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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
lassungssünde (peccatum omissionis) (§. 9.)
Dann 1) sie haben gnugsam wahrnehmen
können/ daß eine grobe Unwissenheit we-
gen der Person des heiligen Geistes unter
dem Volk ist
. Sehet einen getreuen Wäch-
ter vor die Reinigkeit der Glaubenslehren un-
serer armen Kirche. Sorglose Lehrer und blindes
Volk! Wir haben sogar die Erkentnis von
der Person des heiligen Geistes verlohren, und
wann Zinzendorf nicht aufgestanden wäre, wo
würden wir hin verfallen? Mit einer so unver-
schämten Stirne trit dieser marcktschreyerische
Verläumder vor das Angesicht unserer Kirche.
Da er im Begrif stehet, die Lehre von dem
heiligen Geist auf alle mögliche Art zu verkeh-
ren, ja gar ins herrnhutische zu formiren, und
also seine boshafte Erfindungen an ihre Stelle
zu setzen; so hält er vor dienlich, die Leute erst
fürchten zu machen, und zu bereden, in welcher
Nacht der Unwissenheit sie bis daher gesessen
hätten, ja, wie hohe Zeit es seye, mit Verab-
scheuung ihrer bisherigen Lehrer, nach Herrn-
hut zu gehen, damit sie erleuchtet werden möch-
ten. Jch glaube, wann Zinzendorf selbst, mit
seinen Parthiegängern samt und sonders, die
sich vor Apostel halten, in unsern Kinderlehren
erscheinen solten; sie würden, was den Glau-
bensgrund betrift, von dem geringsten Cate-
chismusschüler, der fleißig ist, gar manches
noch lernen müssen. Wir sind in Warheit
diejenige nicht, welche das Volk vor der Er-

kent-

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
laſſungsſuͤnde (peccatum omiſſionis) (§. 9.)
Dann 1) ſie haben gnugſam wahrnehmen
koͤnnen/ daß eine grobe Unwiſſenheit we-
gen der Perſon des heiligen Geiſtes unter
dem Volk iſt
. Sehet einen getreuen Waͤch-
ter vor die Reinigkeit der Glaubenslehren un-
ſerer armen Kirche. Sorgloſe Lehrer und blindes
Volk! Wir haben ſogar die Erkentnis von
der Perſon des heiligen Geiſtes verlohren, und
wann Zinzendorf nicht aufgeſtanden waͤre, wo
wuͤrden wir hin verfallen? Mit einer ſo unver-
ſchaͤmten Stirne trit dieſer marcktſchreyeriſche
Verlaͤumder vor das Angeſicht unſerer Kirche.
Da er im Begrif ſtehet, die Lehre von dem
heiligen Geiſt auf alle moͤgliche Art zu verkeh-
ren, ja gar ins herrnhutiſche zu formiren, und
alſo ſeine boshafte Erfindungen an ihre Stelle
zu ſetzen; ſo haͤlt er vor dienlich, die Leute erſt
fuͤrchten zu machen, und zu bereden, in welcher
Nacht der Unwiſſenheit ſie bis daher geſeſſen
haͤtten, ja, wie hohe Zeit es ſeye, mit Verab-
ſcheuung ihrer bisherigen Lehrer, nach Herrn-
hut zu gehen, damit ſie erleuchtet werden moͤch-
ten. Jch glaube, wann Zinzendorf ſelbſt, mit
ſeinen Parthiegaͤngern ſamt und ſonders, die
ſich vor Apoſtel halten, in unſern Kinderlehren
erſcheinen ſolten; ſie wuͤrden, was den Glau-
bensgrund betrift, von dem geringſten Cate-
chismusſchuͤler, der fleißig iſt, gar manches
noch lernen muͤſſen. Wir ſind in Warheit
diejenige nicht, welche das Volk vor der Er-

kent-
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[74/0090] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit laſſungsſuͤnde (peccatum omiſſionis) (§. 9.) Dann 1) ſie haben gnugſam wahrnehmen koͤnnen/ daß eine grobe Unwiſſenheit we- gen der Perſon des heiligen Geiſtes unter dem Volk iſt. Sehet einen getreuen Waͤch- ter vor die Reinigkeit der Glaubenslehren un- ſerer armen Kirche. Sorgloſe Lehrer und blindes Volk! Wir haben ſogar die Erkentnis von der Perſon des heiligen Geiſtes verlohren, und wann Zinzendorf nicht aufgeſtanden waͤre, wo wuͤrden wir hin verfallen? Mit einer ſo unver- ſchaͤmten Stirne trit dieſer marcktſchreyeriſche Verlaͤumder vor das Angeſicht unſerer Kirche. Da er im Begrif ſtehet, die Lehre von dem heiligen Geiſt auf alle moͤgliche Art zu verkeh- ren, ja gar ins herrnhutiſche zu formiren, und alſo ſeine boshafte Erfindungen an ihre Stelle zu ſetzen; ſo haͤlt er vor dienlich, die Leute erſt fuͤrchten zu machen, und zu bereden, in welcher Nacht der Unwiſſenheit ſie bis daher geſeſſen haͤtten, ja, wie hohe Zeit es ſeye, mit Verab- ſcheuung ihrer bisherigen Lehrer, nach Herrn- hut zu gehen, damit ſie erleuchtet werden moͤch- ten. Jch glaube, wann Zinzendorf ſelbſt, mit ſeinen Parthiegaͤngern ſamt und ſonders, die ſich vor Apoſtel halten, in unſern Kinderlehren erſcheinen ſolten; ſie wuͤrden, was den Glau- bensgrund betrift, von dem geringſten Cate- chismusſchuͤler, der fleißig iſt, gar manches noch lernen muͤſſen. Wir ſind in Warheit diejenige nicht, welche das Volk vor der Er- kent-

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/90>, abgerufen am 27.11.2024.