Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.dritter Theil. bekannt ist. Jesaias schreibt figürlich, undZinzendorf, will alles ohne Allegorie, gantz wesentlich (§. 81.) verstanden haben. Was wird da herauskommen? §. 112. Die Beweise selbst, welche Zinzendorf füh- müssen Man prüfe nun seinen gegenwärtigen Be-
weis dagegen. Nirgend spricht er, ist diese Sache im alten Testament aus- einander gesetzt. Also müste sie im neuen Testament auseinander gesetzet worden seyn. Aber da geschiehet es ebenfalls nirgend. Was bleibt nun übrig? Kein Mensch, weder ein Ketzer noch Theologus (nach Zinzendorfs Sprache zu reden) hat sie so wie Zin- zendorf, auseinander gesetzt. Also ist die gantze Sache nichts weiter als ein Zinzendorfischer Fund oder Methodis- mus (§. 65.) dritter Theil. bekannt iſt. Jeſaias ſchreibt figuͤrlich, undZinzendorf, will alles ohne Allegorie, gantz weſentlich (§. 81.) verſtanden haben. Was wird da herauskommen? §. 112. Die Beweiſe ſelbſt, welche Zinzendorf fuͤh- muͤſſen Man pruͤfe nun ſeinen gegenwaͤrtigen Be-
weis dagegen. Nirgend ſpricht er, iſt dieſe Sache im alten Teſtament aus- einander geſetzt. Alſo muͤſte ſie im neuen Teſtament auseinander geſetzet worden ſeyn. Aber da geſchiehet es ebenfalls nirgend. Was bleibt nun uͤbrig? Kein Menſch, weder ein Ketzer noch Theologus (nach Zinzendorfs Sprache zu reden) hat ſie ſo wie Zin- zendorf, auseinander geſetzt. Alſo iſt die gantze Sache nichts weiter als ein Zinzendorfiſcher Fund oder Methodis- mus (§. 65.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb n="205" facs="#f0221"/><fw type="header" place="top">dritter Theil.</fw><lb/> bekannt iſt. Jeſaias ſchreibt figuͤrlich, und<lb/> Zinzendorf, will alles ohne Allegorie, gantz<lb/> weſentlich (§. 81.) verſtanden haben. Was<lb/> wird da herauskommen?</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 112.</head><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">Beweiſe</hi> ſelbſt, welche Zinzendorf fuͤh-<lb/> ret, muͤſſen nun kuͤrtzlich gepruͤfet werden.<lb/> Der <hi rendition="#fr">erſte</hi> heiſet alſo: <hi rendition="#fr">Wann uns der heili-<lb/> ge Geiſt in der Schrift hat wiſſen laſſen<lb/> daß wir einen Mann haben, daß wir ei-<lb/> nen Vater haben in der H. Dreyeinig-<lb/> keit, ſo muß er uns auch offenbaret ha-<lb/> ben, daß wir an ihm eine Mutter haben,<lb/> ſonſt haͤtte er ſich ſelbſt vergeſſen. Darum</hi><lb/> <fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#fr">muͤſſen</hi></fw><lb/><note place="foot" n="(*)" xml:id="seg2pn_40_2" prev="#seg2pn_40_1">Man pruͤfe nun ſeinen gegenwaͤrtigen Be-<lb/> weis dagegen. <hi rendition="#fr">Nirgend</hi> ſpricht er, iſt<lb/><hi rendition="#fr">dieſe Sache im alten Teſtament aus-<lb/> einander geſetzt.</hi> Alſo muͤſte ſie im<lb/> neuen Teſtament auseinander geſetzet<lb/> worden ſeyn. Aber da geſchiehet es<lb/> ebenfalls <hi rendition="#fr">nirgend.</hi> Was bleibt nun<lb/> uͤbrig? Kein Menſch, weder ein Ketzer<lb/> noch Theologus (nach Zinzendorfs<lb/> Sprache zu reden) hat ſie ſo wie Zin-<lb/> zendorf, auseinander geſetzt. Alſo iſt<lb/> die gantze Sache nichts weiter als ein<lb/> Zinzendorfiſcher <hi rendition="#fr">Fund</hi> oder Methodis-<lb/> mus (§. 65.)</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [205/0221]
dritter Theil.
bekannt iſt. Jeſaias ſchreibt figuͤrlich, und
Zinzendorf, will alles ohne Allegorie, gantz
weſentlich (§. 81.) verſtanden haben. Was
wird da herauskommen?
§. 112.
Die Beweiſe ſelbſt, welche Zinzendorf fuͤh-
ret, muͤſſen nun kuͤrtzlich gepruͤfet werden.
Der erſte heiſet alſo: Wann uns der heili-
ge Geiſt in der Schrift hat wiſſen laſſen
daß wir einen Mann haben, daß wir ei-
nen Vater haben in der H. Dreyeinig-
keit, ſo muß er uns auch offenbaret ha-
ben, daß wir an ihm eine Mutter haben,
ſonſt haͤtte er ſich ſelbſt vergeſſen. Darum
muͤſſen
(*)
(*) Man pruͤfe nun ſeinen gegenwaͤrtigen Be-
weis dagegen. Nirgend ſpricht er, iſt
dieſe Sache im alten Teſtament aus-
einander geſetzt. Alſo muͤſte ſie im
neuen Teſtament auseinander geſetzet
worden ſeyn. Aber da geſchiehet es
ebenfalls nirgend. Was bleibt nun
uͤbrig? Kein Menſch, weder ein Ketzer
noch Theologus (nach Zinzendorfs
Sprache zu reden) hat ſie ſo wie Zin-
zendorf, auseinander geſetzt. Alſo iſt
die gantze Sache nichts weiter als ein
Zinzendorfiſcher Fund oder Methodis-
mus (§. 65.)
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Zitationshilfe: | Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/221>, abgerufen am 03.03.2025. |