Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
ten. Ja im vorhergehenden 24ten Gemeinschlus
dieser dritten Versamlung, entschuldigt er sich,
der Tröster der heilige Geist habe sich auf diese
Versamlung diesesmal so gnädig herunter ge-
lassen/ daß es unmöglich worden/ ordentlich
und rechtmäfig
(legaliter) zu registriren. Se-
het! wie der Zinzendorfische heilige Geist, die
Versamlung so confus machet, daß man nichts
ordentlich und behörig von ihrem babylonischen
Thurnbau verzeichnen kan. Und doch hat der
Syndicus nach Gutbefinden seine Sache aufge-
schrieben, und seine aufgeschriebene Relation ist
authentisch/ obwol unmöglich war, legal
und ordentlich zu registriren.
Daß der Syn-
dicus, endlich der Versamlung selbst verdächtig
worden, haben wir oben angemerkt. (§. 31.)
Daß er schon Syndicus gewesen, bevor ihn die
Versamlung angeblich erwehlet hatte, ist nicht nur
seinem Plan gemäß, kraft desen er die Aemter nimt
und behält; (erstes Stük) sondern es ist aus sei-
ner Relation auch deutlich zu sehen. Er war
schon Syndicus in der ersten Versamlung. Und
gleichwol heiset es allererst in der zweiten s. 20.
es seye ein ordentlicher Syndicus und Referent
ausgemacht worden.
Dieser bekennet seine
niemand mehr als ihm selbst und dem Heiland
bekannte Eigenliebe und Mangelhaftigkeit/
daher er warten müsse bis zu der Handlung
der Geist des HErrn wehe
(s. 61.) welches We-
hen nichts desto weniger die legale und ordentli-
che Verzeichnung unmöglich macht.
Endlich

wird

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
ten. Ja im vorhergehenden 24ten Gemeinſchlus
dieſer dritten Verſamlung, entſchuldigt er ſich,
der Troͤſter der heilige Geiſt habe ſich auf dieſe
Verſamlung dieſesmal ſo gnaͤdig herunter ge-
laſſen/ daß es unmoͤglich worden/ ordentlich
und rechtmaͤfig
(legaliter) zu regiſtriren. Se-
het! wie der Zinzendorfiſche heilige Geiſt, die
Verſamlung ſo confus machet, daß man nichts
ordentlich und behoͤrig von ihrem babyloniſchen
Thurnbau verzeichnen kan. Und doch hat der
Syndicus nach Gutbefinden ſeine Sache aufge-
ſchrieben, und ſeine aufgeſchriebene Relation iſt
authentiſch/ obwol unmoͤglich war, legal
und ordentlich zu regiſtriren.
Daß der Syn-
dicus, endlich der Verſamlung ſelbſt verdaͤchtig
worden, haben wir oben angemerkt. (§. 31.)
Daß er ſchon Syndicus geweſen, bevor ihn die
Veꝛſamlung angeblich erwehlet hatte, iſt nicht nur
ſeinem Plan gemaͤß, kraft deſen er die Aemter nimt
und behaͤlt; (erſtes Stuͤk) ſondern es iſt aus ſei-
ner Relation auch deutlich zu ſehen. Er war
ſchon Syndicus in der erſten Verſamlung. Und
gleichwol heiſet es allererſt in der zweiten ſ. 20.
es ſeye ein ordentlicher Syndicus und Referent
ausgemacht worden.
Dieſer bekennet ſeine
niemand mehr als ihm ſelbſt und dem Heiland
bekannte Eigenliebe und Mangelhaftigkeit/
daher er warten muͤſſe bis zu der Handlung
der Geiſt des HErrn wehe
(ſ. 61.) welches We-
hen nichts deſto weniger die legale und ordentli-
che Verzeichnung unmoͤglich macht.
Endlich

