Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit nung lediglich dahin: Wann ihr meinenneuen Fund recht gläubig annehmen wollet/ so müsset ihr euch vor allen Din- gen vor der Schrift (**) hüten. Von dem (**) Er will nicht, daß man die War-
heiten der Schrift, die von den innern Kennzeichen der göttlichen Personen han- deln, in bestimte Sätze (definitas pro- positiones) bringe/ und nennet solche aus der Schrift heraus gebrachte War- heit, auf eine neidische und spöttliche Art, (Speculationes) überwitzige Gedancken, oder müßige leere Grillen. (§. 5.) Die- ser Spott gehet hauptsächlich auf die heilige Schrift. Dann die Gedancken, die wir haben sollen von dem inneren Unterschied der göttlichen Personen, sind die Gedancken GOTTes, die er, der HErr, in die Schrift geleget hat. Und der Graf nennet sie ohne alle Scheu vor GOtt, nur müßige übersteigende Ein- fälle. Es sind ferner diese Gedancken, bestimte Gedancken. Dann im Fall sie unbestimt geblieben wären, wie die Zinzendorfische Mutterschaft; so wüste man nichts von den Personen, das die gehörige Klarheit hätte, die uns doch der HErr, als eine grosse Wolthat gön- net. Herrnhuterey in ihrer Schalkheit nung lediglich dahin: Wann ihr meinenneuen Fund recht glaͤubig annehmen wollet/ ſo muͤſſet ihr euch vor allen Din- gen vor der Schrift (**) huͤten. Von dem (**) Er will nicht, daß man die War-
heiten der Schrift, die von den innern Kennzeichen der goͤttlichen Perſonen han- deln, in beſtimte Saͤtze (definitas pro- poſitiones) bringe/ und nennet ſolche aus der Schrift heraus gebrachte War- heit, auf eine neidiſche und ſpoͤttliche Art, (Speculationes) uͤberwitzige Gedancken, oder muͤßige leere Grillen. (§. 5.) Die- ſer Spott gehet hauptſaͤchlich auf die heilige Schrift. Dann die Gedancken, die wir haben ſollen von dem inneren Unterſchied der goͤttlichen Perſonen, ſind die Gedancken GOTTes, die er, der HErr, in die Schrift geleget hat. Und der Graf nennet ſie ohne alle Scheu vor GOtt, nur muͤßige uͤberſteigende Ein- faͤlle. Es ſind ferner dieſe Gedancken, beſtimte Gedancken. Dann im Fall ſie unbeſtimt geblieben waͤren, wie die Zinzendorfiſche Mutterſchaft; ſo wuͤſte man nichts von den Perſonen, das die gehoͤrige Klarheit haͤtte, die uns doch der HErr, als eine groſſe Wolthat goͤn- net. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0122" n="106"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/> nung lediglich dahin: <hi rendition="#fr">Wann ihr meinen<lb/> neuen Fund recht glaͤubig annehmen<lb/> wollet/ ſo muͤſſet ihr euch vor allen Din-<lb/> gen vor der Schrift</hi> <note xml:id="seg2pn_15_1" next="#seg2pn_15_2" place="foot" n="(**)">Er will nicht, daß man die War-<lb/> heiten der Schrift, die von den innern<lb/> Kennzeichen der goͤttlichen Perſonen han-<lb/> deln, <hi rendition="#fr">in beſtimte Saͤtze</hi> (<hi rendition="#aq">definitas pro-<lb/> poſitiones</hi>) <hi rendition="#fr">bringe</hi>/ und nennet ſolche<lb/> aus der Schrift heraus gebrachte War-<lb/> heit, auf eine neidiſche und ſpoͤttliche Art,<lb/> (<hi rendition="#aq">Speculationes</hi>) uͤberwitzige Gedancken,<lb/> oder muͤßige leere Grillen. (§. 5.) Die-<lb/> ſer Spott gehet hauptſaͤchlich auf die<lb/> heilige Schrift. Dann die Gedancken,<lb/> die wir haben ſollen von dem inneren<lb/> Unterſchied der goͤttlichen Perſonen, ſind<lb/> die Gedancken GOTTes, die er, der<lb/> HErr, in die Schrift geleget hat. Und<lb/> der Graf nennet ſie ohne alle Scheu vor<lb/> GOtt, nur muͤßige uͤberſteigende Ein-<lb/> faͤlle. Es ſind ferner dieſe Gedancken,<lb/><hi rendition="#fr">beſtimte Gedancken.</hi> Dann im Fall<lb/> ſie unbeſtimt geblieben waͤren, wie die<lb/> Zinzendorfiſche Mutterſchaft; ſo wuͤſte<lb/> man nichts von den Perſonen, das die<lb/> gehoͤrige Klarheit haͤtte, die uns doch<lb/> der HErr, als eine groſſe Wolthat goͤn-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">net.</fw></note> <hi rendition="#fr">huͤten.</hi> Von<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [106/0122]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
nung lediglich dahin: Wann ihr meinen
neuen Fund recht glaͤubig annehmen
wollet/ ſo muͤſſet ihr euch vor allen Din-
gen vor der Schrift (**) huͤten. Von
dem
(**) Er will nicht, daß man die War-
heiten der Schrift, die von den innern
Kennzeichen der goͤttlichen Perſonen han-
deln, in beſtimte Saͤtze (definitas pro-
poſitiones) bringe/ und nennet ſolche
aus der Schrift heraus gebrachte War-
heit, auf eine neidiſche und ſpoͤttliche Art,
(Speculationes) uͤberwitzige Gedancken,
oder muͤßige leere Grillen. (§. 5.) Die-
ſer Spott gehet hauptſaͤchlich auf die
heilige Schrift. Dann die Gedancken,
die wir haben ſollen von dem inneren
Unterſchied der goͤttlichen Perſonen, ſind
die Gedancken GOTTes, die er, der
HErr, in die Schrift geleget hat. Und
der Graf nennet ſie ohne alle Scheu vor
GOtt, nur muͤßige uͤberſteigende Ein-
faͤlle. Es ſind ferner dieſe Gedancken,
beſtimte Gedancken. Dann im Fall
ſie unbeſtimt geblieben waͤren, wie die
Zinzendorfiſche Mutterſchaft; ſo wuͤſte
man nichts von den Perſonen, das die
gehoͤrige Klarheit haͤtte, die uns doch
der HErr, als eine groſſe Wolthat goͤn-
net.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/122 |
Zitationshilfe: | Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/122>, abgerufen am 16.02.2025. |