Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.dritter Theil. kentnis dagegen zu halten. Er spricht: DieKirche verstehet im ersten Artikel der A. C. mit Person etwas/ das für sich selbst (*) bestehet; welcher Meinung ich auch bin/ nur mit einer kleinen Verbes- serung meines Begrifs. Die Verbesserung seines Begrifs ist diese: daß er nun das Wort Person vor das natürlichste und bequemste hal- ten will, das er vor diesem vor unschicklich ge- halten habe. (§. 5.) Das heisset so viel: ich habe nun Mittel gefunden mit dem Wort Per- son, denjenigen Begrif zu verbinden, welcher mir der bequemste scheinet vor meine Absicht. Der Begrif, den er darunter verstecket, wird unten sich offenbaren, wann wir von dem Aus- gebären des heiligen Geistes eigentlich reden werden. Jch kan das Wort Person nun ste- hen lassen. Nur gedencke ich etwas bey die- sem Wort, was ich entweder vor diesem schon gedacht, und mit der Augspurgischen Confes- sions-Bedeutung dieses Worts, noch nicht habe (*) Wieviel auf dies Bekentnis zu bauen seye, daß er den heiligen Geist etwas hy- postatisches oder selbständiges nennet: lässet sich daraus absehen, weil er auch den Geist, der nach seinem Wahn, den Gläu- bigen an stat des ausgetriebenen Teufels eingeblasen wird, und des heiligen Geistes Unterthan ist, selbständig nennet. Er- ster Theil/ s. 107. C 2
dritter Theil. kentnis dagegen zu halten. Er ſpricht: DieKirche verſtehet im erſten Artikel der A. C. mit Perſon etwas/ das fuͤr ſich ſelbſt (*) beſtehet; welcher Meinung ich auch bin/ nur mit einer kleinen Verbeſ- ſerung meines Begrifs. Die Verbeſſerung ſeines Begrifs iſt dieſe: daß er nun das Wort Perſon vor das natuͤrlichſte und bequemſte hal- ten will, das er vor dieſem vor unſchicklich ge- halten habe. (§. 5.) Das heiſſet ſo viel: ich habe nun Mittel gefunden mit dem Wort Per- ſon, denjenigen Begrif zu verbinden, welcher mir der bequemſte ſcheinet vor meine Abſicht. Der Begrif, den er darunter verſtecket, wird unten ſich offenbaren, wann wir von dem Aus- gebaͤren des heiligen Geiſtes eigentlich reden werden. Jch kan das Wort Perſon nun ſte- hen laſſen. Nur gedencke ich etwas bey die- ſem Wort, was ich entweder vor dieſem ſchon gedacht, und mit der Augſpurgiſchen Confeſ- ſions-Bedeutung dieſes Worts, noch nicht habe (*) Wieviel auf dies Bekentnis zu bauen ſeye, daß er den heiligen Geiſt etwas hy- poſtatiſches oder ſelbſtaͤndiges nennet: laͤſſet ſich daraus abſehen, weil er auch den Geiſt, der nach ſeinem Wahn, den Glaͤu- bigen an ſtat des ausgetriebenen Teufels eingeblaſen wird, und des heiligen Geiſtes Unterthan iſt, ſelbſtaͤndig nennet. Er- ſter Theil/ ſ. 107. C 2
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dritter Theil.
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Kirche verſtehet im erſten Artikel der
A. C. mit Perſon etwas/ das fuͤr ſich
ſelbſt (*) beſtehet; welcher Meinung ich
auch bin/ nur mit einer kleinen Verbeſ-
ſerung meines Begrifs. Die Verbeſſerung
ſeines Begrifs iſt dieſe: daß er nun das Wort
Perſon vor das natuͤrlichſte und bequemſte hal-
ten will, das er vor dieſem vor unſchicklich ge-
halten habe. (§. 5.) Das heiſſet ſo viel: ich
habe nun Mittel gefunden mit dem Wort Per-
ſon, denjenigen Begrif zu verbinden, welcher
mir der bequemſte ſcheinet vor meine Abſicht.
Der Begrif, den er darunter verſtecket, wird
unten ſich offenbaren, wann wir von dem Aus-
gebaͤren des heiligen Geiſtes eigentlich reden
werden. Jch kan das Wort Perſon nun ſte-
hen laſſen. Nur gedencke ich etwas bey die-
ſem Wort, was ich entweder vor dieſem ſchon
gedacht, und mit der Augſpurgiſchen Confeſ-
ſions-Bedeutung dieſes Worts, noch nicht
habe
(*) Wieviel auf dies Bekentnis zu bauen
ſeye, daß er den heiligen Geiſt etwas hy-
poſtatiſches oder ſelbſtaͤndiges nennet:
laͤſſet ſich daraus abſehen, weil er auch den
Geiſt, der nach ſeinem Wahn, den Glaͤu-
bigen an ſtat des ausgetriebenen Teufels
eingeblaſen wird, und des heiligen Geiſtes
Unterthan iſt, ſelbſtaͤndig nennet. Er-
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