Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite
dritter Theil.
§. 134.

2) Er versichert, daß er seine drey Götzen,
das Zeugen, ausgebären und ehlichen in
seinen Gemeinen lehre, behaupte und zum
Stand bringe soviel er könne,
ohnerachtet
er so treulich vor diesem Werck der Finsternis
gewarnet worden. Dieses Zeugnis dienet nun
zu verschiedenen Sachen. Nemlich a) darzu,
daß er sich künftig nach seiner Gewohnheit,
mit leugnen nicht wird behelfen können. Es
wird auch nicht angehen, daß er sich damit
loshalftert, man habe diese seine Lehrsätze

gegen
ret also die Brüder, wie sie lästern sollen,
wann sie es ja noch nicht völlig können. Er
will den Fund gern allgemein machen:
der Heiland und die Herrnhuter sind ein
Ding: der Teufel und die Lehrer der
Warheit sind gleichfals eins und einerley.
Und doch mercket er wohl, daß sich dieses
nirgend behaupten lasse als in der Fieber-
hitze.
Hingegen gibt er seinen Brüdern,
den indifferenten Zuhörern, einen Frey-
brief, diesen Satz auszubreiten, wann sie
gleich in keiner Fieberhitze liegen. Warum?
weil ihr Herrnhutischer Kopf ordentlich so
beschaffen ist, wie andere Menschen nur
auserordentlich und in der Fieberhitze be-
schaffen sind.
Q 5
dritter Theil.
§. 134.

2) Er verſichert, daß er ſeine drey Goͤtzen,
das Zeugen, ausgebaͤren und ehlichen in
ſeinen Gemeinen lehre, behaupte und zum
Stand bringe ſoviel er koͤnne,
ohnerachtet
er ſo treulich vor dieſem Werck der Finſternis
gewarnet worden. Dieſes Zeugnis dienet nun
zu verſchiedenen Sachen. Nemlich a) darzu,
daß er ſich kuͤnftig nach ſeiner Gewohnheit,
mit leugnen nicht wird behelfen koͤnnen. Es
wird auch nicht angehen, daß er ſich damit
loshalftert, man habe dieſe ſeine Lehrſaͤtze

gegen
ret alſo die Bruͤder, wie ſie laͤſtern ſollen,
wann ſie es ja noch nicht voͤllig koͤnnen. Er
will den Fund gern allgemein machen:
der Heiland und die Herrnhuter ſind ein
Ding: der Teufel und die Lehrer der
Warheit ſind gleichfals eins und einerley.
Und doch mercket er wohl, daß ſich dieſes
nirgend behaupten laſſe als in der Fieber-
hitze.
Hingegen gibt er ſeinen Bruͤdern,
den indifferenten Zuhoͤrern, einen Frey-
brief, dieſen Satz auszubreiten, wann ſie
gleich in keiner Fieberhitze liegen. Warum?
weil ihr Herrnhutiſcher Kopf ordentlich ſo
beſchaffen iſt, wie andere Menſchen nur
auſerordentlich und in der Fieberhitze be-
ſchaffen ſind.
Q 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0265" n="249"/>
            <fw place="top" type="header">dritter Theil.</fw><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 134.</head><lb/>
              <p>2) Er ver&#x017F;ichert, daß er &#x017F;eine drey Go&#x0364;tzen,<lb/>
das <hi rendition="#fr">Zeugen, ausgeba&#x0364;ren und ehlichen in<lb/>
&#x017F;einen Gemeinen lehre, behaupte und zum<lb/>
Stand bringe &#x017F;oviel er ko&#x0364;nne,</hi> ohnerachtet<lb/>
er &#x017F;o treulich vor die&#x017F;em Werck der Fin&#x017F;ternis<lb/>
gewarnet worden. Die&#x017F;es Zeugnis dienet nun<lb/>
zu ver&#x017F;chiedenen Sachen. Nemlich <hi rendition="#aq">a)</hi> darzu,<lb/>
daß er &#x017F;ich ku&#x0364;nftig nach &#x017F;einer Gewohnheit,<lb/>
mit leugnen nicht wird behelfen ko&#x0364;nnen. Es<lb/>
wird auch nicht angehen, daß er &#x017F;ich damit<lb/>
loshalftert, man habe die&#x017F;e &#x017F;eine Lehr&#x017F;a&#x0364;tze<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Q 5</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">gegen</hi></fw><lb/><note xml:id="seg2pn_48_4" prev="#seg2pn_48_3" place="foot" n="(*)">ret al&#x017F;o die Bru&#x0364;der, wie &#x017F;ie la&#x0364;&#x017F;tern &#x017F;ollen,<lb/>
wann &#x017F;ie es ja noch nicht vo&#x0364;llig ko&#x0364;nnen. Er<lb/>
will den Fund gern allgemein machen:<lb/>
der Heiland und die Herrnhuter &#x017F;ind ein<lb/>
Ding: der Teufel und die Lehrer der<lb/>
Warheit &#x017F;ind gleichfals eins und einerley.<lb/>
Und doch mercket er wohl, daß &#x017F;ich die&#x017F;es<lb/>
nirgend behaupten la&#x017F;&#x017F;e als in der <hi rendition="#fr">Fieber-<lb/>
hitze.</hi> Hingegen gibt er &#x017F;einen Bru&#x0364;dern,<lb/>
den <hi rendition="#fr">indifferenten Zuho&#x0364;rern,</hi> einen Frey-<lb/>
brief, die&#x017F;en Satz auszubreiten, wann &#x017F;ie<lb/>
gleich in keiner Fieberhitze liegen. Warum?<lb/>
weil ihr Herrnhuti&#x017F;cher Kopf ordentlich &#x017F;o<lb/>
be&#x017F;chaffen i&#x017F;t, wie andere Men&#x017F;chen nur<lb/>
au&#x017F;erordentlich und in der <hi rendition="#fr">Fieberhitze</hi> be-<lb/>
&#x017F;chaffen &#x017F;ind.</note><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[249/0265] dritter Theil. §. 134. 2) Er verſichert, daß er ſeine drey Goͤtzen, das Zeugen, ausgebaͤren und ehlichen in ſeinen Gemeinen lehre, behaupte und zum Stand bringe ſoviel er koͤnne, ohnerachtet er ſo treulich vor dieſem Werck der Finſternis gewarnet worden. Dieſes Zeugnis dienet nun zu verſchiedenen Sachen. Nemlich a) darzu, daß er ſich kuͤnftig nach ſeiner Gewohnheit, mit leugnen nicht wird behelfen koͤnnen. Es wird auch nicht angehen, daß er ſich damit loshalftert, man habe dieſe ſeine Lehrſaͤtze gegen (*) (*) ret alſo die Bruͤder, wie ſie laͤſtern ſollen, wann ſie es ja noch nicht voͤllig koͤnnen. Er will den Fund gern allgemein machen: der Heiland und die Herrnhuter ſind ein Ding: der Teufel und die Lehrer der Warheit ſind gleichfals eins und einerley. Und doch mercket er wohl, daß ſich dieſes nirgend behaupten laſſe als in der Fieber- hitze. Hingegen gibt er ſeinen Bruͤdern, den indifferenten Zuhoͤrern, einen Frey- brief, dieſen Satz auszubreiten, wann ſie gleich in keiner Fieberhitze liegen. Warum? weil ihr Herrnhutiſcher Kopf ordentlich ſo beſchaffen iſt, wie andere Menſchen nur auſerordentlich und in der Fieberhitze be- ſchaffen ſind. Q 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/265
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/265>, abgerufen am 22.11.2024.