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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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dritter Theil.
§. 3.

Jch halte dieses vor die natürlichste Kette,
welche uns den Zusammenhang der Zinzendor-

fischen
dem Glaubensartikel der Heil. Dreieinig-
keit. Er läst ihnen noch mit Worten zur
Noth die Ehre, daß sie wahrscheinlich
sind, und mit der Schrift nicht streiten:
Aber die That beweiset, daß er auch die-
ses nicht glaube. Ein bloß wahrscheinli-
cher Satz, ist derjenige, den man mit gnug-
samen
Gründen nicht erweisen kan, ob-
schon einiger Beweis vorhanden ist. Und
wann er mit der Schrift nicht streitet/
so ist er so beschaffen, daß er weder aus
deutlichen ausdrüklichen Worten der
Schrift, noch aus zuverläsigen Schlus-
folgen, erhärtet werden kan; jedoch kein
ausdrüklicher Satz der Schrift, und kei-
ne Folge aus solchen Sätzen, zufinden ist,
wodurch man ihn wiederlegen könne. Wo
hat aber die Christenheit, wann von dem
Artikel der heiligen Dreieinigkeit die Rede
ist solche wahrscheinliche/ und mit der
Schrift nicht streitende Speculationen:

Wo nimt sie in diesem Geheimnis das
mindeste aus blos natürlich bekanten, und
noch darzu nicht gnugsam erwiesenen Sä-
tzen? dieses lauft alles da hinaus: Die Leh-
re von der Dreieinigkeit ist kein Glaubens-
artikel.
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dritter Theil.
§. 3.

Jch halte dieſes vor die natuͤrlichſte Kette,
welche uns den Zuſammenhang der Zinzendor-

fiſchen
dem Glaubensartikel der Heil. Dreieinig-
keit. Er laͤſt ihnen noch mit Worten zur
Noth die Ehre, daß ſie wahrſcheinlich
ſind, und mit der Schrift nicht ſtreiten:
Aber die That beweiſet, daß er auch die-
ſes nicht glaube. Ein bloß wahrſcheinli-
cher Satz, iſt derjenige, den man mit gnug-
ſamen
Gruͤnden nicht erweiſen kan, ob-
ſchon einiger Beweis vorhanden iſt. Und
wann er mit der Schrift nicht ſtreitet/
ſo iſt er ſo beſchaffen, daß er weder aus
deutlichen ausdruͤklichen Worten der
Schrift, noch aus zuverlaͤſigen Schlus-
folgen, erhaͤrtet werden kan; jedoch kein
ausdruͤklicher Satz der Schrift, und kei-
ne Folge aus ſolchen Saͤtzen, zufinden iſt,
wodurch man ihn wiederlegen koͤnne. Wo
hat aber die Chriſtenheit, wann von dem
Artikel der heiligen Dreieinigkeit die Rede
iſt ſolche wahrſcheinliche/ und mit der
Schrift nicht ſtreitende Speculationen:

Wo nimt ſie in dieſem Geheimnis das
mindeſte aus blos natuͤrlich bekanten, und
noch darzu nicht gnugſam erwieſenen Saͤ-
tzen? dieſes lauft alles da hinaus: Die Leh-
re von der Dreieinigkeit iſt kein Glaubens-
artikel.
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[7/0023] dritter Theil. §. 3. Jch halte dieſes vor die natuͤrlichſte Kette, welche uns den Zuſammenhang der Zinzendor- fiſchen (**) (**) dem Glaubensartikel der Heil. Dreieinig- keit. Er laͤſt ihnen noch mit Worten zur Noth die Ehre, daß ſie wahrſcheinlich ſind, und mit der Schrift nicht ſtreiten: Aber die That beweiſet, daß er auch die- ſes nicht glaube. Ein bloß wahrſcheinli- cher Satz, iſt derjenige, den man mit gnug- ſamen Gruͤnden nicht erweiſen kan, ob- ſchon einiger Beweis vorhanden iſt. Und wann er mit der Schrift nicht ſtreitet/ ſo iſt er ſo beſchaffen, daß er weder aus deutlichen ausdruͤklichen Worten der Schrift, noch aus zuverlaͤſigen Schlus- folgen, erhaͤrtet werden kan; jedoch kein ausdruͤklicher Satz der Schrift, und kei- ne Folge aus ſolchen Saͤtzen, zufinden iſt, wodurch man ihn wiederlegen koͤnne. Wo hat aber die Chriſtenheit, wann von dem Artikel der heiligen Dreieinigkeit die Rede iſt ſolche wahrſcheinliche/ und mit der Schrift nicht ſtreitende Speculationen: Wo nimt ſie in dieſem Geheimnis das mindeſte aus blos natuͤrlich bekanten, und noch darzu nicht gnugſam erwieſenen Saͤ- tzen? dieſes lauft alles da hinaus: Die Leh- re von der Dreieinigkeit iſt kein Glaubens- artikel. A 4

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/23>, abgerufen am 23.11.2024.