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Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

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vierter Theil.
fischen Betriegereien, sich mißbrauchen lässet,
und sich offenbarer Sünden theilhaftig machet.

§. 8.
nicht der Menschen Knechte. Man sie-
het aus der gegenwärtigen Abhandlung,
sonderlich aus der unerhörten geistlichen
Tyranney, kraft deren sich Zinzendorf zu ei-
nem algemeinen sichtbaren Haupt der Kir-
che selbst aufgeworfen hat (§. 6. *) wie in die-
ser Kirche alles, es seye gelehrt oder unge-
lehrt, Lehrer oder Zuhörer, von ihme,
mittelst eines gebannten Gehorsams, ab-
hangen muß. So schreibet er im Kreutz-
reich s. 74. von sich selbst: bey einer so an-
sehnlichen Menge gelehrter und geschick-
ter Leute/ die von ihm zu dependiren
scheinen
(nicht nur scheinen/ sondern de-
pendiren müssen) habe er noch keinem er-
laubt/ sich seiner anzunehmen/ seine
Personellen Gegner historisch/ oder sonst

cum emphasi zu wiederlegen etc. Wobey
gelegentlich z[u] erinnern wäre, auf wes Er-
laubnis der sogenante Bischof Müller,
sich seiner angenommen, und einen gewissen
Gegner gleichwol cum emphasi d. i. mit lä-
stern, zu wiederlegen sich unterfangen habe?
Dieser Müller schreibet: er habe es auf
ausdrücklichen Befehl GOttes gethan,
mithin wird es auch mit gnädiger Erlaub-
nis seines Kirchenhaupts geschehen seyn.
Sonst

vierter Theil.
fiſchen Betriegereien, ſich mißbrauchen laͤſſet,
und ſich offenbarer Suͤnden theilhaftig machet.

§. 8.
nicht der Menſchen Knechte. Man ſie-
het aus der gegenwaͤrtigen Abhandlung,
ſonderlich aus der unerhoͤrten geiſtlichen
Tyranney, kraft deren ſich Zinzendorf zu ei-
nem algemeinen ſichtbaren Haupt der Kir-
che ſelbſt aufgeworfen hat (§. 6. *) wie in die-
ſer Kirche alles, es ſeye gelehrt oder unge-
lehrt, Lehrer oder Zuhoͤrer, von ihme,
mittelſt eines gebannten Gehorſams, ab-
hangen muß. So ſchreibet er im Kreutz-
reich ſ. 74. von ſich ſelbſt: bey einer ſo an-
ſehnlichen Menge gelehrter und geſchick-
ter Leute/ die von ihm zu dependiren
ſcheinen
(nicht nur ſcheinen/ ſondern de-
pendiren muͤſſen) habe er noch keinem er-
laubt/ ſich ſeiner anzunehmen/ ſeine
Perſonellen Gegner hiſtoriſch/ oder ſonſt

cum emphaſi zu wiederlegen ꝛc. Wobey
gelegentlich z[u] erinnern waͤre, auf wes Er-
laubnis der ſogenante Biſchof Muͤller,
ſich ſeiner angenommen, und einen gewiſſen
Gegner gleichwol cum emphaſi d. i. mit laͤ-
ſtern, zu wiederlegen ſich unterfangen habe?
Dieſer Muͤller ſchreibet: er habe es auf
ausdruͤcklichen Befehl GOttes gethan,
mithin wird es auch mit gnaͤdiger Erlaub-
nis ſeines Kirchenhaupts geſchehen ſeyn.
Sonſt
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[27/0039] vierter Theil. fiſchen Betriegereien, ſich mißbrauchen laͤſſet, und ſich offenbarer Suͤnden theilhaftig machet. §. 8. (*) (*) nicht der Menſchen Knechte. Man ſie- het aus der gegenwaͤrtigen Abhandlung, ſonderlich aus der unerhoͤrten geiſtlichen Tyranney, kraft deren ſich Zinzendorf zu ei- nem algemeinen ſichtbaren Haupt der Kir- che ſelbſt aufgeworfen hat (§. 6. *) wie in die- ſer Kirche alles, es ſeye gelehrt oder unge- lehrt, Lehrer oder Zuhoͤrer, von ihme, mittelſt eines gebannten Gehorſams, ab- hangen muß. So ſchreibet er im Kreutz- reich ſ. 74. von ſich ſelbſt: bey einer ſo an- ſehnlichen Menge gelehrter und geſchick- ter Leute/ die von ihm zu dependiren ſcheinen (nicht nur ſcheinen/ ſondern de- pendiren muͤſſen) habe er noch keinem er- laubt/ ſich ſeiner anzunehmen/ ſeine Perſonellen Gegner hiſtoriſch/ oder ſonſt cum emphaſi zu wiederlegen ꝛc. Wobey gelegentlich z[u] erinnern waͤre, auf wes Er- laubnis der ſogenante Biſchof Muͤller, ſich ſeiner angenommen, und einen gewiſſen Gegner gleichwol cum emphaſi d. i. mit laͤ- ſtern, zu wiederlegen ſich unterfangen habe? Dieſer Muͤller ſchreibet: er habe es auf ausdruͤcklichen Befehl GOttes gethan, mithin wird es auch mit gnaͤdiger Erlaub- nis ſeines Kirchenhaupts geſchehen ſeyn. Sonſt

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/39>, abgerufen am 24.11.2024.