Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit lieget ein geheimnis seiner argheit verborgen, wel-ches wir nun beleuchten werden. §. 40. Es redet der Herr Graf von den wilden, wel- kehrung
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit lieget ein geheimnis ſeiner argheit verborgen, wel-ches wir nun beleuchten werden. §. 40. Es redet der Herr Graf von den wilden, wel- kehrung
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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
lieget ein geheimnis ſeiner argheit verborgen, wel-
ches wir nun beleuchten werden.
§. 40.
Es redet der Herr Graf von den wilden, wel-
che das Kehelle! ſagen. Wann der heilige Geiſt
dieſen menſchen ſchon eben das geſagt hat, was
ihnen die herrnhuter ſagen, ſo und dergeſtalt,
daß ſie der heilige Geiſt ſchon hat/ und daß
ſie nach gnade hungern und verlangen: ſo lie-
get ein verborgener glaube in ihren herzen, der
nur noch weitere erweckung brauchet. Und da
gehet keine eigentliche bekehrung vor, ſondern ei-
ne vermehr- und ſtaͤrkung des glaubens, der nach
ſeinem anfang, bereits vorhanden iſt. Dann
die bekehrung begreifet Buſe und Glauben in
ſich, als ihre zwei weſentliche ſtuͤcke. Da nun
dieſe wilden keine buſe, oder zerknirſchung des
herzens noͤthig haben, wie der Herr Graf traͤu-
met: ja, da ihnen der heilige Geiſt bereits das
evangelium von JEſu geprediget, und einen hun-
ger nach gnade bei ihnen dadurch erwecket hat:
ſo iſt nicht begreiflich, warum dieſer heilige Geiſt
noch eines herrnhutiſchen bruders noͤthig haben
ſoll, der ihnen mit foͤrmelchen, oder menſchlichen
worten eben das und nichts anders ſagt, als was
er ſelbſt ihnen bereits geſaget hat. Dann, wenn
dieſes geſchehen iſt, ſo hat der heilige Geiſt ſon-
der zweifel es beſſer, oder wenigſtens eben ſo gut,
ihnen ſagen koͤnnen, als der herrnhuter, der zu
ihnen komt. Er hat eben ſo menſchlich, und for-
melmaͤſig reden koͤnnen, wann dieſes zu der be-
kehrung
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