Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit was er von den andern denket. Eine neueProbe, wie er symbolisiret! Heiset nun das, ich bekenne mich mit Mund und Hertzen zur Augspurgischen Confeßion? §. 53. Nun komt der Herrnhuter auf einen artigen Das
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit was er von den andern denket. Eine neueProbe, wie er ſymboliſiret! Heiſet nun das, ich bekenne mich mit Mund und Hertzen zur Augſpurgiſchen Confeßion? §. 53. Nun komt der Herrnhuter auf einen artigen Das
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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
was er von den andern denket. Eine neue
Probe, wie er ſymboliſiret! Heiſet nun das,
ich bekenne mich mit Mund und Hertzen zur
Augſpurgiſchen Confeßion?
§. 53.
Nun komt der Herrnhuter auf einen artigen
Einfall, bevor er ſeinen Confeßionsverſtand
vom heiligen Geiſt ausleeret. Und das iſt ſein
dritter Eingang, um die Vielſprecherey zu ver-
meiden. (§. 4.) Er beſchwoͤret 1) vorlaͤufig
jedermaͤnniglich, daß man ſeinen Fund von der
Mutterſchaft des heiligen Geiſtes, ja bey Leibe
vor nichts Geringes halten ſolle. Vor kein
Wortſpiel, damit er die alte Meynung der
Kirche nur vor Kurtzweil oder zur Luſt, anfech-
ten, und am Ende, nachdem er eine Weile ſeine
Comoͤdie am Scheinwiederſpruch geſehen, ge-
ſchwind wieder einlenken, und dem Sinn und
Verſtand nach, eben das mit ſeiner Mutter-
ſchaft ſagen wolle, was die Kirche laͤngſt mit
einem andern Namen behauptet habe. Nein,
er hielte dieſe Art zu fechten, vor Luftſtreiche,
vor Diſputation auf Univerſitaͤten, und wolle
nicht, etwa um ein Ziegenhaar ſtreiten, ſondern
einen hochwichtigen Glaubensartikel dem armen
und blinden Volk (§. 54.) in der Chriſtenheit
offenbaren. Mit einem Wort, er erklaͤret ſich
bald ſelber, daß er hier einen Fund mittheile,
dadurch der Glaube bey den Menſchen auf-
gerichtet werden ſolle; (§. 59. 60.) welches
man vorhm zu thun nicht im Stande geweſen.
Das
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