Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit er sie (**) leiblich (§. 82.) erhält und versor-get, auch im geistlichen, den vom Vater allei- ne in ihnen angezündeten Glauben (§. 40. 43. f.) gantz allein, ohne Zuthun des Vaters und des Sohnes, (§. 40. f.) erhält, stärcket, vermehret, vollendet, und sie endlich aufer- wecket am jüngsten Tage. (§. 82.) Die Zeu- gung des Vaters, wäre sodann die erste Mit- theilung des Glaubens, als des geistlichen Lebens. Die jetzt beschriebene Würckungen des heiligen Geistes, hiessen die Ausgeburt. Und endlich die Ehlichung/ wäre entweder der Eheverspruch hier im Gnadenreich, (§. 46.) oder zugleich die Heimholung, der Ueber- gang in die Arme ihres Mannes/ das ist, nähere Verbindung der Auserwehlten, mit dem Sohn GOttes, in jener Herrlichkeit: (§. 82.) (**) Die leibliche Versorgung gehöret zwar
zu den Wolthaten des Naturrechts, mit welchen, nach Zinzendorfs Bibel, der heilige Geist sonsten nichts zu thun hat: allein, hier nimmt er es abermal so genau nicht. Es sind freylich die leib- liche Wolthaten in so ferne Gnaden- wolthaten, wann der himmlische Vater sie um Christi willen seinen Kindern er- weiset, und als einen Seegen zum Be- huf ihrer geistlichen Wolfahrt zuwirft. Aber Herrnhuterey in ihrer Schalkheit er ſie (**) leiblich (§. 82.) erhaͤlt und verſor-get, auch im geiſtlichen, den vom Vater allei- ne in ihnen angezuͤndeten Glauben (§. 40. 43. f.) gantz allein, ohne Zuthun des Vaters und des Sohnes, (§. 40. f.) erhaͤlt, ſtaͤrcket, vermehret, vollendet, und ſie endlich aufer- wecket am juͤngſten Tage. (§. 82.) Die Zeu- gung des Vaters, waͤre ſodann die erſte Mit- theilung des Glaubens, als des geiſtlichen Lebens. Die jetzt beſchriebene Wuͤrckungen des heiligen Geiſtes, hieſſen die Ausgeburt. Und endlich die Ehlichung/ waͤre entweder der Eheverſpruch hier im Gnadenreich, (§. 46.) oder zugleich die Heimholung, der Ueber- gang in die Arme ihres Mannes/ das iſt, naͤhere Verbindung der Auserwehlten, mit dem Sohn GOttes, in jener Herrlichkeit: (§. 82.) (**) Die leibliche Verſorgung gehoͤret zwar
zu den Wolthaten des Naturrechts, mit welchen, nach Zinzendorfs Bibel, der heilige Geiſt ſonſten nichts zu thun hat: allein, hier nimmt er es abermal ſo genau nicht. Es ſind freylich die leib- liche Wolthaten in ſo ferne Gnaden- wolthaten, wann der himmliſche Vater ſie um Chriſti willen ſeinen Kindern er- weiſet, und als einen Seegen zum Be- huf ihrer geiſtlichen Wolfahrt zuwirft. Aber <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0170" n="154"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/> er ſie <note xml:id="seg2pn_24_1" next="#seg2pn_24_2" place="foot" n="(**)">Die leibliche Verſorgung gehoͤret zwar<lb/> zu den Wolthaten des Naturrechts,<lb/> mit welchen, nach Zinzendorfs Bibel,<lb/> der heilige Geiſt ſonſten nichts zu thun<lb/> hat: allein, hier nimmt er es abermal ſo<lb/> genau nicht. Es ſind freylich die leib-<lb/> liche Wolthaten in ſo ferne Gnaden-<lb/> wolthaten, wann der himmliſche Vater<lb/> ſie um Chriſti willen ſeinen Kindern er-<lb/> weiſet, und als einen Seegen zum Be-<lb/> huf ihrer geiſtlichen Wolfahrt zuwirft.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Aber</fw></note> leiblich (§. 82.) erhaͤlt und verſor-<lb/> get, auch im geiſtlichen, den vom Vater allei-<lb/> ne in ihnen angezuͤndeten Glauben (§. 40.<lb/> 43. <hi rendition="#fr">f.</hi>) gantz allein, ohne Zuthun des Vaters<lb/> und des Sohnes, (§. 40. <hi rendition="#fr">f.</hi>) erhaͤlt, ſtaͤrcket,<lb/> vermehret, vollendet, und ſie endlich aufer-<lb/> wecket am juͤngſten Tage. (§. 82.) Die Zeu-<lb/> gung des Vaters, waͤre ſodann die erſte Mit-<lb/> theilung des Glaubens, als des geiſtlichen<lb/> Lebens. Die jetzt beſchriebene Wuͤrckungen<lb/> des heiligen Geiſtes, hieſſen die <hi rendition="#fr">Ausgeburt.</hi><lb/> Und endlich die <hi rendition="#fr">Ehlichung/</hi> waͤre entweder<lb/> der Eheverſpruch hier im Gnadenreich, (§. 46.)<lb/> oder zugleich die Heimholung, <hi rendition="#fr">der Ueber-<lb/> gang in die Arme ihres Mannes/</hi> das iſt,<lb/> naͤhere Verbindung der Auserwehlten, mit<lb/> dem Sohn GOttes, in jener Herrlichkeit:<lb/> <fw place="bottom" type="catch">(§. 82.)</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [154/0170]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
er ſie (**) leiblich (§. 82.) erhaͤlt und verſor-
get, auch im geiſtlichen, den vom Vater allei-
ne in ihnen angezuͤndeten Glauben (§. 40.
43. f.) gantz allein, ohne Zuthun des Vaters
und des Sohnes, (§. 40. f.) erhaͤlt, ſtaͤrcket,
vermehret, vollendet, und ſie endlich aufer-
wecket am juͤngſten Tage. (§. 82.) Die Zeu-
gung des Vaters, waͤre ſodann die erſte Mit-
theilung des Glaubens, als des geiſtlichen
Lebens. Die jetzt beſchriebene Wuͤrckungen
des heiligen Geiſtes, hieſſen die Ausgeburt.
Und endlich die Ehlichung/ waͤre entweder
der Eheverſpruch hier im Gnadenreich, (§. 46.)
oder zugleich die Heimholung, der Ueber-
gang in die Arme ihres Mannes/ das iſt,
naͤhere Verbindung der Auserwehlten, mit
dem Sohn GOttes, in jener Herrlichkeit:
(§. 82.)
(**) Die leibliche Verſorgung gehoͤret zwar
zu den Wolthaten des Naturrechts,
mit welchen, nach Zinzendorfs Bibel,
der heilige Geiſt ſonſten nichts zu thun
hat: allein, hier nimmt er es abermal ſo
genau nicht. Es ſind freylich die leib-
liche Wolthaten in ſo ferne Gnaden-
wolthaten, wann der himmliſche Vater
ſie um Chriſti willen ſeinen Kindern er-
weiſet, und als einen Seegen zum Be-
huf ihrer geiſtlichen Wolfahrt zuwirft.
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Zitationshilfe: | Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/170>, abgerufen am 17.02.2025. |