Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.anderer Theil. anderswo nicht läugnen will. (*) Redete aberder heilige Geist durch ihre zungen, was hatte er nöthig, einen miserablen stylum mit fleis zu er- wehlen, woraus unsere Zeiten nicht klug wer- den können? Anderswo spricht der Graf, es ha- be der Herr JEsus selbst/ als ein zimmerge- sell/ seine redensarten und bäuerliche ausdrü- ke/ von den handwerkspurschen zu Narareth oft entlchnet/ und solche den Evangelisten und Aposteln hernach eingegeben/ also und dergestalt/ daß wir itzt ganz andere Sachen darinnen suchten/ weil wir die sprachgewon- heit dieser handwerksgesellen nicht verstün- den. (**) Heist aber dieses mit der heiligen Schrift, (*) In Pens. Reden/ s. 200. f. Es haben die H. männer in der zierlichkeit nichts gesucht; wann man aber auf die accu- ratesse der gedanken/ auf die pünktlich- keit und unfehlbarkeit des ausdruks sie- het/ den sie gebraucht/ dann trift mans/ darum/ weil sie ihre NB. ausdrüke nicht selber gemacht/ sondern die sind ihnen vom H. Geist selbst gemacht worden. (**) So spricht der Graf in der erinnerung
an seine gegner/ s. 23. Die Apostel ha- ben sehr schlecht griechisch geschrieben/ und ich will nicht sagen ebräische redens- arten/ (ebraismos) NB. davon sie wohl wenig mögen verstanden haben/ sondern syrische/ anderer Theil. anderswo nicht laͤugnen will. (*) Redete aberder heilige Geiſt durch ihre zungen, was hatte er noͤthig, einen miſerablen ſtylum mit fleis zu er- wehlen, woraus unſere Zeiten nicht klug wer- den koͤnnen? Anderswo ſpricht der Graf, es ha- be der Herr JEſus ſelbſt/ als ein zimmerge- ſell/ ſeine redensarten und baͤuerliche ausdruͤ- ke/ von den handwerkspurſchen zu Narareth oft entlchnet/ und ſolche den Evangeliſten und Apoſteln hernach eingegeben/ alſo und dergeſtalt/ daß wir itzt ganz andere Sachen darinnen ſuchten/ weil wir die ſprachgewon- heit dieſer handwerksgeſellen nicht verſtuͤn- den. (**) Heiſt aber dieſes mit der heiligen Schrift, (*) In Penſ. Reden/ ſ. 200. f. Es haben die H. maͤnner in der zierlichkeit nichts geſucht; wann man aber auf die accu- rateſſe der gedanken/ auf die puͤnktlich- keit und unfehlbarkeit des ausdruks ſie- het/ den ſie gebraucht/ dann trift mans/ darum/ weil ſie ihre NB. ausdruͤke nicht ſelber gemacht/ ſondern die ſind ihnen vom H. Geiſt ſelbſt gemacht worden. (**) So ſpricht der Graf in der erinnerung
an ſeine gegner/ ſ. 23. Die Apoſtel ha- ben ſehr ſchlecht griechiſch geſchrieben/ und ich will nicht ſagen ebraͤiſche redens- arten/ (ebraismos) NB. davon ſie wohl wenig moͤgen verſtanden haben/ ſondern ſyriſche/ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0087" n="77"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">anderer Theil.</hi></fw><lb/> anderswo nicht laͤugnen will. <note place="foot" n="(*)">In <hi rendition="#fr">Penſ. Reden/ ſ. 200. f. Es haben<lb/> die H. maͤnner in der zierlichkeit nichts<lb/> geſucht; wann man aber auf die accu-<lb/> rateſſe der gedanken/ auf die puͤnktlich-<lb/> keit und unfehlbarkeit des ausdruks ſie-<lb/> het/ den ſie gebraucht/ dann trift mans/<lb/> darum/ weil ſie ihre</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">NB.</hi></hi> <hi rendition="#fr">ausdruͤke nicht<lb/> ſelber gemacht/ ſondern die ſind ihnen<lb/> vom H. Geiſt ſelbſt gemacht worden.</hi></note> Redete aber<lb/> der heilige Geiſt durch ihre zungen, was hatte er<lb/> noͤthig, einen <hi rendition="#fr">miſerablen ſtylum</hi> mit fleis zu er-<lb/> wehlen, woraus <hi rendition="#fr">unſere Zeiten nicht klug wer-<lb/> den</hi> koͤnnen? Anderswo ſpricht der Graf, es ha-<lb/> be <hi rendition="#fr">der Herr JEſus ſelbſt/ als ein zimmerge-<lb/> ſell/ ſeine redensarten und baͤuerliche ausdruͤ-<lb/> ke/ von den handwerkspurſchen zu Narareth<lb/> oft entlchnet/ und ſolche den Evangeliſten<lb/> und Apoſteln hernach eingegeben/ alſo und<lb/> dergeſtalt/ daß wir itzt ganz andere Sachen<lb/> darinnen ſuchten/ weil wir die ſprachgewon-<lb/> heit dieſer handwerksgeſellen nicht verſtuͤn-<lb/> den.</hi> <note xml:id="seg2pn_11_1" next="#seg2pn_11_2" place="foot" n="(**)">So ſpricht der Graf in der <hi rendition="#fr">erinnerung<lb/> an ſeine gegner/ ſ. 23. Die Apoſtel ha-<lb/> ben ſehr ſchlecht griechiſch geſchrieben/<lb/> und ich will nicht ſagen ebraͤiſche redens-<lb/> arten/ (ebraismos)</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">NB.</hi></hi> <hi rendition="#fr">davon ſie wohl<lb/> wenig moͤgen verſtanden haben/ ſondern</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ſyriſche/</hi></fw></note> Heiſt aber dieſes mit der heiligen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Schrift,</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [77/0087]
anderer Theil.
anderswo nicht laͤugnen will. (*) Redete aber
der heilige Geiſt durch ihre zungen, was hatte er
noͤthig, einen miſerablen ſtylum mit fleis zu er-
wehlen, woraus unſere Zeiten nicht klug wer-
den koͤnnen? Anderswo ſpricht der Graf, es ha-
be der Herr JEſus ſelbſt/ als ein zimmerge-
ſell/ ſeine redensarten und baͤuerliche ausdruͤ-
ke/ von den handwerkspurſchen zu Narareth
oft entlchnet/ und ſolche den Evangeliſten
und Apoſteln hernach eingegeben/ alſo und
dergeſtalt/ daß wir itzt ganz andere Sachen
darinnen ſuchten/ weil wir die ſprachgewon-
heit dieſer handwerksgeſellen nicht verſtuͤn-
den. (**) Heiſt aber dieſes mit der heiligen
Schrift,
(*) In Penſ. Reden/ ſ. 200. f. Es haben
die H. maͤnner in der zierlichkeit nichts
geſucht; wann man aber auf die accu-
rateſſe der gedanken/ auf die puͤnktlich-
keit und unfehlbarkeit des ausdruks ſie-
het/ den ſie gebraucht/ dann trift mans/
darum/ weil ſie ihre NB. ausdruͤke nicht
ſelber gemacht/ ſondern die ſind ihnen
vom H. Geiſt ſelbſt gemacht worden.
(**) So ſpricht der Graf in der erinnerung
an ſeine gegner/ ſ. 23. Die Apoſtel ha-
ben ſehr ſchlecht griechiſch geſchrieben/
und ich will nicht ſagen ebraͤiſche redens-
arten/ (ebraismos) NB. davon ſie wohl
wenig moͤgen verſtanden haben/ ſondern
ſyriſche/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |