Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.vierter Theil. als Bischof zu thun sich vorgenommen hatte.Und das nennet er ein Hingeben des gantzen Mannes zum eigentlichen Gebrauch seiner Lutherischen Kirche. (§. 2. **) Das ist seine so hochgerühmte Wolthat gegen die Lutherische Kirche. Es ist ein rechtes Laster an den Luthera- nern, theraner eingelogen hatte, nicht wenig ge- stutzet haben, wann sie diesen hiebevor im Jahr 1734. auf der Kantzel zu Stralsund erschienenen verkappten Studenten, und Jnformator bey einem dortigen Kaufman (Kreutzreich s. 130.) so unvermuthet mit einem Herrnhutischen Bischofshut und gleichwol in Lutherischer Pfarrersgestalt er- blicket hätten. Dann die Schweden haben bekantlich eine Lutherische Kirche in Pensil- vanien, und schicken ihre ordentlich berufe- ne Prediger aus Schweden dahin. Diesen, (dachte Zinzendorf) muß ich beyleibe nicht vor den Kopf stosen. Sie waren im Stand ihn am meisten blos zu stellen; und der Er- folg hat ihn gelehret, wie seine schädliche Absichten, sehr behertzt von diesen gehem- met worden, als man hinter den Betrug gekommen. Er wurde abgewiesen/ als er sich in der Schwedischen Kirche zu predi- gen anmassen wolte, nachdem der ange- nommene Schaafspeltz die Herrnhutische Klauen nicht mehr bedecken konte. C 2
vierter Theil. als Biſchof zu thun ſich vorgenommen hatte.Und das nennet er ein Hingeben des gantzen Mannes zum eigentlichen Gebrauch ſeiner Lutheriſchen Kirche. (§. 2. **) Das iſt ſeine ſo hochgeruͤhmte Wolthat gegen die Lutheriſche Kirche. Es iſt ein rechtes Laſter an den Luthera- nern, theraner eingelogen hatte, nicht wenig ge- ſtutzet haben, wann ſie dieſen hiebevor im Jahr 1734. auf der Kantzel zu Stralſund erſchienenen verkappten Studenten, und Jnformator bey einem dortigen Kaufman (Kreutzreich ſ. 130.) ſo unvermuthet mit einem Herrnhutiſchen Biſchofshut und gleichwol in Lutheriſcher Pfarrersgeſtalt er- blicket haͤtten. Dann die Schweden haben bekantlich eine Lutheriſche Kirche in Penſil- vanien, und ſchicken ihre ordentlich berufe- ne Prediger aus Schweden dahin. Dieſen, (dachte Zinzendorf) muß ich beyleibe nicht vor den Kopf ſtoſen. Sie waren im Stand ihn am meiſten blos zu ſtellen; und der Er- folg hat ihn gelehret, wie ſeine ſchaͤdliche Abſichten, ſehr behertzt von dieſen gehem- met worden, als man hinter den Betrug gekommen. Er wurde abgewieſen/ als er ſich in der Schwediſchen Kirche zu predi- gen anmaſſen wolte, nachdem der ange- nommene Schaafspeltz die Herrnhutiſche Klauen nicht mehr bedecken konte. C 2
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vierter Theil.
als Biſchof zu thun ſich vorgenommen hatte.
Und das nennet er ein Hingeben des gantzen
Mannes zum eigentlichen Gebrauch ſeiner
Lutheriſchen Kirche. (§. 2. **) Das iſt ſeine
ſo hochgeruͤhmte Wolthat gegen die Lutheriſche
Kirche. Es iſt ein rechtes Laſter an den Luthera-
nern,
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(*) theraner eingelogen hatte, nicht wenig ge-
ſtutzet haben, wann ſie dieſen hiebevor im
Jahr 1734. auf der Kantzel zu Stralſund
erſchienenen verkappten Studenten, und
Jnformator bey einem dortigen Kaufman
(Kreutzreich ſ. 130.) ſo unvermuthet mit
einem Herrnhutiſchen Biſchofshut und
gleichwol in Lutheriſcher Pfarrersgeſtalt er-
blicket haͤtten. Dann die Schweden haben
bekantlich eine Lutheriſche Kirche in Penſil-
vanien, und ſchicken ihre ordentlich berufe-
ne Prediger aus Schweden dahin. Dieſen,
(dachte Zinzendorf) muß ich beyleibe nicht
vor den Kopf ſtoſen. Sie waren im Stand
ihn am meiſten blos zu ſtellen; und der Er-
folg hat ihn gelehret, wie ſeine ſchaͤdliche
Abſichten, ſehr behertzt von dieſen gehem-
met worden, als man hinter den Betrug
gekommen. Er wurde abgewieſen/ als
er ſich in der Schwediſchen Kirche zu predi-
gen anmaſſen wolte, nachdem der ange-
nommene Schaafspeltz die Herrnhutiſche
Klauen nicht mehr bedecken konte.
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