
und das Lutheriſche Pfarramt vorher verkuͤndi-
get: ſo konte er eben deswegen kein Lutheriſcher
Pfarrer werden, weil ſolche boͤßlich erdichtete
Eingebungen des Heilandes, der Lutheriſchen
Lehre und Verfaſſungen ſchnurſtracks zuwider
ſind, und ſolche Traͤumer, entweder vor bloͤd-
ſinnige verwirrte Menſchen, oder vorſetzliche Be-
trieger, von allen Lutheranern gehalten werden.
Kam der Beruf auf dem Wege, und legte er
deshalben ſein Biſchofsamt ploͤtzlich nieder; ſo
war dieſes Niederlegen ſehr leichtſinnig, weil die
ſogenante Maͤhriſche Kirche, ohne Vorbewuſt ih-
rer Vorſteher, ſo ploͤtzlich und ſchlechterdings
ihres Biſchofs nicht beraubet werden durfte, da
ſie zumal von der ordentlichen Biſchofsfolge heut
zu tag ſo viel Aufhebens macht. Ja wie konten
die Lutheraner in Penſilvanien einen Pfarrer an-
nehmen, der ſeinen ehrlichen Abſchied noch nicht
vorzuzeigen hatte? den er nach ſeinem eigenen
Geſtaͤndnis allererſt am 20. Nov. 1743. erhal-
ten haben will. Noch weiter, wie konten ſie in
beeden
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