Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Man siehet aus diesem gantzen Meister-
gesang, was vor eine Wissenschaft der Apostel vor Augen haben soll, die er vor Dreck mit vollem Maul ausgerufen habe. Nemlich die Wissenschaft alles dessen, was Zinzendorf in seinem Volck nicht eingeführet hat: was uns GOtt unser HErr zwar offenbaret, und zu ler- nen befiehlet, aber doch Zinzendorf nicht. Was, wie es Recitativ 1. ausgedrukt wird, die Doctores/ Meister/ Pro- fessores/ wissen. Die Gaben/ da- durch man zum berühmten Mann kan werden Recitat. 3. sind ebenfals Dreck, ob sie wohl Gaben GOttes sind, Jac. 1, 17. Die Leydenslehr soll allein kein Dreck seyn, Recit. 6. Und wer auf Universitäten, nebst dieser Haupt- und Grundlehre, noch etwas weiter von der Heilsordnung, den Pflichten der Menschen, die auf dieser Heilsordnung beruhen, auch von andern Wercken GOt- tes, erlernet; der samlet nur Dreck ein, und tödtet den seeligen Gnadenmuth. Es wäre wohl recht gut/ Wenn Universitäten Den seel'gen Gnadenmuth/ Der auf der Leydenslehr beruht/ Nicht Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Man ſiehet aus dieſem gantzen Meiſter-
geſang, was vor eine Wiſſenſchaft der Apoſtel vor Augen haben ſoll, die er vor Dreck mit vollem Maul ausgerufen habe. Nemlich die Wiſſenſchaft alles deſſen, was Zinzendorf in ſeinem Volck nicht eingefuͤhret hat: was uns GOtt unſer HErr zwar offenbaret, und zu ler- nen befiehlet, aber doch Zinzendorf nicht. Was, wie es Recitativ 1. ausgedrukt wird, die Doctores/ Meiſter/ Pro- feſſores/ wiſſen. Die Gaben/ da- durch man zum beruͤhmten Mann kan werden Recitat. 3. ſind ebenfals Dreck, ob ſie wohl Gaben GOttes ſind, Jac. 1, 17. Die Leydenslehr ſoll allein kein Dreck ſeyn, Recit. 6. Und wer auf Univerſitaͤten, nebſt dieſer Haupt- und Grundlehre, noch etwas weiter von der Heilsordnung, den Pflichten der Menſchen, die auf dieſer Heilsordnung beruhen, auch von andern Wercken GOt- tes, erlernet; der ſamlet nur Dreck ein, und toͤdtet den ſeeligen Gnadenmuth. Es waͤre wohl recht gut/ Wenn Univerſitaͤten Den ſeel’gen Gnadenmuth/ Der auf der Leydenslehr beruht/ Nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p> <pb facs="#f0146" n="130"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi> </fw><lb/> <note next="#seg2pn_19_5" xml:id="seg2pn_19_4" prev="#seg2pn_19_3" place="foot" n="(***)">Man ſiehet aus dieſem gantzen Meiſter-<lb/> geſang, was vor eine Wiſſenſchaft der<lb/> Apoſtel vor Augen haben ſoll, die er vor<lb/><hi rendition="#fr">Dreck mit vollem Maul</hi> ausgerufen<lb/> habe. Nemlich die Wiſſenſchaft alles<lb/> deſſen, was Zinzendorf in ſeinem Volck<lb/> nicht eingefuͤhret hat: was uns GOtt<lb/> unſer HErr zwar offenbaret, und zu ler-<lb/> nen befiehlet, aber doch Zinzendorf nicht.<lb/> Was, wie es <hi rendition="#fr">Recitativ</hi> 1. ausgedrukt<lb/> wird, die <hi rendition="#fr">Doctores/ Meiſter/ Pro-<lb/> feſſores/</hi> wiſſen. Die <hi rendition="#fr">Gaben/ da-<lb/> durch man zum beruͤhmten Mann<lb/> kan werden Recitat.</hi> 3. ſind ebenfals<lb/> Dreck, ob ſie wohl Gaben GOttes ſind,<lb/><hi rendition="#fr">Jac.</hi> 1, 17. Die <hi rendition="#fr">Leydenslehr</hi> ſoll allein<lb/> kein Dreck ſeyn, <hi rendition="#fr">Recit.</hi> 6. Und wer<lb/> auf Univerſitaͤten, nebſt dieſer Haupt-<lb/> und Grundlehre, noch etwas weiter von<lb/> der Heilsordnung, den Pflichten der<lb/> Menſchen, die auf dieſer Heilsordnung<lb/> beruhen, auch von andern Wercken GOt-<lb/> tes, erlernet; der ſamlet nur Dreck ein,<lb/> und toͤdtet den ſeeligen Gnadenmuth.<lb/><lg type="poem"><l><hi rendition="#fr">Es waͤre wohl recht gut/</hi></l><lb/><l><hi rendition="#fr">Wenn Univerſitaͤten</hi></l><lb/><l><hi rendition="#fr">Den ſeel’gen Gnadenmuth/</hi></l><lb/><l><hi rendition="#fr">Der auf der Leydenslehr beruht/</hi></l></lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Nicht</hi></fw></note><lb/> </p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [130/0146]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
(***)
(***) Man ſiehet aus dieſem gantzen Meiſter-
geſang, was vor eine Wiſſenſchaft der
Apoſtel vor Augen haben ſoll, die er vor
Dreck mit vollem Maul ausgerufen
habe. Nemlich die Wiſſenſchaft alles
deſſen, was Zinzendorf in ſeinem Volck
nicht eingefuͤhret hat: was uns GOtt
unſer HErr zwar offenbaret, und zu ler-
nen befiehlet, aber doch Zinzendorf nicht.
Was, wie es Recitativ 1. ausgedrukt
wird, die Doctores/ Meiſter/ Pro-
feſſores/ wiſſen. Die Gaben/ da-
durch man zum beruͤhmten Mann
kan werden Recitat. 3. ſind ebenfals
Dreck, ob ſie wohl Gaben GOttes ſind,
Jac. 1, 17. Die Leydenslehr ſoll allein
kein Dreck ſeyn, Recit. 6. Und wer
auf Univerſitaͤten, nebſt dieſer Haupt-
und Grundlehre, noch etwas weiter von
der Heilsordnung, den Pflichten der
Menſchen, die auf dieſer Heilsordnung
beruhen, auch von andern Wercken GOt-
tes, erlernet; der ſamlet nur Dreck ein,
und toͤdtet den ſeeligen Gnadenmuth.
Es waͤre wohl recht gut/
Wenn Univerſitaͤten
Den ſeel’gen Gnadenmuth/
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Zitationshilfe: | Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/146>, abgerufen am 16.02.2025. |