Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit fället hat. Er spricht also. Jch halte die mirbekannte Pfarrer/ die von diesen beyden Sor- ten (gantz apostolisch/ und über den ordi- nären Zeugenplan hinaus/ oder grundeinfäl- tig) nicht sind/ und sich doch vor Brüder ausgeben/ ohne alles Bedencken vor Betrie- ger. (Zinz. Unfug/ Lerna Zinz. s. 330.) Nun habe ich abermal erwiesen, und es ist ohnehin am Tage, daß Zinzendorf 1) gar nicht grundein- fältig/ sondern grundboshaftig, listig, und bey aller seiner Arglist, gleichwol gantz verfinstert, auch in seinem Dichten, wie die alte Schlange, verwirret ist. 2) Daraus erhellet von selbsten, daß er weder gantz, noch halb, noch um ein Quintlein apostolisch/ und über den ordinä- ren Zeugenplan hinaus seyn könne/ ob er wohl über Belials Propheten, die bis daher bekant worden sind, ziemlich weit hinaus ist. Da er nun 3) sich vor einen lutherischen Pfarrer und zu- gleich vor einen Bruder/ vor den Bruder Lud- wig und Bruder Thürnstein, ausgibt: so schrei- be ich sein eigenes Urtheil (*) getrost und wie er befielet, ohne Bedencken hierbey: Er ist ein Betrieger. (*) Jch könte noch ein anderes Urtheil, das
sein eigen ist, hieher setzen. Nemlich, den mehrgedachten neu angekommenen und or- dentlich berufenen lutherischen Prediger will er nicht gelten lassen, weil er keinen andern Herrnhuterey in ihrer Schalkheit faͤllet hat. Er ſpricht alſo. Jch halte die mirbekannte Pfarrer/ die von dieſen beyden Sor- ten (gantz apoſtoliſch/ und uͤber den ordi- naͤren Zeugenplan hinaus/ oder grundeinfaͤl- tig) nicht ſind/ und ſich doch vor Bruͤder ausgeben/ ohne alles Bedencken vor Betrie- ger. (Zinz. Unfug/ Lerna Zinz. ſ. 330.) Nun habe ich abermal erwieſen, und es iſt ohnehin am Tage, daß Zinzendorf 1) gar nicht grundein- faͤltig/ ſondern grundboshaftig, liſtig, und bey aller ſeiner Argliſt, gleichwol gantz verfinſtert, auch in ſeinem Dichten, wie die alte Schlange, verwirret iſt. 2) Daraus erhellet von ſelbſten, daß er weder gantz, noch halb, noch um ein Quintlein apoſtoliſch/ und uͤber den ordinaͤ- ren Zeugenplan hinaus ſeyn koͤnne/ ob er wohl uͤber Belials Propheten, die bis daher bekant worden ſind, ziemlich weit hinaus iſt. Da er nun 3) ſich vor einen lutheriſchen Pfarrer und zu- gleich vor einen Bruder/ vor den Bruder Lud- wig und Bruder Thuͤrnſtein, ausgibt: ſo ſchrei- be ich ſein eigenes Urtheil (*) getroſt und wie er befielet, ohne Bedencken hierbey: Er iſt ein Betrieger. (*) Jch koͤnte noch ein anderes Urtheil, das
ſein eigen iſt, hieher ſetzen. Nemlich, den mehrgedachten neu angekommenen und or- dentlich berufenen lutheriſchen Prediger will er nicht gelten laſſen, weil er keinen andern <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0124" n="112"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/> faͤllet hat. Er ſpricht alſo. <hi rendition="#fr">Jch halte die mir<lb/> bekannte Pfarrer/ die von dieſen beyden Sor-<lb/> ten (gantz apoſtoliſch/ und uͤber den ordi-<lb/> naͤren Zeugenplan hinaus/ oder grundeinfaͤl-<lb/> tig) nicht ſind/ und ſich doch vor Bruͤder<lb/> ausgeben/ ohne alles Bedencken vor Betrie-<lb/> ger.