Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit der H. Geist, bey der ersten Taufe der Hei-den, noch vor (**) der Handlung auf sie fiel. (§. 13.) §. 108. Es ist (9) falsch, daß die heilige Schrift es Würckung der Taufe dem heiligen Geist zugeeignet, nicht anders helfen, als er muß sagen: Man badet nur diejenige in dem Wasser die der heilige Geist be- reits vorhin durch sein Mutterge- schäfte neugebohren hat. (**) Dieses erweiset nicht, daß deswegen
die Taufe ein leeres und bloses Baad seye. Es erhellet nur soviel daraus, daß bey den Heiden, in einigen besonderen Exempeln sich der HErr unser GOtt an die Taufe nicht gebunden habe, zu der Zeit, da die Kirche noch zu pflantzen war. Aber die Verachtung der Taufe bleibet deswegen doch sündlich. Der heilige Geist würde auf die Glaubige aus den Heiden nicht gefallen seyn, wann sie solche Verächter der Taufe wie Zinzen- dorf ist, gewesen wären. Herrnhuterey in ihrer Schalkheit der H. Geiſt, bey der erſten Taufe der Hei-den, noch vor (**) der Handlung auf ſie fiel. (§. 13.) §. 108. Es iſt (9) falſch, daß die heilige Schrift es Wuͤrckung der Taufe dem heiligen Geiſt zugeeignet, nicht anders helfen, als er muß ſagen: Man badet nur diejenige in dem Waſſer die der heilige Geiſt be- reits vorhin durch ſein Mutterge- ſchaͤfte neugebohren hat. (**) Dieſes erweiſet nicht, daß deswegen
die Taufe ein leeres und bloſes Baad ſeye. Es erhellet nur ſoviel daraus, daß bey den Heiden, in einigen beſonderen Exempeln ſich der HErr unſer GOtt an die Taufe nicht gebunden habe, zu der Zeit, da die Kirche noch zu pflantzen war. Aber die Verachtung der Taufe bleibet deswegen doch ſuͤndlich. Der heilige Geiſt wuͤrde auf die Glaubige aus den Heiden nicht gefallen ſeyn, wann ſie ſolche Veraͤchter der Taufe wie Zinzen- dorf iſt, geweſen waͤren. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0214" n="198"/><fw place="top" type="header">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</fw><lb/><hi rendition="#fr">der H. Geiſt, bey der erſten Taufe der Hei-<lb/> den, noch vor</hi><note place="foot" n="(**)">Dieſes erweiſet nicht, daß deswegen<lb/> die Taufe ein leeres und bloſes Baad<lb/> ſeye. Es erhellet nur ſoviel daraus, daß<lb/> bey den Heiden, in einigen beſonderen<lb/> Exempeln ſich der HErr unſer GOtt an<lb/> die Taufe nicht gebunden habe, zu der<lb/> Zeit, da die Kirche noch zu pflantzen<lb/> war. Aber die <hi rendition="#fr">Verachtung</hi> der Taufe<lb/> bleibet deswegen doch ſuͤndlich. Der<lb/> heilige Geiſt wuͤrde auf die Glaubige aus<lb/> den Heiden nicht gefallen ſeyn, wann ſie<lb/> ſolche Veraͤchter der Taufe wie Zinzen-<lb/> dorf iſt, geweſen waͤren.</note><hi rendition="#fr">der Handlung auf ſie fiel.</hi><lb/> (§. 13.)</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 108.</head><lb/> <p>Es iſt (9) falſch, daß die heilige Schrift<lb/> durch den Ausdruck der Grundſprache, wel-<lb/> cher bald durch Zeugung, bald durch Ge-<lb/> burth uͤberſetzet wird, einen Unterſchied ma-<lb/> che, zwiſchen der <hi rendition="#fr">neuen Zeugung</hi> und <hi rendition="#fr">neuen<lb/> Geburt.</hi> Und Zinzendorf hat keine eintzige<lb/> Stelle beigebracht, daraus man einen ſolchen<lb/> Unterſchied ſehen koͤnne. Vielweniger gehet<lb/> <fw place="bottom" type="catch">es</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_37_4" prev="#seg2pn_37_3" place="foot" n="(*)">Wuͤrckung der Taufe dem heiligen Geiſt<lb/> zugeeignet, nicht anders helfen, als er<lb/> muß ſagen: Man <hi rendition="#fr">badet</hi> nur diejenige in<lb/> dem <hi rendition="#fr">Waſſer die der heilige Geiſt be-<lb/> reits vorhin durch ſein Mutterge-<lb/> ſchaͤfte neugebohren hat.</hi></note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [198/0214]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
der H. Geiſt, bey der erſten Taufe der Hei-
den, noch vor (**) der Handlung auf ſie fiel.
(§. 13.)
§. 108.
Es iſt (9) falſch, daß die heilige Schrift
durch den Ausdruck der Grundſprache, wel-
cher bald durch Zeugung, bald durch Ge-
burth uͤberſetzet wird, einen Unterſchied ma-
che, zwiſchen der neuen Zeugung und neuen
Geburt. Und Zinzendorf hat keine eintzige
Stelle beigebracht, daraus man einen ſolchen
Unterſchied ſehen koͤnne. Vielweniger gehet
es
(*)
(**) Dieſes erweiſet nicht, daß deswegen
die Taufe ein leeres und bloſes Baad
ſeye. Es erhellet nur ſoviel daraus, daß
bey den Heiden, in einigen beſonderen
Exempeln ſich der HErr unſer GOtt an
die Taufe nicht gebunden habe, zu der
Zeit, da die Kirche noch zu pflantzen
war. Aber die Verachtung der Taufe
bleibet deswegen doch ſuͤndlich. Der
heilige Geiſt wuͤrde auf die Glaubige aus
den Heiden nicht gefallen ſeyn, wann ſie
ſolche Veraͤchter der Taufe wie Zinzen-
dorf iſt, geweſen waͤren.
(*) Wuͤrckung der Taufe dem heiligen Geiſt
zugeeignet, nicht anders helfen, als er
muß ſagen: Man badet nur diejenige in
dem Waſſer die der heilige Geiſt be-
reits vorhin durch ſein Mutterge-
ſchaͤfte neugebohren hat.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |