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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
Weil die Schrift würcklich den lieben GOtt
in Ansehung der Glaubigen, als einen Va-
ter, einen Mann, und eine Mutter vorstel-
let; so muß die erste Person der Vater, die
andere der Mann, und die dritte, (*) die
Mutter seyn. Antwort ich gebe zu, daß er
auch noch darneben also schlieset; und wird
sich der Ungrund dieses Schlusses sogleich
ebenfals zeigen. Aber das bleibet doch rich-
tig, daß er vom Bilde des Vaters und des
Mannes, das er in der Schrift gefunden,
allererst auf das Mutterbild gekommen ist:
und daß er haben will, wir sollen es auch al-
so machen. (§. 112.) Nemlich weil wir fin-
den, daß GOtt sich Mann und Vater nen-
ne; so sollen wir in der Schrift nachschlagen
und forschen, ob er sich auch Mutter nenne.
Und solches deswegen, weil vorausgesetzt das
Mann- und Vater-Amt, nothwendig auch
das Mutter-Amt in der Schrift stehen müsse.
Er hat demnach aus dem Namen des Vaters
und Mannes schon den Schluß auf die Mut-
ter gemacht, und daraus die Nothwendigkeit
der Mutter hergeleit. Die er dann auch
würcklich in der Schrift ausgeforschet, und

sol-
(*) Wie schlecht er diesen Satz beweise, das
ist am Tage, und bereits oben zur Genü-
ge erörtert worden. Die Stellen sind
angeführet. (§. 113.)

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
Weil die Schrift wuͤrcklich den lieben GOtt
in Anſehung der Glaubigen, als einen Va-
ter, einen Mann, und eine Mutter vorſtel-
let; ſo muß die erſte Perſon der Vater, die
andere der Mann, und die dritte, (*) die
Mutter ſeyn. Antwort ich gebe zu, daß er
auch noch darneben alſo ſchlieſet; und wird
ſich der Ungrund dieſes Schluſſes ſogleich
ebenfals zeigen. Aber das bleibet doch rich-
tig, daß er vom Bilde des Vaters und des
Mannes, das er in der Schrift gefunden,
allererſt auf das Mutterbild gekommen iſt:
und daß er haben will, wir ſollen es auch al-
ſo machen. (§. 112.) Nemlich weil wir fin-
den, daß GOtt ſich Mann und Vater nen-
ne; ſo ſollen wir in der Schrift nachſchlagen
und forſchen, ob er ſich auch Mutter nenne.
Und ſolches deswegen, weil vorausgeſetzt das
Mann- und Vater-Amt, nothwendig auch
das Mutter-Amt in der Schrift ſtehen muͤſſe.
Er hat demnach aus dem Namen des Vaters
und Mannes ſchon den Schluß auf die Mut-
ter gemacht, und daraus die Nothwendigkeit
der Mutter hergeleit. Die er dann auch
wuͤrcklich in der Schrift ausgeforſchet, und

ſol-
(*) Wie ſchlecht er dieſen Satz beweiſe, das
iſt am Tage, und bereits oben zur Genuͤ-
ge eroͤrtert worden. Die Stellen ſind
angefuͤhret. (§. 113.)
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[212/0228] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Weil die Schrift wuͤrcklich den lieben GOtt in Anſehung der Glaubigen, als einen Va- ter, einen Mann, und eine Mutter vorſtel- let; ſo muß die erſte Perſon der Vater, die andere der Mann, und die dritte, (*) die Mutter ſeyn. Antwort ich gebe zu, daß er auch noch darneben alſo ſchlieſet; und wird ſich der Ungrund dieſes Schluſſes ſogleich ebenfals zeigen. Aber das bleibet doch rich- tig, daß er vom Bilde des Vaters und des Mannes, das er in der Schrift gefunden, allererſt auf das Mutterbild gekommen iſt: und daß er haben will, wir ſollen es auch al- ſo machen. (§. 112.) Nemlich weil wir fin- den, daß GOtt ſich Mann und Vater nen- ne; ſo ſollen wir in der Schrift nachſchlagen und forſchen, ob er ſich auch Mutter nenne. Und ſolches deswegen, weil vorausgeſetzt das Mann- und Vater-Amt, nothwendig auch das Mutter-Amt in der Schrift ſtehen muͤſſe. Er hat demnach aus dem Namen des Vaters und Mannes ſchon den Schluß auf die Mut- ter gemacht, und daraus die Nothwendigkeit der Mutter hergeleit. Die er dann auch wuͤrcklich in der Schrift ausgeforſchet, und ſol- (*) Wie ſchlecht er dieſen Satz beweiſe, das iſt am Tage, und bereits oben zur Genuͤ- ge eroͤrtert worden. Die Stellen ſind angefuͤhret. (§. 113.)

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/228>, abgerufen am 25.11.2024.