Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit des sogenanten Mährischen Bischofs in einen an-gemaß- Hier stehet die Zinzendorfische Absicht mit
allzudeutlichen Worten. Der verkappte Herrnhutische Bischof gehet in Pensylvani- en, die dortige unzehliche Sekten unter sei- nen Sprengel (das ist sonsten sein Wort) und unter einen Hut zu bringen. Ferner stehet die Maxime dabey, die er hiezu nöthig hatte. Nemlich er muste aus Noth a) seine angebohrne Religion/ die Lutherisch, (nicht die Herrnhutische welche ihm nicht angebohren ob er gleich damals derselben eintzig ergeben, und darinnen war) auf eine zeitlang zur Hand nehmen. Weil gantz Pensylvanien auf Lutherischem Grunde stunde. Hätte es auf Herrnhu- tischem oder Socinianischen Grund gestan- den, so wäre der Grundris und die Maas- regel nach diesem Grunde genommen wor- den. Sodan b) muste ihm zu gute kom- men, daß er in der Lutherischen Religion auch ehedem den geistlichen Stand ange- nommen/ das ist, Lutherische Universitäten, Könige, und Potentaten betrogen hatte (§. 2. *) Daß übrigens gantz Pensylvanien auf Lutherischem Grunde stehen soll, und zwar weil es von den Schweden erbauer worden: Das gehöret zu den Herrnhu- tischen Herrnhuterey in ihrer Schalkheit des ſogenanten Maͤhriſchen Biſchofs in einen an-gemaß- Hier ſtehet die Zinzendorfiſche Abſicht mit
allzudeutlichen Worten. Der verkappte Herrnhutiſche Biſchof gehet in Penſylvani- en, die dortige unzehliche Sekten unter ſei- nen Sprengel (das iſt ſonſten ſein Wort) und unter einen Hut zu bringen. Ferner ſtehet die Maxime dabey, die er hiezu noͤthig hatte. Nemlich er muſte aus Noth a) ſeine angebohrne Religion/ die Lutheriſch, (nicht die Herrnhutiſche welche ihm nicht angebohren ob er gleich damals derſelben eintzig ergeben, und darinnen war) auf eine zeitlang zur Hand nehmen. Weil gantz Penſylvanien auf Lutheriſchem Grunde ſtunde. Haͤtte es auf Herrnhu- tiſchem oder Socinianiſchen Grund geſtan- den, ſo waͤre der Grundris und die Maas- regel nach dieſem Grunde genommen wor- den. Sodan b) muſte ihm zu gute kom- men, daß er in der Lutheriſchen Religion auch ehedem den geiſtlichen Stand ange- nommen/ das iſt, Lutheriſche Univerſitaͤten, Koͤnige, und Potentaten betrogen hatte (§. 2. *) Daß uͤbrigens gantz Penſylvanien auf Lutheriſchem Grunde ſtehen ſoll, und zwar weil es von den Schweden erbauer worden: Das gehoͤret zu den Herrnhu- tiſchen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0044" n="32"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/> des ſogenanten Maͤhriſchen Biſchofs in einen an-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gemaß-</fw><lb/><note next="#seg2pn_8_5" xml:id="seg2pn_8_4" prev="#seg2pn_8_3" place="foot" n="(*)">Hier ſtehet die Zinzendorfiſche Abſicht mit<lb/> allzudeutlichen Worten. Der verkappte<lb/> Herrnhutiſche Biſchof gehet in Penſylvani-<lb/> en, die dortige unzehliche Sekten unter ſei-<lb/> nen Sprengel (das iſt ſonſten ſein Wort)<lb/> und unter einen Hut zu bringen.<lb/> Ferner ſtehet die Maxime dabey, die er<lb/> hiezu noͤthig hatte. Nemlich er muſte aus<lb/> Noth <hi rendition="#aq">a</hi>) <hi rendition="#fr">ſeine angebohrne Religion/</hi> die<lb/> Lutheriſch, (nicht die Herrnhutiſche welche<lb/> ihm nicht angebohren ob er gleich damals<lb/> derſelben eintzig ergeben, und darinnen war)<lb/> auf eine zeitlang zur Hand nehmen. Weil<lb/><hi rendition="#fr">gantz Penſylvanien auf Lutheriſchem<lb/> Grunde ſtunde.</hi> Haͤtte es auf Herrnhu-<lb/> tiſchem oder Socinianiſchen Grund geſtan-<lb/> den, ſo waͤre der <hi rendition="#fr">Grundris</hi> und die Maas-<lb/> regel nach dieſem Grunde genommen wor-<lb/> den. Sodan <hi rendition="#aq">b</hi>) muſte ihm zu gute kom-<lb/> men, daß er in der Lutheriſchen Religion<lb/> auch ehedem <hi rendition="#fr">den geiſtlichen Stand ange-<lb/> nommen/</hi> das iſt, Lutheriſche Univerſitaͤten,<lb/> Koͤnige, und Potentaten betrogen hatte<lb/> (§. 2. *)<lb/> Daß uͤbrigens <hi rendition="#fr">gantz Penſylvanien auf<lb/> Lutheriſchem Grunde ſtehen</hi> ſoll, und<lb/> zwar <hi rendition="#fr">weil es von den Schweden erbauer<lb/> worden:</hi> Das gehoͤret zu den Herrnhu-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">tiſchen</fw></note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0044]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
des ſogenanten Maͤhriſchen Biſchofs in einen an-
gemaß-
(*)
(*) Hier ſtehet die Zinzendorfiſche Abſicht mit
allzudeutlichen Worten. Der verkappte
Herrnhutiſche Biſchof gehet in Penſylvani-
en, die dortige unzehliche Sekten unter ſei-
nen Sprengel (das iſt ſonſten ſein Wort)
und unter einen Hut zu bringen.
Ferner ſtehet die Maxime dabey, die er
hiezu noͤthig hatte. Nemlich er muſte aus
Noth a) ſeine angebohrne Religion/ die
Lutheriſch, (nicht die Herrnhutiſche welche
ihm nicht angebohren ob er gleich damals
derſelben eintzig ergeben, und darinnen war)
auf eine zeitlang zur Hand nehmen. Weil
gantz Penſylvanien auf Lutheriſchem
Grunde ſtunde. Haͤtte es auf Herrnhu-
tiſchem oder Socinianiſchen Grund geſtan-
den, ſo waͤre der Grundris und die Maas-
regel nach dieſem Grunde genommen wor-
den. Sodan b) muſte ihm zu gute kom-
men, daß er in der Lutheriſchen Religion
auch ehedem den geiſtlichen Stand ange-
nommen/ das iſt, Lutheriſche Univerſitaͤten,
Koͤnige, und Potentaten betrogen hatte
(§. 2. *)
Daß uͤbrigens gantz Penſylvanien auf
Lutheriſchem Grunde ſtehen ſoll, und
zwar weil es von den Schweden erbauer
worden: Das gehoͤret zu den Herrnhu-
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