wird
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0152" n="140"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">ten.</hi> Ja im vorhergehenden 24ten Gemein&#x017F;chlus<lb/>
die&#x017F;er dritten Ver&#x017F;amlung, ent&#x017F;chuldigt er &#x017F;ich,<lb/><hi rendition="#fr">der Tro&#x0364;&#x017F;ter der heilige Gei&#x017F;t habe &#x017F;ich auf die&#x017F;e<lb/>
Ver&#x017F;amlung die&#x017F;esmal &#x017F;o gna&#x0364;dig herunter ge-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en/ daß es unmo&#x0364;glich worden/ ordentlich<lb/>
und rechtma&#x0364;fig</hi> (<hi rendition="#aq">legaliter</hi>) <hi rendition="#fr">zu regi&#x017F;triren.</hi> Se-<lb/>
het! wie der Zinzendorfi&#x017F;che heilige Gei&#x017F;t, die<lb/>
Ver&#x017F;amlung &#x017F;o confus machet, daß man nichts<lb/>
ordentlich und beho&#x0364;rig von ihrem babyloni&#x017F;chen<lb/>
Thurnbau verzeichnen kan. Und doch hat der<lb/>
Syndicus nach Gutbefinden &#x017F;eine Sache aufge-<lb/>
&#x017F;chrieben, und &#x017F;eine aufge&#x017F;chriebene Relation i&#x017F;t<lb/><hi rendition="#fr">authenti&#x017F;ch/</hi> obwol <hi rendition="#fr">unmo&#x0364;glich war, legal<lb/>
und ordentlich zu regi&#x017F;triren.</hi> Daß der Syn-<lb/>
dicus, endlich der Ver&#x017F;amlung &#x017F;elb&#x017F;t verda&#x0364;chtig<lb/>
worden, haben wir oben angemerkt. (§. 31.)<lb/>
Daß er &#x017F;chon Syndicus gewe&#x017F;en, bevor ihn die<lb/>
Ve&#xA75B;&#x017F;amlung angeblich erwehlet hatte, i&#x017F;t nicht nur<lb/>
&#x017F;einem Plan gema&#x0364;ß, kraft de&#x017F;en er die Aemter nimt<lb/>
und beha&#x0364;lt; (<hi rendition="#fr">er&#x017F;tes Stu&#x0364;k</hi>) &#x017F;ondern es i&#x017F;t aus &#x017F;ei-<lb/>
ner Relation auch deutlich zu &#x017F;ehen. Er war<lb/>
&#x017F;chon Syndicus in der er&#x017F;ten Ver&#x017F;amlung. Und<lb/>
gleichwol hei&#x017F;et es allerer&#x017F;t in der zweiten &#x017F;. 20.<lb/><hi rendition="#fr">es &#x017F;eye ein ordentlicher Syndicus und Referent<lb/>
ausgemacht worden.</hi> Die&#x017F;er bekennet <hi rendition="#fr">&#x017F;eine<lb/>
niemand mehr als ihm &#x017F;elb&#x017F;t und dem Heiland<lb/>
bekannte Eigenliebe und Mangelhaftigkeit/<lb/>
daher er warten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e bis zu der Handlung<lb/>
der Gei&#x017F;t des HErrn wehe</hi> (&#x017F;. 61.) welches We-<lb/>
hen nichts de&#x017F;to weniger die <hi rendition="#fr">legale</hi> und <hi rendition="#fr">ordentli-<lb/>
che Verzeichnung unmo&#x0364;glich macht.</hi> Endlich<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wird</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[140/0152] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit ten. Ja im vorhergehenden 24ten Gemeinſchlus dieſer dritten Verſamlung, entſchuldigt er ſich, der Troͤſter der heilige Geiſt habe ſich auf dieſe Verſamlung dieſesmal ſo gnaͤdig herunter ge- laſſen/ daß es unmoͤglich worden/ ordentlich und rechtmaͤfig (legaliter) zu regiſtriren. Se- het! wie der Zinzendorfiſche heilige Geiſt, die Verſamlung ſo confus machet, daß man nichts ordentlich und behoͤrig von ihrem babyloniſchen Thurnbau verzeichnen kan. Und doch hat der Syndicus nach Gutbefinden ſeine Sache aufge- ſchrieben, und ſeine aufgeſchriebene Relation iſt authentiſch/ obwol unmoͤglich war, legal und ordentlich zu regiſtriren. Daß der Syn- dicus, endlich der Verſamlung ſelbſt verdaͤchtig worden, haben wir oben angemerkt. (§. 31.) Daß er ſchon Syndicus geweſen, bevor ihn die Veꝛſamlung angeblich erwehlet hatte, iſt nicht nur ſeinem Plan gemaͤß, kraft deſen er die Aemter nimt und behaͤlt; (erſtes Stuͤk) ſondern es iſt aus ſei- ner Relation auch deutlich zu ſehen. Er war ſchon Syndicus in der erſten Verſamlung. Und gleichwol heiſet es allererſt in der zweiten ſ. 20. es ſeye ein ordentlicher Syndicus und Referent ausgemacht worden. Dieſer bekennet ſeine niemand mehr als ihm ſelbſt und dem Heiland bekannte Eigenliebe und Mangelhaftigkeit/ daher er warten muͤſſe bis zu der Handlung der Geiſt des HErrn wehe (ſ. 61.) welches We- hen nichts deſto weniger die legale und ordentli- che Verzeichnung unmoͤglich macht. Endlich wird

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/152
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/152>, abgerufen am 22.11.2024.