Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit


weis (not.*) mit einem liede, das unter den
herrnhutern üblich ist, wie er dann die hei-
lige schrift längst bei seite geleget, und seine
lieder, oder doch eine falsche deutung untadel-
hafter alter lieder, mithin überall seine träu-
me, zu beweisgründen macht. Der verwir-
rungsgeist ist in der deutung dieses liedes
handgreiflich. Der Jehova ist der Sohn
GOttes, wie daselbst im folgenden stehet.
Der knecht GOttes soll Christus seyn, in
abstracto betrachtet, in soferne er ein knecht
seiner eigenen Gottheit ist, und das lamm
ist eben der Christus, in sofern er ein herrn-
hutischer bruder oder ältester ist, der nicht
als ein GOtt tractiret werden darf, der
einmal aufhören wird ihr lamm zu seyn,
wie es in der predig vom Vater etc. heiset,
s. 18. Es wird einmal das gewesene
lamm auch uns der algemeine GOtt (nu-
men catholicum) seyn und heisen müssen/
wann einmal alle seelige creaturen etc. etc.

4) Daß der Graf das ganze siebzehen-
de cap. Johannis/
und also die letzte reden
JEsu, zum behuf dieser lästerungen mis-
brauchet, das ist ein neuer beweis von der
grosen macht des satans, und von dem gött-
lichen gericht über solche seelen, welche den
weg der warheit einmal verlassen haben.
Wir befehlen die sache diesem Heiland, der
mächtig ist, seine ehre zu retten. Der trete
den satan unter seine füsse.
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit


weis (not.*) mit einem liede, das unter den
herrnhutern uͤblich iſt, wie er dann die hei-
lige ſchrift laͤngſt bei ſeite geleget, und ſeine
lieder, oder doch eine falſche deutung untadel-
hafter alter lieder, mithin uͤberall ſeine traͤu-
me, zu beweisgruͤnden macht. Der verwir-
rungsgeiſt iſt in der deutung dieſes liedes
handgreiflich. Der Jehova iſt der Sohn
GOttes, wie daſelbſt im folgenden ſtehet.
Der knecht GOttes ſoll Chriſtus ſeyn, in
abſtracto betrachtet, in ſoferne er ein knecht
ſeiner eigenen Gottheit iſt, und das lamm
iſt eben der Chriſtus, in ſofern er ein herrn-
hutiſcher bruder oder aͤlteſter iſt, der nicht
als ein GOtt tractiret werden darf, der
einmal aufhoͤren wird ihr lamm zu ſeyn,
wie es in der predig vom Vater ꝛc. heiſet,
ſ. 18. Es wird einmal das geweſene
lamm auch uns der algemeine GOtt (nu-
men catholicum) ſeyn und heiſen muͤſſen/
wann einmal alle ſeelige creaturen ꝛc. ꝛc.

