Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Gleichwie demnach im A. T der Vater nicht wie- und nester gebannet, Matth. 24, 23. 26. daß sie
ihn als einen puren menschen betrachten, folg- lich durchaus nicht anbeten, sondern als ihren bruder Hans, und Anton, ja leiblich, oder so- matisch/ (wie unten vorkommen wird,) als ihr fleisch und bein, mit ihnen zusam- menhangenden ältesten, tractiren müsten. Sie erheben sich damit, über alle engel und auserwehlten, über alles, was im himmel und auf erden ist, das seine Majestät mit tiefster demuth verehret. Sie entkräften, zu diesem ende, die wichtigsten zeugnisse der heiligen schrift, welche ihn wegen der schö- pfung und erlösung, wodurch theils die ganze welt wesentlich, theils die menschen eigenthümlich, und die glaubige seeliglich- von ihm abhangen, einen HErrn/ GOtt/ und Jehovah nennen. Da Paulus spricht: 1. Cor. 8, 6. Wir haben einen HErrn/ JEsum Christum/ durch welchen alle dinge sind: so soll dieser JEsus nicht ein HErr, wegen des schöpfungsrechts, nicht weil er alles regieret, ein anbetenswürdi- ger GOtt, sondern ein ehemann und bru- der heisen, den man nicht als GOtt tra- ctiren müsse. Ist nicht die weissagung Pe- tri Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Gleichwie demnach im A. T der Vater nicht wie- und neſter gebannet, Matth. 24, 23. 26. daß ſie
ihn als einen puren menſchen betrachten, folg- lich duꝛchaus nicht anbeten, ſondern als ihren bruder Hans, und Anton, ja leiblich, oder ſo- matiſch/ (wie unten vorkommen wird,) als ihr fleiſch und bein, mit ihnen zuſam- menhangenden aͤlteſten, tractiren muͤſten. Sie erheben ſich damit, uͤber alle engel und auserwehlten, uͤber alles, was im himmel und auf erden iſt, das ſeine Majeſtaͤt mit tiefſter demuth verehret. Sie entkraͤften, zu dieſem ende, die wichtigſten zeugniſſe der heiligen ſchrift, welche ihn wegen der ſchoͤ- pfung und erloͤſung, wodurch theils die ganze welt weſentlich, theils die menſchen eigenthuͤmlich, und die glaubige ſeeliglich- von ihm abhangen, einen HErrn/ GOtt/ und Jehovah nennen. Da Paulus ſpricht: 1. Cor. 8, 6. Wir haben einen HErrn/ JEſum Chriſtum/ durch welchen alle dinge ſind: ſo ſoll dieſer JEſus nicht ein HErr, wegen des ſchoͤpfungsrechts, nicht weil er alles regieret, ein anbetenswuͤrdi- ger GOtt, ſondern ein ehemann und bru- der heiſen, den man nicht als GOtt tra- ctiren muͤſſe. Iſt nicht die weiſſagung Pe- tri <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0190" n="180"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi> </fw><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Gleichwie demnach im A. T der Vater nicht<lb/> angebetet worden; alſo ſoll im N. T. der Sohn<lb/> von dieſer anbetung/ in den bruͤdergemeinen/</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">wie-</hi> </fw><lb/> <note next="#seg2pn_27_4" xml:id="seg2pn_27_3" prev="#seg2pn_27_2" place="foot" n="(***)">und neſter gebannet, Matth. 24, 23. 26. daß ſie<lb/> ihn als einen puren menſchen betrachten, folg-<lb/> lich duꝛchaus nicht anbeten, ſondern als ihren<lb/> bruder Hans, und Anton, ja leiblich, oder <hi rendition="#fr">ſo-<lb/> matiſch/</hi> (wie unten vorkommen wird,)<lb/> als ihr fleiſch und bein, mit ihnen zuſam-<lb/> menhangenden aͤlteſten, tractiren muͤſten.<lb/> Sie erheben ſich damit, uͤber alle engel und<lb/> auserwehlten, uͤber alles, was im himmel<lb/> und auf erden iſt, das ſeine Majeſtaͤt mit<lb/> tiefſter demuth verehret. Sie entkraͤften,<lb/> zu dieſem ende, die wichtigſten zeugniſſe der<lb/> heiligen ſchrift, welche ihn wegen der ſchoͤ-<lb/> pfung und erloͤſung, wodurch theils die<lb/> ganze welt weſentlich, theils die menſchen<lb/> eigenthuͤmlich, und die glaubige ſeeliglich-<lb/> von ihm abhangen, einen <hi rendition="#fr">HErrn/ GOtt/</hi><lb/> und <hi rendition="#fr">Jehovah</hi> nennen. Da Paulus ſpricht:<lb/> 1. <hi rendition="#fr">Cor. 8, 6. Wir haben einen HErrn/<lb/> JEſum Chriſtum/ durch welchen alle<lb/> dinge ſind:</hi> ſo ſoll dieſer JEſus nicht ein<lb/> HErr, wegen des ſchoͤpfungsrechts, nicht<lb/> weil er alles regieret, ein anbetenswuͤrdi-<lb/> ger GOtt, ſondern ein <hi rendition="#fr">ehemann</hi> und bru-<lb/> der heiſen, den man nicht als GOtt tra-<lb/> ctiren muͤſſe. Iſt nicht die weiſſagung Pe-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">tri</fw></note><lb/> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [180/0190]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
Gleichwie demnach im A. T der Vater nicht
angebetet worden; alſo ſoll im N. T. der Sohn
von dieſer anbetung/ in den bruͤdergemeinen/
wie-
(***)
(***) und neſter gebannet, Matth. 24, 23. 26. daß ſie
ihn als einen puren menſchen betrachten, folg-
lich duꝛchaus nicht anbeten, ſondern als ihren
bruder Hans, und Anton, ja leiblich, oder ſo-
matiſch/ (wie unten vorkommen wird,)
als ihr fleiſch und bein, mit ihnen zuſam-
menhangenden aͤlteſten, tractiren muͤſten.
Sie erheben ſich damit, uͤber alle engel und
auserwehlten, uͤber alles, was im himmel
und auf erden iſt, das ſeine Majeſtaͤt mit
tiefſter demuth verehret. Sie entkraͤften,
zu dieſem ende, die wichtigſten zeugniſſe der
heiligen ſchrift, welche ihn wegen der ſchoͤ-
pfung und erloͤſung, wodurch theils die
ganze welt weſentlich, theils die menſchen
eigenthuͤmlich, und die glaubige ſeeliglich-
von ihm abhangen, einen HErrn/ GOtt/
und Jehovah nennen. Da Paulus ſpricht:
1. Cor. 8, 6. Wir haben einen HErrn/
JEſum Chriſtum/ durch welchen alle
dinge ſind: ſo ſoll dieſer JEſus nicht ein
HErr, wegen des ſchoͤpfungsrechts, nicht
weil er alles regieret, ein anbetenswuͤrdi-
ger GOtt, ſondern ein ehemann und bru-
der heiſen, den man nicht als GOtt tra-
ctiren muͤſſe. Iſt nicht die weiſſagung Pe-
tri
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Zitationshilfe: | Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/190>, abgerufen am 23.07.2024. |