</hi> (<hi rendition="#fr">Zinz. Unfug/</hi> <hi rendition="#aq">Lerna Zinz.</hi> <hi rendition="#fr">ſ.</hi> 330.) Nun<lb/> habe ich abermal erwieſen, und es iſt ohnehin am<lb/> Tage, daß Zinzendorf 1) gar nicht <hi rendition="#fr">grundein-<lb/> faͤltig/</hi> ſondern grundboshaftig, liſtig, und bey<lb/> aller ſeiner Argliſt, gleichwol gantz verfinſtert,<lb/> auch in ſeinem Dichten, wie die alte Schlange,<lb/> verwirret iſt. 2) Daraus erhellet von ſelbſten,<lb/> daß er weder gantz, noch halb, noch um ein<lb/> Quintlein <hi rendition="#fr">apoſtoliſch/</hi> und <hi rendition="#fr">uͤber den ordinaͤ-<lb/> ren Zeugenplan hinaus ſeyn koͤnne/</hi> ob er wohl<lb/> uͤber Belials Propheten, die bis daher bekant<lb/> worden ſind, ziemlich weit hinaus iſt. Da er<lb/> nun 3) ſich vor einen lutheriſchen Pfarrer und zu-<lb/> gleich vor einen <hi rendition="#fr">Bruder/</hi> vor den Bruder Lud-<lb/> wig und Bruder Thuͤrnſtein, ausgibt: ſo ſchrei-<lb/> be ich ſein eigenes Urtheil <note xml:id="seg2pn_24_1" next="#seg2pn_24_2" place="foot" n="(*)">Jch koͤnte noch ein anderes Urtheil, das<lb/> ſein eigen iſt, hieher ſetzen. Nemlich, den<lb/> mehrgedachten neu angekommenen und or-<lb/> dentlich berufenen lutheriſchen Prediger<lb/> will er nicht gelten laſſen, weil er <hi rendition="#fr">keinen</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">andern</hi></fw></note> getroſt und wie er<lb/> befielet, <hi rendition="#fr">ohne Bedencken</hi> hierbey:</p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Er iſt ein Betrieger.</hi> </p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0124]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
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naͤren Zeugenplan hinaus/ oder grundeinfaͤl-
tig) nicht ſind/ und ſich doch vor Bruͤder
ausgeben/ ohne alles Bedencken vor Betrie-
ger. (Zinz. Unfug/ Lerna Zinz. ſ. 330.) Nun
habe ich abermal erwieſen, und es iſt ohnehin am
Tage, daß Zinzendorf 1) gar nicht grundein-
faͤltig/ ſondern grundboshaftig, liſtig, und bey
aller ſeiner Argliſt, gleichwol gantz verfinſtert,
auch in ſeinem Dichten, wie die alte Schlange,
verwirret iſt. 2) Daraus erhellet von ſelbſten,
daß er weder gantz, noch halb, noch um ein
Quintlein apoſtoliſch/ und uͤber den ordinaͤ-
ren Zeugenplan hinaus ſeyn koͤnne/ ob er wohl
uͤber Belials Propheten, die bis daher bekant
worden ſind, ziemlich weit hinaus iſt. Da er
nun 3) ſich vor einen lutheriſchen Pfarrer und zu-
gleich vor einen Bruder/ vor den Bruder Lud-
wig und Bruder Thuͤrnſtein, ausgibt: ſo ſchrei-
be ich ſein eigenes Urtheil (*) getroſt und wie er
befielet, ohne Bedencken hierbey:
Er iſt ein Betrieger.
(*) Jch koͤnte noch ein anderes Urtheil, das
ſein eigen iſt, hieher ſetzen. Nemlich, den
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dentlich berufenen lutheriſchen Prediger
will er nicht gelten laſſen, weil er keinen
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