Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

dritter Theil.
Hertz. Es komt Schwindel und eitel Tod
daraus.

§. 65.

Nachdeme wir den dritten Kunstspruch erwo-
gen haben, (§. 59.) so kommen wir nun an den
vierten. Doch, weil dieser mit dem sech-
sten
genauer zusammen hänget, so wollen wir
ihn dort betrachten, (§. 66.) und jetzt zu dem
fünften schreiten. Der heisset also: 1) Jn
den Handlungen des heiligen Geistes
überhaupt/ findest du das nicht/ wo-
durch er von den andern Personen un-
terschieden ist
. (§. 59.) Darum muß ich
dir einen neuen Methodismum fürs Hertz,
ausfündig machen
. Ey! ey! wie schmeckt
das wiederum nach dem Theater! Du findest
nichts vor deinen Zustand in allen Apothecken,
und bey allen Aertzten. Derowegen muß ich/
ich/ ich
dir etwas ausfündig machen. etc. etc.
Wohl dir, daß ich gekommen bin: sonst wä-
rest du verlohren. etc. etc. Diese Bekentnis
dienet uns darzu, daß wir ihren rechten Na-
men ihr beylegen können. Sie ist nemlich 1)
Zinzendorfisch, so breit und lang sie ist. Jch,
spricht er, muß erfinden. Sie ist auch 2)
nothwendig: ich muß erfinden. Und frey-
lich muß etwas erfunden seyn, weil das, was
GOtt und sein Geist erfunden hat, dem Zin-
zendorfischen Reich schlechte Dienste verspricht.
Doch, es dienet zur Antwort, wie folget.

Jst
G 2

dritter Theil.
Hertz. Es komt Schwindel und eitel Tod
daraus.

§. 65.

Nachdeme wir den dritten Kunſtſpruch erwo-
gen haben, (§. 59.) ſo kommen wir nun an den
vierten. Doch, weil dieſer mit dem ſech-
ſten
genauer zuſammen haͤnget, ſo wollen wir
ihn dort betrachten, (§. 66.) und jetzt zu dem
fuͤnften ſchreiten. Der heiſſet alſo: 1) Jn
den Handlungen des heiligen Geiſtes
uͤberhaupt/ findeſt du das nicht/ wo-
durch er von den andern Perſonen un-
terſchieden iſt
. (§. 59.) Darum muß ich
dir einen neuen Methodismum fuͤrs Hertz,
ausfuͤndig machen
. Ey! ey! wie ſchmeckt
das wiederum nach dem Theater! Du findeſt
nichts vor deinen Zuſtand in allen Apothecken,
und bey allen Aertzten. Derowegen muß ich/
ich/ ich
dir etwas ausfuͤndig machen. ꝛc. ꝛc.
Wohl dir, daß ich gekommen bin: ſonſt waͤ-
reſt du verlohren. ꝛc. ꝛc. Dieſe Bekentnis
dienet uns darzu, daß wir ihren rechten Na-
men ihr beylegen koͤnnen. Sie iſt nemlich 1)
Zinzendorfiſch, ſo breit und lang ſie iſt. Jch,
ſpricht er, muß erfinden. Sie iſt auch 2)
nothwendig: ich muß erfinden. Und frey-
lich muß etwas erfunden ſeyn, weil das, was
GOtt und ſein Geiſt erfunden hat, dem Zin-
zendorfiſchen Reich ſchlechte Dienſte verſpricht.
Doch, es dienet zur Antwort, wie folget.

