Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Menschen würken. Zumalen spricht er (§. 5.)da die in der heiligen Schrift ihnen aus- drücklich beygelegte Aemter/ des Erzeu- gens/ des Ausgebärens und der Elichung, (die den Vater JEsu Christi für der Kin- der GOttes wahren Vater/ den heiligen Geist für ihre eigentliche und ware Mut- ter/ den Sohn für ihren geistlichen und einigen Christenheit, einen Vernunftschlus/
um sie damit schwartz zu machen, als seyen sie eine Schriftwiedrige Erfindung der verkehrten Vernunft. Dann einen wah- ren Vernunftschlus kan niemand schelten, als wer eine Zinzendorfische Vernunft hat, das ist, wen der Geist der Finster- nis seiner Vernunft beraubet hat. So- dann setzet er 2), die obgedachten Aemter der drey Personen gehörten allein vor den Sohn. Das muste er damals thun, weil ihm sonst nichts beyfallen wolte ge- gen die Wahrheit der Christlichen Reli- gion. Jetzt aber, da er diese Warheit vor seine Schwärmerey nützlich zu gebrau- chen hoffet, spricht er gantz anders: Der Vater heiliget auch. Wem eckelt nicht vor dieser Unart, wann er nur der gesun- den Vernunft, ich will nicht sagen dem Geiste GOttes folget. Heiset das nicht mit den heiligsten Lehren der Schrift, ein recht frevelhaftes Gespötte treiben? Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Menſchen wuͤrken. Zumalen ſpricht er (§. 5.)da die in der heiligen Schrift ihnen aus- druͤcklich beygelegte Aemter/ des Erzeu- gens/ des Ausgebaͤrens und der Elichung, (die den Vater JEſu Chriſti fuͤr der Kin- der GOttes wahren Vater/ den heiligen Geiſt fuͤr ihre eigentliche und ware Mut- ter/ den Sohn fuͤr ihren geiſtlichen und einigen Chriſtenheit, einen Vernunftſchlus/
um ſie damit ſchwartz zu machen, als ſeyen ſie eine Schriftwiedrige Erfindung der verkehrten Vernunft. Dann einen wah- ren Vernunftſchlus kan niemand ſchelten, als wer eine Zinzendorfiſche Vernunft hat, das iſt, wen der Geiſt der Finſter- nis ſeiner Vernunft beraubet hat. So- dann ſetzet er 2), die obgedachten Aemter der drey Perſonen gehoͤrten allein vor den Sohn. Das muſte er damals thun, weil ihm ſonſt nichts beyfallen wolte ge- gen die Wahrheit der Chriſtlichen Reli- gion. Jetzt aber, da er dieſe Warheit vor ſeine Schwaͤrmerey nuͤtzlich zu gebrau- chen hoffet, ſpricht er gantz anders: Der Vater heiliget auch. Wem eckelt nicht vor dieſer Unart, wann er nur der geſun- den Vernunft, ich will nicht ſagen dem Geiſte GOttes folget. Heiſet das nicht mit den heiligſten Lehren der Schrift, ein recht frevelhaftes Geſpoͤtte treiben? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0062" n="46"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/> Menſchen wuͤrken. <hi rendition="#fr">Zumalen</hi> ſpricht er (§. 5.)<lb/><hi rendition="#fr">da die in der heiligen Schrift ihnen aus-<lb/> druͤcklich beygelegte Aemter/ des Erzeu-<lb/> gens/ des Ausgebaͤrens und der Elichung,<lb/> (die den Vater JEſu Chriſti fuͤr der Kin-<lb/> der GOttes wahren Vater/ den heiligen<lb/> Geiſt fuͤr ihre eigentliche und ware Mut-<lb/> ter/ den Sohn fuͤr ihren geiſtlichen und</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">einigen</hi></fw><lb/><note xml:id="seg2pn_6_2" prev="#seg2pn_6_1" place="foot" n="(*)">Chriſtenheit, einen <hi rendition="#fr">Vernunftſchlus</hi>/<lb/> um ſie damit ſchwartz zu machen, als ſeyen<lb/> ſie eine Schriftwiedrige Erfindung der<lb/> verkehrten Vernunft. Dann einen wah-<lb/> ren Vernunftſchlus kan niemand ſchelten,<lb/> als wer eine Zinzendorfiſche Vernunft<lb/> hat, das iſt, wen der Geiſt der Finſter-<lb/> nis ſeiner Vernunft beraubet hat. So-<lb/> dann ſetzet er 2), die obgedachten Aemter<lb/> der drey Perſonen <hi rendition="#fr">gehoͤrten allein vor<lb/> den Sohn.</hi> Das muſte er damals thun,<lb/> weil ihm ſonſt nichts beyfallen wolte ge-<lb/> gen die Wahrheit der Chriſtlichen Reli-<lb/> gion. Jetzt aber, da er dieſe Warheit<lb/> vor ſeine Schwaͤrmerey nuͤtzlich zu gebrau-<lb/> chen hoffet, ſpricht er gantz anders: <hi rendition="#fr">Der<lb/> Vater heiliget auch.</hi> Wem eckelt nicht<lb/> vor dieſer Unart, wann er nur der geſun-<lb/> den Vernunft, ich will nicht ſagen dem<lb/> Geiſte GOttes folget. Heiſet das nicht<lb/> mit den heiligſten Lehren der Schrift, ein<lb/> recht frevelhaftes Geſpoͤtte treiben?</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [46/0062]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
Menſchen wuͤrken. Zumalen ſpricht er (§. 5.)
da die in der heiligen Schrift ihnen aus-
druͤcklich beygelegte Aemter/ des Erzeu-
gens/ des Ausgebaͤrens und der Elichung,
(die den Vater JEſu Chriſti fuͤr der Kin-
der GOttes wahren Vater/ den heiligen
Geiſt fuͤr ihre eigentliche und ware Mut-
ter/ den Sohn fuͤr ihren geiſtlichen und
einigen
(*)
(*) Chriſtenheit, einen Vernunftſchlus/
um ſie damit ſchwartz zu machen, als ſeyen
ſie eine Schriftwiedrige Erfindung der
verkehrten Vernunft. Dann einen wah-
ren Vernunftſchlus kan niemand ſchelten,
als wer eine Zinzendorfiſche Vernunft
hat, das iſt, wen der Geiſt der Finſter-
nis ſeiner Vernunft beraubet hat. So-
dann ſetzet er 2), die obgedachten Aemter
der drey Perſonen gehoͤrten allein vor
den Sohn. Das muſte er damals thun,
weil ihm ſonſt nichts beyfallen wolte ge-
gen die Wahrheit der Chriſtlichen Reli-
gion. Jetzt aber, da er dieſe Warheit
vor ſeine Schwaͤrmerey nuͤtzlich zu gebrau-
chen hoffet, ſpricht er gantz anders: Der
Vater heiliget auch. Wem eckelt nicht
vor dieſer Unart, wann er nur der geſun-
den Vernunft, ich will nicht ſagen dem
Geiſte GOttes folget. Heiſet das nicht
mit den heiligſten Lehren der Schrift, ein
recht frevelhaftes Geſpoͤtte treiben?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |