Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit die künftige Zeit: Ja, ja, Jch will euch tra-gen bis ins Alter (wie ich es gethan habe von euer Mutter Leibe an) und bis ihr grau werdet. Jch will es thun, ich will heben und tragen, und erretten. 2) Der Spruch verspricht dem Volck Jsrael eine göttli- che Mutter. Er verspricht, daß der Sohn GOttes, unausgeschlossen den Vater und heiligen Geist, mütterliche Liebe an seinem Volck im A. und N. T. erweisen, und damit nicht ermüden wolle. Das ist aber die Zin- zendorfische Mutterschaft im geringsten nicht. 3) Also hat dieser Spruch eben deswegen ei- nen richtigen Zweck, weil er unter andern auch darzu dienet, daß die Zinzendorfische Mutter- schaft dardurch widerleget wird. Er hat auch den Zweck, daß er den Sohn GOttes ver- herrlichet, der hie redet, nebst dem Vater und dem heiligen Geist, dann diese drey sind eins. Der Sohn thut nichts ohne den Vater etc. Er hat noch weiter diesen Zweck, daß er ein kindliches Vertrauen bey den Glau- bigen erwecket, der HErr ihr GOtt, werde im geist- und leiblichen ihr gnädiger Versor- ger seyn und bleiben, wie er es gewesen und noch seye. Sind das nicht göttliche Absichten von groser Wichtigkeit? Und diese sollen um Zinzendorfs willen allesamt wegfallen, damit nur ein fantastischer Zweck übrig bleibe, der eine ge- wisse Schwärmerey unterstützen möge. Wann dieses nicht geschiehet, so soll der Spruch gar kei- nen Zweck haben! §. 121.
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit die kuͤnftige Zeit: Ja, ja, Jch will euch tra-gen bis ins Alter (wie ich es gethan habe von euer Mutter Leibe an) und bis ihr grau werdet. Jch will es thun, ich will heben und tragen, und erretten. 2) Der Spruch verſpricht dem Volck Jſrael eine goͤttli- che Mutter. Er verſpricht, daß der Sohn GOttes, unausgeſchloſſen den Vater und heiligen Geiſt, muͤtterliche Liebe an ſeinem Volck im A. und N. T. erweiſen, und damit nicht ermuͤden wolle. Das iſt aber die Zin- zendorfiſche Mutterſchaft im geringſten nicht. 3) Alſo hat dieſer Spruch eben deswegen ei- nen richtigen Zweck, weil er unter andern auch darzu dienet, daß die Zinzendorfiſche Mutter- ſchaft dardurch widerleget wird. Er hat auch den Zweck, daß er den Sohn GOttes ver- herrlichet, der hie redet, nebſt dem Vater und dem heiligen Geiſt, dann dieſe drey ſind eins. Der Sohn thut nichts ohne den Vater ꝛc. Er hat noch weiter dieſen Zweck, daß er ein kindliches Vertrauen bey den Glau- bigen erwecket, der HErr ihr GOtt, werde im geiſt- und leiblichen ihr gnaͤdiger Verſor- ger ſeyn und bleiben, wie er es geweſen und noch ſeye. Sind das nicht goͤttliche Abſichten von groſer Wichtigkeit? Und dieſe ſollen um Zinzendorfs willen alleſamt wegfallen, damit nur ein fantaſtiſcher Zweck uͤbrig bleibe, der eine ge- wiſſe Schwaͤrmerey unterſtuͤtzen moͤge. Wann dieſes nicht geſchiehet, ſo ſoll der Spruch gar kei- nen Zweck haben! §. 121.
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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
die kuͤnftige Zeit: Ja, ja, Jch will euch tra-
gen bis ins Alter (wie ich es gethan habe
von euer Mutter Leibe an) und bis ihr grau
werdet. Jch will es thun, ich will heben
und tragen, und erretten. 2) Der Spruch
verſpricht dem Volck Jſrael eine goͤttli-
che Mutter. Er verſpricht, daß der Sohn
GOttes, unausgeſchloſſen den Vater und
heiligen Geiſt, muͤtterliche Liebe an ſeinem
Volck im A. und N. T. erweiſen, und damit
nicht ermuͤden wolle. Das iſt aber die Zin-
zendorfiſche Mutterſchaft im geringſten nicht.
3) Alſo hat dieſer Spruch eben deswegen ei-
nen richtigen Zweck, weil er unter andern auch
darzu dienet, daß die Zinzendorfiſche Mutter-
ſchaft dardurch widerleget wird. Er hat auch
den Zweck, daß er den Sohn GOttes ver-
herrlichet, der hie redet, nebſt dem Vater
und dem heiligen Geiſt, dann dieſe drey ſind
eins. Der Sohn thut nichts ohne den
Vater ꝛc. Er hat noch weiter dieſen Zweck,
daß er ein kindliches Vertrauen bey den Glau-
bigen erwecket, der HErr ihr GOtt, werde
im geiſt- und leiblichen ihr gnaͤdiger Verſor-
ger ſeyn und bleiben, wie er es geweſen und
noch ſeye. Sind das nicht goͤttliche Abſichten
von groſer Wichtigkeit? Und dieſe ſollen um
Zinzendorfs willen alleſamt wegfallen, damit nur
ein fantaſtiſcher Zweck uͤbrig bleibe, der eine ge-
wiſſe Schwaͤrmerey unterſtuͤtzen moͤge. Wann
dieſes nicht geſchiehet, ſo ſoll der Spruch gar kei-
nen Zweck haben!
§. 121.
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