4) Daß der Graf das ganze ſiebzehen-
de cap. Johannis/
und alſo die letzte reden
JEſu, zum behuf dieſer laͤſterungen mis-
brauchet, das iſt ein neuer beweis von der
groſen macht des ſatans, und von dem goͤtt-
lichen gericht uͤber ſolche ſeelen, welche den
weg der warheit einmal verlaſſen haben.
Wir befehlen die ſache dieſem Heiland, der
maͤchtig iſt, ſeine ehre zu retten. Der trete
den ſatan unter ſeine fuͤſſe.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0216" n="206"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi> </fw><lb/>
            <note xml:id="seg2pn_34_8" prev="#seg2pn_34_7" place="foot" n="(***)">weis (not.*) mit einem liede, das unter den<lb/>
herrnhutern u&#x0364;blich i&#x017F;t, wie er dann die hei-<lb/>
lige &#x017F;chrift la&#x0364;ng&#x017F;t bei &#x017F;eite geleget, und &#x017F;eine<lb/>
lieder, oder doch eine fal&#x017F;che deutung untadel-<lb/>
hafter alter lieder, mithin u&#x0364;berall &#x017F;eine tra&#x0364;u-<lb/>
me, zu beweisgru&#x0364;nden macht. Der verwir-<lb/>
rungsgei&#x017F;t i&#x017F;t in der deutung die&#x017F;es liedes<lb/>
handgreiflich. Der <hi rendition="#fr">Jehova</hi> i&#x017F;t der Sohn<lb/>
GOttes, wie da&#x017F;elb&#x017F;t im folgenden &#x017F;tehet.<lb/>
Der <hi rendition="#fr">knecht GOttes</hi> &#x017F;oll Chri&#x017F;tus &#x017F;eyn, in<lb/><hi rendition="#aq">ab&#x017F;tracto</hi> betrachtet, in &#x017F;oferne er ein knecht<lb/>
&#x017F;einer eigenen Gottheit i&#x017F;t, und das <hi rendition="#fr">lamm</hi><lb/>
i&#x017F;t eben der Chri&#x017F;tus, in &#x017F;ofern er ein herrn-<lb/>
huti&#x017F;cher bruder oder a&#x0364;lte&#x017F;ter i&#x017F;t, der nicht<lb/>
als ein GOtt tractiret werden darf, der<lb/>
einmal aufho&#x0364;ren wird ihr lamm zu &#x017F;eyn,<lb/>
wie es in der <hi rendition="#fr">predig vom Vater &#xA75B;c.</hi> hei&#x017F;et,<lb/>
&#x017F;. 18. <hi rendition="#fr">Es wird einmal das gewe&#x017F;ene<lb/>
lamm auch uns der algemeine GOtt (nu-<lb/>
men catholicum) &#x017F;eyn und hei&#x017F;en mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
wann einmal alle &#x017F;eelige creaturen &#xA75B;c. &#xA75B;c.</hi><lb/>
4) Daß der Graf das ganze <hi rendition="#fr">&#x017F;iebzehen-<lb/>
de cap. Johannis/</hi> und al&#x017F;o die letzte reden<lb/>
JE&#x017F;u, zum behuf die&#x017F;er la&#x0364;&#x017F;terungen mis-<lb/>
brauchet, das i&#x017F;t ein neuer beweis von der<lb/>
gro&#x017F;en macht des &#x017F;atans, und von dem go&#x0364;tt-<lb/>
lichen gericht u&#x0364;ber &#x017F;olche &#x017F;eelen, welche den<lb/>
weg der warheit einmal verla&#x017F;&#x017F;en haben.<lb/>
Wir befehlen die &#x017F;ache die&#x017F;em Heiland, der<lb/><hi rendition="#c">ma&#x0364;chtig i&#x017F;t, &#x017F;eine ehre zu retten. Der trete<lb/>
den &#x017F;atan unter &#x017F;eine fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</hi></note>
          </div>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[206/0216] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit (***) (***) weis (not.*) mit einem liede, das unter den herrnhutern uͤblich iſt, wie er dann die hei- lige ſchrift laͤngſt bei ſeite geleget, und ſeine lieder, oder doch eine falſche deutung untadel- hafter alter lieder, mithin uͤberall ſeine traͤu- me, zu beweisgruͤnden macht. Der verwir- rungsgeiſt iſt in der deutung dieſes liedes handgreiflich. Der Jehova iſt der Sohn GOttes, wie daſelbſt im folgenden ſtehet. Der knecht GOttes ſoll Chriſtus ſeyn, in abſtracto betrachtet, in ſoferne er ein knecht ſeiner eigenen Gottheit iſt, und das lamm iſt eben der Chriſtus, in ſofern er ein herrn- hutiſcher bruder oder aͤlteſter iſt, der nicht als ein GOtt tractiret werden darf, der einmal aufhoͤren wird ihr lamm zu ſeyn, wie es in der predig vom Vater ꝛc. heiſet, ſ. 18. Es wird einmal das geweſene lamm auch uns der algemeine GOtt (nu- men catholicum) ſeyn und heiſen muͤſſen/ wann einmal alle ſeelige creaturen ꝛc. ꝛc. 4) Daß der Graf das ganze ſiebzehen- de cap. Johannis/ und alſo die letzte reden JEſu, zum behuf dieſer laͤſterungen mis- brauchet, das iſt ein neuer beweis von der groſen macht des ſatans, und von dem goͤtt- lichen gericht uͤber ſolche ſeelen, welche den weg der warheit einmal verlaſſen haben. Wir befehlen die ſache dieſem Heiland, der maͤchtig iſt, ſeine ehre zu retten. Der trete den ſatan unter ſeine fuͤſſe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/216
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/216>, abgerufen am 24.11.2024.