Jſt
G 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0115" n="99"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">dritter Theil.</hi></fw><lb/>
Hertz. Es komt Schwindel und eitel Tod<lb/>
daraus.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 65.</head><lb/>
              <p>Nachdeme wir den dritten Kun&#x017F;t&#x017F;pruch erwo-<lb/>
gen haben, (§. 59.) &#x017F;o kommen wir nun an den<lb/><hi rendition="#fr">vierten.</hi> Doch, weil die&#x017F;er mit dem <hi rendition="#fr">&#x017F;ech-<lb/>
&#x017F;ten</hi> genauer zu&#x017F;ammen ha&#x0364;nget, &#x017F;o wollen wir<lb/>
ihn dort betrachten, (§. 66.) und jetzt zu dem<lb/><hi rendition="#fr">fu&#x0364;nften</hi> &#x017F;chreiten. Der hei&#x017F;&#x017F;et al&#x017F;o: 1) <hi rendition="#fr">Jn<lb/>
den Handlungen des heiligen Gei&#x017F;tes<lb/>
u&#x0364;berhaupt/ finde&#x017F;t du das nicht/ wo-<lb/>
durch er von den andern Per&#x017F;onen un-<lb/>
ter&#x017F;chieden i&#x017F;t</hi>. (§. 59.) <hi rendition="#fr">Darum muß ich<lb/>
dir einen neuen Methodismum fu&#x0364;rs Hertz,<lb/>
ausfu&#x0364;ndig machen</hi>. Ey! ey! wie &#x017F;chmeckt<lb/>
das wiederum nach dem Theater! Du finde&#x017F;t<lb/>
nichts vor deinen Zu&#x017F;tand in allen Apothecken,<lb/>
und bey allen Aertzten. Derowegen muß <hi rendition="#fr">ich/<lb/>
ich/ ich</hi> dir etwas ausfu&#x0364;ndig machen. &#xA75B;c. &#xA75B;c.<lb/>
Wohl dir, daß <hi rendition="#fr">ich</hi> gekommen bin: &#x017F;on&#x017F;t wa&#x0364;-<lb/>
re&#x017F;t du verlohren. &#xA75B;c. &#xA75B;c. Die&#x017F;e Bekentnis<lb/>
dienet uns darzu, daß wir ihren rechten Na-<lb/>
men ihr beylegen ko&#x0364;nnen. Sie i&#x017F;t nemlich 1)<lb/>
Zinzendorfi&#x017F;ch, &#x017F;o breit und lang &#x017F;ie i&#x017F;t. <hi rendition="#fr">Jch</hi>,<lb/>
&#x017F;pricht er, muß erfinden. Sie i&#x017F;t auch 2)<lb/><hi rendition="#fr">nothwendig</hi>: ich <hi rendition="#fr">muß</hi> erfinden. Und frey-<lb/>
lich muß etwas <hi rendition="#fr">erfunden</hi> &#x017F;eyn, weil das, was<lb/>
GOtt und &#x017F;ein Gei&#x017F;t erfunden hat, dem Zin-<lb/>
zendorfi&#x017F;chen Reich &#x017F;chlechte Dien&#x017F;te ver&#x017F;pricht.<lb/>
Doch, es dienet zur Antwort, wie folget.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G 2</fw><fw place="bottom" type="catch">J&#x017F;t</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[99/0115] dritter Theil. Hertz. Es komt Schwindel und eitel Tod daraus. §. 65. Nachdeme wir den dritten Kunſtſpruch erwo- gen haben, (§. 59.) ſo kommen wir nun an den vierten. Doch, weil dieſer mit dem ſech- ſten genauer zuſammen haͤnget, ſo wollen wir ihn dort betrachten, (§. 66.) und jetzt zu dem fuͤnften ſchreiten. Der heiſſet alſo: 1) Jn den Handlungen des heiligen Geiſtes uͤberhaupt/ findeſt du das nicht/ wo- durch er von den andern Perſonen un- terſchieden iſt. (§. 59.) Darum muß ich dir einen neuen Methodismum fuͤrs Hertz, ausfuͤndig machen. Ey! ey! wie ſchmeckt das wiederum nach dem Theater! Du findeſt nichts vor deinen Zuſtand in allen Apothecken, und bey allen Aertzten. Derowegen muß ich/ ich/ ich dir etwas ausfuͤndig machen. ꝛc. ꝛc. Wohl dir, daß ich gekommen bin: ſonſt waͤ- reſt du verlohren. ꝛc. ꝛc. Dieſe Bekentnis dienet uns darzu, daß wir ihren rechten Na- men ihr beylegen koͤnnen. Sie iſt nemlich 1) Zinzendorfiſch, ſo breit und lang ſie iſt. Jch, ſpricht er, muß erfinden. Sie iſt auch 2) nothwendig: ich muß erfinden. Und frey- lich muß etwas erfunden ſeyn, weil das, was GOtt und ſein Geiſt erfunden hat, dem Zin- zendorfiſchen Reich ſchlechte Dienſte verſpricht. Doch, es dienet zur Antwort, wie folget. Jſt G 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/115
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/115>, abgerufen am 21.11.2024.