Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.dritter Theil. Wann diese Art zu folgern angehet, so wer-den noch mehrere Schlusfolgen mit eben so grosem Recht herauskommen. Es wird einer schliesen: Weil in der Schrift stehet, daß wir in der heiligen Dreieinigkeit einen Bru- der haben, so müssen wir auch eine Schwe- ster haben, die eine göttliche Person ist. Wann solche Verwandschaft der gättlichen
Personen untereinander, daß die eine der Vater, die andere die Mutter, mit- hin die Frau der ersteren seye. Dann wie könte er sonsten dem Vater ein Eh- gemahl beygeben? (§. 104.) Solte der Vater dieses Ehegemahl haben, um der ewigen Zeugung des Sohnes willen? so wäre der Zinzendorfische Unsinn noch gröser. Jmmittelst höret man in der Zinzendorfi- schen Dreieinigkeit nichts mehr von dem Sohn GOttes. Der heiset nun Mann oder Bräutigam. Warum? weil seine Unitarii den Sohn GOttes verläugnen, denen er doch nicht gerne vor den Kopf stosen, oder wie er spricht, etwas zu la- chen machen will. (§. 91.) Dann ei- nen Mann und Bräutigam können sie leyden, aber keinen Sohn GOttes (§. 2.) dritter Theil. Wann dieſe Art zu folgern angehet, ſo wer-den noch mehrere Schlusfolgen mit eben ſo groſem Recht herauskommen. Es wird einer ſchlieſen: Weil in der Schrift ſtehet, daß wir in der heiligen Dreieinigkeit einen Bru- der haben, ſo muͤſſen wir auch eine Schwe- ſter haben, die eine goͤttliche Perſon iſt. Wann ſolche Verwandſchaft der gaͤttlichen
Perſonen untereinander, daß die eine der Vater, die andere die Mutter, mit- hin die Frau der erſteren ſeye. Dann wie koͤnte er ſonſten dem Vater ein Eh- gemahl beygeben? (§. 104.) Solte der Vater dieſes Ehegemahl haben, um der ewigen Zeugung des Sohnes willen? ſo waͤre der Zinzendorfiſche Unſinn noch groͤſer. Jmmittelſt hoͤret man in der Zinzendorfi- ſchen Dreieinigkeit nichts mehr von dem Sohn GOttes. Der heiſet nun Mann oder Braͤutigam. Warum? weil ſeine Unitarii den Sohn GOttes verlaͤugnen, denen er doch nicht gerne vor den Kopf ſtoſen, oder wie er ſpricht, etwas zu la- chen machen will. (§. 91.) Dann ei- nen Mann und Braͤutigam koͤnnen ſie leyden, aber keinen Sohn GOttes (§. 2.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0223" n="207"/><fw place="top" type="header">dritter Theil.</fw><lb/> Wann dieſe Art zu folgern angehet, ſo wer-<lb/> den noch mehrere Schlusfolgen mit eben ſo<lb/> groſem Recht herauskommen. Es wird einer<lb/> ſchlieſen: Weil in der Schrift ſtehet, daß<lb/> wir in der heiligen Dreieinigkeit einen <hi rendition="#fr">Bru-<lb/> der</hi> haben, ſo muͤſſen wir auch eine <hi rendition="#fr">Schwe-<lb/> ſter</hi> haben, die eine goͤttliche Perſon iſt.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wann</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_41_2" prev="#seg2pn_41_1" place="foot" n="(*)">ſolche Verwandſchaft der gaͤttlichen<lb/> Perſonen untereinander, daß die eine<lb/> der Vater, die andere die Mutter, mit-<lb/> hin die Frau der erſteren ſeye. Dann<lb/> wie koͤnte er ſonſten dem Vater ein Eh-<lb/> gemahl beygeben? (§. 104.) Solte der<lb/> Vater dieſes Ehegemahl haben, um der<lb/> ewigen Zeugung des Sohnes willen? ſo<lb/> waͤre der Zinzendorfiſche Unſinn noch<lb/> groͤſer.<lb/> Jmmittelſt hoͤret man in der Zinzendorfi-<lb/> ſchen Dreieinigkeit nichts mehr von dem<lb/><hi rendition="#fr">Sohn</hi> GOttes. Der heiſet nun <hi rendition="#fr">Mann</hi><lb/> oder Braͤutigam. Warum? weil ſeine<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Unitarii</hi></hi> den Sohn GOttes verlaͤugnen,<lb/> denen er doch nicht gerne vor den Kopf<lb/> ſtoſen, oder wie er ſpricht, <hi rendition="#fr">etwas zu la-<lb/> chen machen will.</hi> (§. 91.) Dann ei-<lb/> nen <hi rendition="#fr">Mann</hi> und <hi rendition="#fr">Braͤutigam</hi> koͤnnen ſie<lb/> leyden, aber keinen Sohn GOttes<lb/> (§. 2.)</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [207/0223]
dritter Theil.
Wann dieſe Art zu folgern angehet, ſo wer-
den noch mehrere Schlusfolgen mit eben ſo
groſem Recht herauskommen. Es wird einer
ſchlieſen: Weil in der Schrift ſtehet, daß
wir in der heiligen Dreieinigkeit einen Bru-
der haben, ſo muͤſſen wir auch eine Schwe-
ſter haben, die eine goͤttliche Perſon iſt.
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(*) ſolche Verwandſchaft der gaͤttlichen
Perſonen untereinander, daß die eine
der Vater, die andere die Mutter, mit-
hin die Frau der erſteren ſeye. Dann
wie koͤnte er ſonſten dem Vater ein Eh-
gemahl beygeben? (§. 104.) Solte der
Vater dieſes Ehegemahl haben, um der
ewigen Zeugung des Sohnes willen? ſo
waͤre der Zinzendorfiſche Unſinn noch
groͤſer.
Jmmittelſt hoͤret man in der Zinzendorfi-
ſchen Dreieinigkeit nichts mehr von dem
Sohn GOttes. Der heiſet nun Mann
oder Braͤutigam. Warum? weil ſeine
Unitarii den Sohn GOttes verlaͤugnen,
denen er doch nicht gerne vor den Kopf
ſtoſen, oder wie er ſpricht, etwas zu la-
chen machen will. (§. 91.) Dann ei-
nen Mann und Braͤutigam koͤnnen ſie
leyden, aber keinen Sohn GOttes
(§. 2.)
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Zitationshilfe: | Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/223>, abgerufen am 22.07.2024. |