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Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

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vierter Theil.
ste der nechste Bruder/ das Syndicat/ wiewol
nur bis zu Ende der Versamlung/ fortführen.

Und dieses geschahe eben nicht in dem obgedachten
Glauben, sondern ehren halber, weil die Ver-
samlung in dem Hause dieses Bruders gehal-
ten wurde/
s. 46. Diese Historie ist von einerlei
Art mit der Ablegung des mährischen Bischof-
amtes. Dann die Klage war dem Bruder Lud-
wig kein solcher Gewissensstachel, der ihn hätte
nöthigen sollen, die Hand von dem Ruder zu las-
sen. Sonst müste er schon in manchen Stücken
sich geänderthaben, weil es an gerechten Klagen
nicht gefehlet hat. Nein, er wolte gern Pfeile
verschiesen gegen die, welche den Anbau seines
Babels (*) nicht gut hiesen. Das wolte er aus

Ursa-
(*) So heist es in der authentischen Rela-
tion
s. 46. der Bruder von der schottlän-
dischen Kirche/ dem die Direction der
gantzen Versamlung auf solang/ als es
nöthig erachtet wurde/ übertragen war/
thät einen unteutschen aber gesalbten
Vortrag
(dann Bruder Ludwig hatte ihn
mit seinem Oele zuvor gesalbet) von den
heimlichen Feinden Jerusalems umher/
wie sich der Anrichrist hinter sie stecke/
und durch sie seine Boltzen verschiese;
wie sie von der Babelsart wären/ sich
durch keine göttliche Wunder abschreken
zu lassen/ sondern wann die Sündfluth

15.

vierter Theil.
ſte der nechſte Bruder/ das Syndicat/ wiewol
nur bis zu Ende der Verſamlung/ fortfuͤhren.

Und dieſes geſchahe eben nicht in dem obgedachten
Glauben, ſondern ehren halber, weil die Ver-
ſamlung in dem Hauſe dieſes Bruders gehal-
ten wurde/
ſ. 46. Dieſe Hiſtorie iſt von einerlei
Art mit der Ablegung des maͤhriſchen Biſchof-
amtes. Dann die Klage war dem Bruder Lud-
wig kein ſolcher Gewiſſensſtachel, der ihn haͤtte
noͤthigen ſollen, die Hand von dem Ruder zu laſ-
ſen. Sonſt muͤſte er ſchon in manchen Stuͤcken
ſich geaͤnderthaben, weil es an gerechten Klagen
nicht gefehlet hat. Nein, er wolte gern Pfeile
verſchieſen gegen die, welche den Anbau ſeines
Babels (*) nicht gut hieſen. Das wolte er aus

Urſa-
(*) So heiſt es in der authentiſchen Rela-
tion
ſ. 46. der Bruder von der ſchottlaͤn-
diſchen Kirche/ dem die Direction der
gantzen Verſamlung auf ſolang/ als es
noͤthig erachtet wurde/ uͤbertragen war/
thaͤt einen unteutſchen aber geſalbten
Vortrag
(dann Bruder Ludwig hatte ihn
mit ſeinem Oele zuvor geſalbet) von den
heimlichen Feinden Jeruſalems umher/
wie ſich der Anrichriſt hinter ſie ſtecke/
und durch ſie ſeine Boltzen verſchieſe;
wie ſie von der Babelsart waͤren/ ſich
durch keine goͤttliche Wunder abſchreken
zu laſſen/ ſondern wann die Suͤndfluth

15.
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[123/0135] vierter Theil. ſte der nechſte Bruder/ das Syndicat/ wiewol nur bis zu Ende der Verſamlung/ fortfuͤhren. Und dieſes geſchahe eben nicht in dem obgedachten Glauben, ſondern ehren halber, weil die Ver- ſamlung in dem Hauſe dieſes Bruders gehal- ten wurde/ ſ. 46. Dieſe Hiſtorie iſt von einerlei Art mit der Ablegung des maͤhriſchen Biſchof- amtes. Dann die Klage war dem Bruder Lud- wig kein ſolcher Gewiſſensſtachel, der ihn haͤtte noͤthigen ſollen, die Hand von dem Ruder zu laſ- ſen. Sonſt muͤſte er ſchon in manchen Stuͤcken ſich geaͤnderthaben, weil es an gerechten Klagen nicht gefehlet hat. Nein, er wolte gern Pfeile verſchieſen gegen die, welche den Anbau ſeines Babels (*) nicht gut hieſen. Das wolte er aus Urſa- (*) So heiſt es in der authentiſchen Rela- tion ſ. 46. der Bruder von der ſchottlaͤn- diſchen Kirche/ dem die Direction der gantzen Verſamlung auf ſolang/ als es noͤthig erachtet wurde/ uͤbertragen war/ thaͤt einen unteutſchen aber geſalbten Vortrag (dann Bruder Ludwig hatte ihn mit ſeinem Oele zuvor geſalbet) von den heimlichen Feinden Jeruſalems umher/ wie ſich der Anrichriſt hinter ſie ſtecke/ und durch ſie ſeine Boltzen verſchieſe; wie ſie von der Babelsart waͤren/ ſich durch keine goͤttliche Wunder abſchreken zu laſſen/ ſondern wann die Suͤndfluth 15.

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/135>, abgerufen am 27.11.2024.