Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
Christum: (**) weil sie kein recht haben/ et-

was
(**) So lauten davon die worte, in der neu-
jahrsrede/
s. 8. Alle anbetung des Va-
ters/ alle gebete/ die sich endigen: durch
deinen lieben Sohn J. C. oder/ um dei-
nes lieben Sohns J. C. willen/ und wer-
den von einem unbekehrten menschen aus-
gesprochen/ der den geist aus GOtt nicht
hat/ der mit dem Heiland nicht ein herz/
der nicht sein fleisch und gebein ist/ die
werden nicht anders angesehen in der
ewigkeit und vor GOtt/ als wann die
nonne den lateinischen psalter/ und der
papagey/ aller augen warten auf dich
HErr/ betet.

Nun ist zwar dieser satz eine der ganzen
Christenheit bekannte warheit, daß kein un-
glaubiger deswegen erhöret, oder zu einem
kind GOttes wird, weil er spricht, er be-
te im namen JEsu des Sohnes. Aber
nach des Grafen sinn ist es ganz anders, und
sein satz enthält einen schädlichen irthum.
Dann er setzet voraus, ein unglaubiger ha-
be kein recht, den Vater JEsu Christi zu
wissen und anzurufen.
Welches er aus-
drüklich vor verboten ausgibt, wie oben ge-
zeiget worden. Warum soll aber der un-
bekehrte den Sohn GOttes ohne versündi-
gung anbeten dürfen, und nur dadurch sün-
digen,

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
Chriſtum: (**) weil ſie kein recht haben/ et-

was
(**) So lauten davon die worte, in der neu-
jahrsrede/
ſ. 8. Alle anbetung des Va-
ters/ alle gebete/ die ſich endigen: durch
deinen lieben Sohn J. C. oder/ um dei-
nes lieben Sohns J. C. willen/ und wer-
den von einem unbekehrten menſchen aus-
geſprochen/ der den geiſt aus GOtt nicht
hat/ der mit dem Heiland nicht ein herz/
der nicht ſein fleiſch und gebein iſt/ die
werden nicht anders angeſehen in der
ewigkeit und vor GOtt/ als wann die
nonne den lateiniſchen pſalter/ und der
papagey/ aller augen warten auf dich
HErr/ betet.

Nun iſt zwar dieſer ſatz eine der ganzen
Chriſtenheit bekannte warheit, daß kein un-
glaubiger deswegen erhoͤret, oder zu einem
kind GOttes wird, weil er ſpricht, er be-
te im namen JEſu des Sohnes. Aber
nach des Grafen ſinn iſt es ganz anders, und
ſein ſatz enthaͤlt einen ſchaͤdlichen irthum.
Dann er ſetzet voraus, ein unglaubiger ha-
be kein recht, den Vater JEſu Chriſti zu
wiſſen und anzurufen.
Welches er aus-
druͤklich vor verboten ausgibt, wie oben ge-
zeiget worden. Warum ſoll aber der un-
bekehrte den Sohn GOttes ohne verſuͤndi-
gung anbeten duͤrfen, und nur dadurch ſuͤn-
digen,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0204" n="194"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tum:</hi> <note xml:id="seg2pn_32_1" next="#seg2pn_32_2" place="foot" n="(**)">So lauten davon die worte, in der <hi rendition="#fr">neu-<lb/>
jahrsrede/</hi> &#x017F;. 8. <hi rendition="#fr">Alle anbetung des Va-<lb/>
ters/ alle gebete/ die &#x017F;ich endigen: durch<lb/>
deinen lieben Sohn J. C. oder/ um dei-<lb/>
nes lieben Sohns J. C. willen/ und wer-<lb/>
den von einem unbekehrten men&#x017F;chen aus-<lb/>
ge&#x017F;prochen/ der den gei&#x017F;t aus GOtt nicht<lb/>
hat/ der mit dem Heiland nicht ein herz/<lb/>
der nicht &#x017F;ein flei&#x017F;ch und gebein i&#x017F;t/ die<lb/>
werden nicht anders ange&#x017F;ehen in der<lb/>
ewigkeit und vor GOtt/ als wann die<lb/>
nonne den lateini&#x017F;chen p&#x017F;alter/ und der<lb/>
papagey/ aller augen warten auf dich<lb/>
HErr/ betet.</hi><lb/>
Nun i&#x017F;t zwar die&#x017F;er &#x017F;atz eine der ganzen<lb/>
Chri&#x017F;tenheit bekannte warheit, daß kein un-<lb/>
glaubiger deswegen erho&#x0364;ret, oder zu einem<lb/>
kind GOttes wird, weil er &#x017F;pricht, er be-<lb/>
te im namen JE&#x017F;u des Sohnes. Aber<lb/>
nach des Grafen &#x017F;inn i&#x017F;t es ganz anders, und<lb/>
&#x017F;ein &#x017F;atz entha&#x0364;lt einen &#x017F;cha&#x0364;dlichen irthum.<lb/>
Dann er &#x017F;etzet voraus, ein unglaubiger ha-<lb/>
be kein recht, den <hi rendition="#fr">Vater JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti zu<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en und anzurufen.</hi> Welches er aus-<lb/>
dru&#x0364;klich vor verboten ausgibt, wie oben ge-<lb/>
zeiget worden. Warum &#x017F;oll aber der un-<lb/>
bekehrte den Sohn GOttes ohne ver&#x017F;u&#x0364;ndi-<lb/>
gung anbeten du&#x0364;rfen, und nur dadurch &#x017F;u&#x0364;n-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">digen,</fw></note> <hi rendition="#fr">weil &#x017F;ie kein recht haben/ et-</hi><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">was</hi> </fw><lb/>
            </p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[194/0204] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Chriſtum: (**) weil ſie kein recht haben/ et- was (**) So lauten davon die worte, in der neu- jahrsrede/ ſ. 8. Alle anbetung des Va- ters/ alle gebete/ die ſich endigen: durch deinen lieben Sohn J. C. oder/ um dei- nes lieben Sohns J. C. willen/ und wer- den von einem unbekehrten menſchen aus- geſprochen/ der den geiſt aus GOtt nicht hat/ der mit dem Heiland nicht ein herz/ der nicht ſein fleiſch und gebein iſt/ die werden nicht anders angeſehen in der ewigkeit und vor GOtt/ als wann die nonne den lateiniſchen pſalter/ und der papagey/ aller augen warten auf dich HErr/ betet. Nun iſt zwar dieſer ſatz eine der ganzen Chriſtenheit bekannte warheit, daß kein un- glaubiger deswegen erhoͤret, oder zu einem kind GOttes wird, weil er ſpricht, er be- te im namen JEſu des Sohnes. Aber nach des Grafen ſinn iſt es ganz anders, und ſein ſatz enthaͤlt einen ſchaͤdlichen irthum. Dann er ſetzet voraus, ein unglaubiger ha- be kein recht, den Vater JEſu Chriſti zu wiſſen und anzurufen. Welches er aus- druͤklich vor verboten ausgibt, wie oben ge- zeiget worden. Warum ſoll aber der un- bekehrte den Sohn GOttes ohne verſuͤndi- gung anbeten duͤrfen, und nur dadurch ſuͤn- digen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/204
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/204>, abgerufen am 24.11.2024.