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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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dritter Theil.
daher in der Schrift nicht (*) befindlich, so-
ferne es die Wolthaten GOttes, im Natur-
und Gnaden-Reich bedeuten soll. Wie dann

auch
(*) Das Ausgebären ist eine mütterliche
Handlung, wodurch das Kind an das
Licht gebracht wird. Demnach zeiget
das Wort Ausgebären viel weniger an,
als das Wort Mutter: und soll gleich-
wol ein persönlich Kennzeichen seyn (§. 5.)
welches auf die natürlichste und schrift-
mäsigste Art
seinen Begrif bezeichne.
Dann die Mutter empfängt ja auch ihr
Kind: sie träget es unter ihrem Hertzen,
sie nehret es aus ihrem Blut, und ver-
schaffet ihm die nöthige Keifwerdung
in Mutterleibe, wodurch es bey der so-
genanten Ausgebärung tüchtig ist zum
Genuß der freyeren Luft. Das sind lau-
ter mütterliche Eigenschaften und Wohl-
thaten in Ansehung des Kindes. Das
Ausgebären aber, als ein ohnehin un-
förmliches Wort, kan dieses alles nicht
ausdrükken. Sollen die leibliche Wohl-
thaten
die wir von der Zeugung an, bis
an das Ende des Lebens geniesen, ein
Ausgebären von Seiten GOttes ge-
nennet werden: so ist eine schlechte Uber-
einstimmung des Bildes mit der abgebil-
deten
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dritter Theil.
daher in der Schrift nicht (*) befindlich, ſo-
ferne es die Wolthaten GOttes, im Natur-
und Gnaden-Reich bedeuten ſoll. Wie dann

auch
(*) Das Ausgebaͤren iſt eine muͤtterliche
Handlung, wodurch das Kind an das
Licht gebracht wird. Demnach zeiget
das Wort Ausgebaͤren viel weniger an,
als das Wort Mutter: und ſoll gleich-
wol ein perſoͤnlich Kennzeichen ſeyn (§. 5.)
welches auf die natuͤrlichſte und ſchrift-
maͤſigſte Art
ſeinen Begrif bezeichne.
Dann die Mutter empfaͤngt ja auch ihr
Kind: ſie traͤget es unter ihrem Hertzen,
ſie nehret es aus ihrem Blut, und ver-
ſchaffet ihm die noͤthige Keifwerdung
in Mutterleibe, wodurch es bey der ſo-
genanten Ausgebaͤrung tuͤchtig iſt zum
Genuß der freyeren Luft. Das ſind lau-
ter muͤtterliche Eigenſchaften und Wohl-
thaten in Anſehung des Kindes. Das
Ausgebaͤren aber, als ein ohnehin un-
foͤrmliches Wort, kan dieſes alles nicht
ausdruͤkken. Sollen die leibliche Wohl-
thaten
die wir von der Zeugung an, bis
an das Ende des Lebens genieſen, ein
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deten
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[179/0195] dritter Theil. daher in der Schrift nicht (*) befindlich, ſo- ferne es die Wolthaten GOttes, im Natur- und Gnaden-Reich bedeuten ſoll. Wie dann auch (*) Das Ausgebaͤren iſt eine muͤtterliche Handlung, wodurch das Kind an das Licht gebracht wird. Demnach zeiget das Wort Ausgebaͤren viel weniger an, als das Wort Mutter: und ſoll gleich- wol ein perſoͤnlich Kennzeichen ſeyn (§. 5.) welches auf die natuͤrlichſte und ſchrift- maͤſigſte Art ſeinen Begrif bezeichne. Dann die Mutter empfaͤngt ja auch ihr Kind: ſie traͤget es unter ihrem Hertzen, ſie nehret es aus ihrem Blut, und ver- ſchaffet ihm die noͤthige Keifwerdung in Mutterleibe, wodurch es bey der ſo- genanten Ausgebaͤrung tuͤchtig iſt zum Genuß der freyeren Luft. Das ſind lau- ter muͤtterliche Eigenſchaften und Wohl- thaten in Anſehung des Kindes. Das Ausgebaͤren aber, als ein ohnehin un- foͤrmliches Wort, kan dieſes alles nicht ausdruͤkken. Sollen die leibliche Wohl- thaten die wir von der Zeugung an, bis an das Ende des Lebens genieſen, ein Ausgebaͤren von Seiten GOttes ge- nennet werden: ſo iſt eine ſchlechte Uber- einſtimmung des Bildes mit der abgebil- deten M 2

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/195>, abgerufen am 24.11.2024.