Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit auf das Nicenische Bekentnis. Dieses aberspricht mit klaren Worten: Jch glaube an JEsum Christum den eingebohrnen Sohn GOttes/ der vor allen Ewigkeiten vom Vater NB. gebohren/ nicht geschaffen/ sondern gleiches Wesens ist. Und an den heiligen Geist/ der vom Vater und Sohn ausgehet. Sie fügen 2) hinzu: Wir be- dienen uns des Worts Person/ in derje- nigen Bedeutung/ deren sich die Kirchen- Scribenten in dieser Sache bedienet ha- ben/ daß es nicht einen Theil oder Zusäl- ligkeit/ sondern etwas vor sich selbst be- stehendes bedeute. Nun haben sich die Kir- chenlehrer über die Bedeutung dieses Wortes dergestalt erkläret, und es so genau und eigent- lich bestimmet, wie das Nicenische Bekentnis lehret, daß es nemlich den inneren Unter- schied zwischen Vater/ Sohn/ und heiligen Geist/ anzeige, welcher in der Schrift so deut- lich vorgetragen ist, (§. 30.) daß man darge- gen nichts einwenden kan. Ja, es sagen 3) obgedachte unsere Vorfahren, in der Apologie der Augspurgischen Confeßion, und zwar in deren ersten Artikel: Wir behaupten unwanckelbar/ daß diejenige/ welche an- ders lehren/ ausser der christlichen Kirche sind/ und Götzendiener; ja den lieben GOtt verspotten. §. 32. Man beliebe nur das Zinzendorfische Be- kent-
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit auf das Niceniſche Bekentnis. Dieſes aberſpricht mit klaren Worten: Jch glaube an JEſum Chriſtum den eingebohrnen Sohn GOttes/ der vor allen Ewigkeiten vom Vater NB. gebohren/ nicht geſchaffen/ ſondern gleiches Weſens iſt. Und an den heiligen Geiſt/ der vom Vater und Sohn ausgehet. Sie fuͤgen 2) hinzu: Wir be- dienen uns des Worts Perſon/ in derje- nigen Bedeutung/ deren ſich die Kirchen- Scribenten in dieſer Sache bedienet ha- ben/ daß es nicht einen Theil oder Zuſaͤl- ligkeit/ ſondern etwas vor ſich ſelbſt be- ſtehendes bedeute. Nun haben ſich die Kir- chenlehrer uͤber die Bedeutung dieſes Wortes dergeſtalt erklaͤret, und es ſo genau und eigent- lich beſtimmet, wie das Niceniſche Bekentnis lehret, daß es nemlich den inneren Unter- ſchied zwiſchen Vater/ Sohn/ und heiligen Geiſt/ anzeige, welcher in der Schrift ſo deut- lich vorgetragen iſt, (§. 30.) daß man darge- gen nichts einwenden kan. Ja, es ſagen 3) obgedachte unſere Vorfahren, in der Apologie der Augſpurgiſchen Confeßion, und zwar in deren erſten Artikel: Wir behaupten unwanckelbar/ daß diejenige/ welche an- ders lehren/ auſſer der chriſtlichen Kirche ſind/ und Goͤtzendiener; ja den lieben GOtt verſpotten. §. 32. Man beliebe nur das Zinzendorfiſche Be- kent-
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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
auf das Niceniſche Bekentnis. Dieſes aber
ſpricht mit klaren Worten: Jch glaube an
JEſum Chriſtum den eingebohrnen Sohn
GOttes/ der vor allen Ewigkeiten vom
Vater NB. gebohren/ nicht geſchaffen/
ſondern gleiches Weſens iſt. Und an den
heiligen Geiſt/ der vom Vater und Sohn
ausgehet. Sie fuͤgen 2) hinzu: Wir be-
dienen uns des Worts Perſon/ in derje-
nigen Bedeutung/ deren ſich die Kirchen-
Scribenten in dieſer Sache bedienet ha-
ben/ daß es nicht einen Theil oder Zuſaͤl-
ligkeit/ ſondern etwas vor ſich ſelbſt be-
ſtehendes bedeute. Nun haben ſich die Kir-
chenlehrer uͤber die Bedeutung dieſes Wortes
dergeſtalt erklaͤret, und es ſo genau und eigent-
lich beſtimmet, wie das Niceniſche Bekentnis
lehret, daß es nemlich den inneren Unter-
ſchied zwiſchen Vater/ Sohn/ und heiligen
Geiſt/ anzeige, welcher in der Schrift ſo deut-
lich vorgetragen iſt, (§. 30.) daß man darge-
gen nichts einwenden kan. Ja, es ſagen 3)
obgedachte unſere Vorfahren, in der Apologie
der Augſpurgiſchen Confeßion, und zwar
in deren erſten Artikel: Wir behaupten
unwanckelbar/ daß diejenige/ welche an-
ders lehren/ auſſer der chriſtlichen Kirche
ſind/ und Goͤtzendiener; ja den lieben
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